Sänger von Schiras

Der Sänger von Schiras

Gedichte des Hafiz aus dem Persischen übertragen von Friedrich von Bodenstedt

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Drittes Buch

Anmerkungen

1 Im Text steht Tuktamun. Es ist damit der schöne Mundschenk des Schah Schedscha gemeint, woraus man geschlossen, dass diese Verse an den Schah gerichtet wurden.

2 Die Schlussverse sind frei nachgebildet, weil eine wörtliche Übersetzung dem deutschen Leser unverständlich sein würde. Es heißt nämlich im Persischen: Im Becher der Natur ist Süßes und Bitteres, - jenes bent die Lippe der Liebe, dieses die Lippe des Bechers. - Die orientalischen Dichter gebrauchen nämlich das Epitheton bitter zum Preise des Weines.

3 Im Text heißt es: "jener Herze (Leuchte) von Tschigíl" (an schemie tschigíl).Tschigíl ist eine tatarische Landschaft, berühmt durch die Schönheit ihrer Töchter und Söhne. Nach Rosenzweig ist Tschigíl auch der Name eines dort befindlichen Tempels, welchen Mani, der berühmte Stifter der Sekte der Manichäer, und zugleich Maler, mit seinen Wundergemälden ausschmückte. Die jungen Diener dieses Tempels wurden insgeheim "Herzen von Tschigíl" genannt.

4 Aus dem Koran, LXV. 2.

5 Das heißt mit andern Worten:

So närrisch geht's im menschlichen Getriebe

Berühmt macht nur das Unglück in der Liebe.

6 Unter dem "Gatten der Mutter Welt" wird die Religion verstanden, die in zwei Hälften zerfällt: eine exoterische und eine esoterische. Jene, oder das äußere Gesetz, verbindet alle Gläubigen und ist im Koran enthalten; die andere, mystische Hälfte ist ganz innerlicher Natur und nur bei den eingeweihten Sufis zu finden, nach deren Lehre die ganze Welt ein täuschender Schein ist, durch welchen sich der Sufi nciht blenden noch verlocken lässt, dessen ganzes Streben darauf gerichtet ist, durch beschauliche Vertiefung in unmittelbare Vereinigung mit Gott, das alleinige Wesen aller gemeint, und im Urtext heißt es: "Gieb Dein Herz dem halben Gatten der Welt", ein Ausdruck, der erst durch Erklärung verständlich wird und deshalb in Vers und Reim nicht wörtlich verdeutscht werden konnte. –

7 Es soll damit der feine Wuchs und das ätherische Wesen der Geliebten bezeichnet werden.

8 Hátim Tai war ein durch seine Freigebigkeit berühmter Araber.

9 D. h. die Tugend ist mir entschwunden, könnt' ich doch nun auf die Beständigkeit des Alters zählen!

10 Im Text heißt es: Wer auch nur einen Mond land in der Fremde umherirrt, der wird bald zum Halme werden, selbst wenn er ein Berg Wäre.

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