Fünftes Buch
Mit meinem Herzblut schrieb ich meiner Lieben
Mit meinem Herzblut schrieb ich meiner Lieben:
Die Welt geht unter, weil Du mich vertrieben.
Von hundert schlimmen Zeichen sind die schlimmsten
Nicht diese Tränen die im Aug' geblieben.
Kein Lohn ward mir von Dir; "wer den Betrübten
Noch mehr betrübt, tut unrecht" steht geschrieben.
Den Arzt fragt' ich; er sprach: Gesundheit ist
Ihr fern, von Leiden wird sie aufgerieben.
Der Ost hob ihren Schleier und ich sah
Vor Sonnenglanz den Nebeldunst zerstieben.
Ich sprach: man höhnt mich, nah' ich Dir auf's Neue; -
Ach, Hohn folgt immer den verliebten Trieben!
Erhör Hafisens Flehn! um einen Becher
Fleht er, voll Huldgewährung seiner Lieben.