Gut oder böse?
Wie ist der Mensch denn nun im Heiligen
Quran beschrieben? Ist er ein gutes oder böses, ist er ein
makellos schönes oder abgrundtief hässliches Wesen? Ist der
Mensch möglicherweise ein zweigeteiltes Wesen? Besteht er aus
Licht und Finsternis? Wie kommt es, dass der Heilige Quran den
Menschen in gleich hohem Maße lobt wie tadelt?
Erfolgen dieser Tadel und der Lob des
Menschen nicht in Wirklichkeit aufgrund einer Zwiespältigkeit
seiner Natur? Denn nach dem Heiligen Quran trägt der Mensch
das Potential zur Vollkommenheit in sich. Er muss nur danach
streben, die in ihm vorhandenen Veranlagungen zu entfalten.
Der Mensch selbst ist es, der sich formen und gestalten muss.
Und der Glaube ist das geeignete Instrument zur Erlangung
dieses Ziels. Im Glauben ist der Ursprung der rechten Taten
und der Tugend für heilige Bestrebungen um Gottes willen. Erst
durch den Glauben wird Wissenschaft in den Dienst der
Menschheit gestellt und unterliegt nicht mehr der Willkür und
den Launen des Menschen.
Demnach ist der Stellvertreter Gottes auf
Erden, den die Engel preisen, zu dessen Dienste alles andere
geschaffen und der potentiell im Besitz menschlicher
Vollkommenheit ist, ein Mensch mit (festem) Glauben (an Gott),
und nicht einer ohne ihn. Ein Mensch ohne Glauben ist von
unvollkommenem, habgierigen, grausamen und knauserigen Wesen,
der geringer als wilde Tiere einzustufen ist. Im Heiligen
Quran gibt es Verse, die verdeutlichen, wer ein gelobter, und
wer ein getadelter Mensch ist. Daraus ist zu entnehmen, dass
ein Mensch ohne Glauben fern von Gott, eigentlich kein Mensch
(gemäß seiner Schöpfungsnatur) ist.
Schließt er sich dem allein Wahrhaftigen
an – da er nur durch Glauben an Ihn und im Gedenken an Ihn den
Frieden findet – wird er zur Vollkommenheit gelangen. Und
bleibt er Gott fern, so gleicht er einem entwurzelten Baum.
Dazu zwei Verse aus dem Heiligen Quran:
„Bei der Zeit. Der Mensch erleidet
bestimmt Verlust, außer denjenigen, die glauben und gute Werke
tun, und einander die Wahrheit empfehlen und die Geduld
empfehlen.“
(Heiliger Quran 103:1-3)
„Wir haben für die Dschahannam (Hölle)
viele von den Dschinn und den Menschen geschaffen. Sie haben
Herzen, mit denen sie nicht begreifen; sie haben Augen, mit
denen sie nicht sehen; und sie haben Ohren, mit denen sie
nicht hören. Sie sind wie das Vieh, ja sie irren noch mehr ab.
Das sind die, die (alles) unbeachtet lassen.“
(Heiliger Quran 7:178)