VII. Chuweilid ben Asad
war noch zur Zeit des Unglaubens vor dem Kriege el-Fi'gar
in einem Treffen gefallen. Ibn Coteiba pag. 112. Ibn el-Athtr
Chron. II. 28. Dieser Angabe steht eine andere gegenuber, Ibn
Hischam I. 120, wonach er noch zu der Zeit gelebt haben soll,
als seine Tochter Chadiga sich mit Muhammed verheirathete, und
(setzen spätere Legendenschreiber hinzu) der Vater habe diese
Heirath nicht zugeben wollen und sei erst überlistet und zur
Einwilligung bewogen, als die Tochter ihn trunken gemacht
hatte. Die Erzahlung des Ibn Hischam ohne den späteren Zusatz
hat von ihm freilich auch Ibn el-Athtr, Zeitgenossen Muh. V.
435 aufgenommen, er stellt aber gleich daneben die auf die (Familien-)Uberlieferung
des Zubeir ben Bekkar gestutzte Nachricht, dass 'Amr ben Asad,
der Bruder des Chuweilid, die Chadi'ga mit Muhammed
verheirathet, d. h. die Einwilligung gegeben und die dabei
üblichen Ceremonien vollzogen habe, und dieser Meinung
schliesst sich noch bestimmter Ihn Doreid pag. 57 an, indem er
hinzusetzt, „weil ausser ihm, der ein alter Mann war, keiner
von ihren Oheimen mehr am Leben war", womit deutlich genug
gesagt ist, dass auch ihr Vater nicht mehr lebte. Wenn Ibn
el-Athir Chron. I. 443 sich selbst widersprechend sagt, dass
Chuweilid in dem Kriege el-Fi'gar an der Spitze seiner
Angehorigen gestanden habe, so halte ich dies fur eine
Verwechselung mit seinem Sohne el 'Awwam, dessen Name
vielleicht in dem Texte ausgefallen ist. Auch Ibn Sa'd fuhrt
in dem Classenbuche beide Nachrichten an, schließt aber mit
dem Ausspruche des Wakidi, wonach die zweite Angabe falsch sei
und die erste nach der Uberlieferung der Gelehrten feststehe:
Chuweilid hinterliess vier Sohne: Hizam, Naufal, Asad und
el-Awwam, und zwei Tochter: Chadi'ga und Hala.
1. Chadi'ga bint Chuweilid, deren Mutter Fatima bint Zaida
hiess, war zuerst mit Auk ben 'Ai'ds el-Machzumr und nach
dessen Tode mit Abu Hala el-Tamirnf, oder zuerst mit diesem,
dann mit jenem verheirathet, (beider Genealogie wird
verschieden angegeben) und sie hatte von einem von beiden eine
Tochter Namens Hind. Beide Männer waren ruhrige Kaufleute
gewesen und durch ihre Handelsreisen nach Syrien zu grossem
Wohlstande gekommen. Nach dem Tode des zweiten setzte Chadi'ga
die Handelsgeschafte fort, nahm Muhammed in ihre Dienste und
heirathete ihn nach seiner Ruckkehr aus Syrien. Ibn Iiischam
pag. 119. Nawawi pag. 837. Ibn el-Athir V. 464. Ibn Hagar IV.
537.
Das Weitere ist aus der Geschiebe Muhammeds bekannt.
2. Hala bint Chuweilid war mit el-Kabl' ben Abd el-'Uzza
verheirathet und die Mutter des Abul-'Aci ben el-Rabi',
welcher Muhammeds Tochter Zeinab heirathete (vergl. II, 8).
Ibn Hischdm pag. 464. Nawawi pag. 841. Ibn el-Athir V. 557.
Ibn Hagar IV. 812.
3. Hizam ben Chuweilid verlor in dem Kriege el-Fi'gar das
Leben. Ibn Doreid pag. 57. Agdni XIX. 81. Ibn Hagar I. 717.
Eine andere Nachricht, dass er noch bei Muhammeds Auftreten
gelebt und von ihm einen Ausspruch, das Fasten betreffend,
überliefert habe, wird von den Biographen verworfen. Ibn
el-Athir II. 2. Ibn Hagar I. 665. Er war mit Cafija (oder
Fachita), einer Tochter des Zuheir ben el-Harith (I, 3),
verheirathet und hatte von ihr drei Sohne: Hakim, Chalid und
Hischam. Ibn el-Athir II. 40.
