Der Islam im Dialog

Der Islam im Dialog - Aufsätze

Prof. Abdoldjavad Falaturi

Inhaltsverzeichnis

Die daraus entstandene geistige Krise unter den Muslimen und die bisher unterbreiteten Lösungsvorschläge:

Die Reaktion auf diese neue Herausforderung und die daraus entstandene Kulturkrise war von Anbeginn unterschiedlich. Je nach der Zeit, dem Ort und der Art dieser Konfrontation, und je nach der Einstellungsweise zum Islam oder zur westlichen Kultur, aber auch nach dem Wissensgrad und der fachlichen Richtung.

Die Muslime haben zur Lösung dieses geistigen Komplexes einen anderen Vorschlag unterbreitet, die eine oder andere Forderung an die Verantwortlichen gestellt. Angefangen von einer absoluten Ablehnung des Islam zu Gunsten der westlichen Zivilisation bis hin zu einer absoluten Ablehnung des Westens zum Schutz des Islam. Zwischen diesen beiden gegensätzlichen Polen liegen dann eine Anzahl von Theorien, die, je nachdem, mehr zu dem einen oder anderen Pol neigen. Auch die Versuche ein Gleichgewicht zwischen den islamischen und positiven Werten der westlichen Kultur zu erzielen sind selten.

Die Versuche gehen dahin:

Entweder Abstriche beim Islam vorzunehmen, um ihn lebensfähig zu machen oder das Westliche im Sinne des Islam zurechtzubiegen, um es mit dem Islam zu verbinden. Dabei haben sich die Urheber dieser Denkrichtungen weitgehend auf Koran und Sunna zu berufen versucht, namentlich auf die Prinzipien wie: aw warurat tubih al-mahdurat, d. h. die Notsituation, in der das Verbotene zulässig ist oder das Prinzip yusr, Erleichterung in der Sache der Religion.

Man hat auch mit der These, dass nicht der Wortlaut, sondern der Geist der Wörter als Offenbarung gilt, versucht, sich von der Enge der Wörter zu befreien. Einige andere versuchen sich nur am Koran zu orientieren und die Sunna auszulassen, weil diese in der Überlieferung - Ahadit - als ein Hindernis für das Überleben des heutigen Islam gesehen wird. Manch andere wollen sich durch die Trennung der mekkanischen von den medinensischen Schulen den späteren medinensischen Normen entziehen.

All diese Versuche gehen von einer Voraussetzung aus: nämlich davon, dass man den Koran und die Sunna nicht mehr so wie in der herkömmlichen Verfahrensweise anwenden kann. Ihr Erfolg oder Misserfolg lag und liegt doch in ihrem Orientierungsgrad an Koran und Sunna. Die Allgemeinheit der Muslime glaubt und hält am Koran fest. Selbst diejenigen von ihnen, die recht westlich orientiert sind möchten den Koran nicht aufgeben, sondern lieber beide vereinbart wissen. An dieser Stelle möchte ich meine Ausführungen mit dem IV. Abschnitt abschließen, nämlich:

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