4. Hakim ben Hizam, mit dem Vornamen Abu Chalid, wurde
dreizehn Jahre vor dem Elephanten-Jahre geboren und zwar im
Innern der Ka'ba, wo sich seine Mutter mit anderen Frauen
befand, als ihre Niederkunft plotzlich erfolgte. Er zeichnete
sich fruh durch hervorragende Eigenschaften aus, nahm an den
Kampfen in dem Kriege el-Fi'gar Theil und verwaltete das Amt,
die freiwilligen Gaben von den Kureisch einzusammeln , wofür
Lebensmittel zum Unterhalt für die Pilger gekauft wurden, wozu
er, durch Handelsgeschäfte einer der reichsten Einwohner von
Mekka geworden, wohl selbst den grossten Theil beitrug. Er
soll auch in den Besitz des Gerichtshauses gekommen sein,
welches er später an Mu'awia fur 100,000 Dirham verkauft habe,
die er unter die Armen vertheilte, und als ihm Ibn el-Zubeir
daruber Vorwurfe machte, erwiederte er: ich habe dafur eine
Wohnung im Paradiese erworben. Nawavrt pag. 216. Ibn Hagar I.
718. Diesem widerspricht die altere Nachricht, wonach es Ibn
el-Rahin el-Abdari war, welcher das Haus an Mu'awia verkaufte,
Chroniken von Mekka I. 188. IV. § 127, oder 'Ikrima ben Amir
el-Abdari. Ibn el-Athir IV. 7. — Wenn Ibn Hagar I. 717 sagt,
Hakim habe die Suhne von Hundert Camelen gestellt, als Abd
el-Muttalib seinen jungsten Sohn Abdallah (Muhammeds Vater)
opfern wollte, so ist dagegen zu bemerken, dass Hakim zu jener
Zeit (funf Jahre vor Muhammeds Geburt) erst acht Jahre alt
war. Hakim war mit Muhammed sehr befreundet, konnte sich aber
nicht entschliessen, seiner Lehre beizutreten; er focht sogar
bei Badr gegen ihn und rettete sich nur durch die Flucht und
nahm erst bei der Eroberung von Mekka den Islam an. In der
Folge pflegte er bei der Betheuerung von etwas zu sagen: bei
dem, der mich bei Badr gerettet hat, dass ich nicht getodtet
wurde! und Muhammed zeigte seine besondere Zuneigung zu ihm
dadurch , dass er bei der Vertheilung der Beute von Hunein zu
den Bevorzugten gehörte, von denen jeder Hundert Camele
erhielt, woruber sich Muhammed später entschuldigen musste,
indem er sie im Coran Sure IX. 60 als ... „die deren Herzen
verbunden sind" bezeichnete, d. h. die Neubekehrten, die im
Herzen mir langst zugethan waren, aber sich scheuten, das
Bekenntniss des Islam öffentlich abzulegen, oder die durch
Geschenke geneigt gemacht sind und sich haben bekehren lassen.
Bei seinem Reichthum hatte Hakim eine solche Bevorzugung nicht
nothig gehabt, und nachdem ihm Muhammed auf seine Frage
versichert hatte, dass auch die guten Werke, die er zur Zeit
seines Unglaubens gethan habe, ihm wurden angerechnet werden,
erklärte er, dass er im Islam so fortfahren werde, wie er
bisher gehandelt habe, dass er aber in seinem Leben nichts
wieder annehmen werde, wodurch andere verkürzt wurden, und er
lehnte später auch alle Geschenke, die ihm Abu Bekr und 'Omar
als Antheil an der Beute zuwenden wollten, entschieden ab. Zur
Wallfahrt kam er einmal im Islam mit Hundert Camelen, die mit
gestreiften Jemenischen Decken beladen waren, welche er als
Geschenke austheilen liess; auf dem 'Arafa erschien er mit
Hundert Dienern, welche um den Hals silberne Bander trugen,
auf denen die Worte eingravirt waren: „Freigelassen durch
Hakim ben Hizam", und er liess dort Tausend Schafe schlachten
und vertheilen. — Er war in den Genealogien und in der
Geschichte der Kureisch sehr bewandert und hat eine Menge von
Ausspruchen Muhammeds uberliefert. Er starb zu Medina im J. 54
oder 58 d. H. (674 oder 678 Chr.), die Angaben schwanken noch
weiter um einige Jahre, aber es trifft ziemlich genau zu, was
in runden Zahlen ausgedruckt wird, dass er sechzig Jahre im
Tinglauben und sechzig Jahre im Islam gelebt habe. Ibn Coteiba
pag. 112. Nawawi pag. 215. Ibn el-Athir II. 40. Ibn Hagar I.
712. — Seine Frau Zeinab war eine Tochter von el-'Awwam ben
Chuweilid (VII, 20) und er hatte von ihr vier Sohne: Chalid,
Hischam, Jahja und Abdallah, welche ebenso wie der Vater erst
bei der Eroberung von Mekka den Islam annahmen.
5. Chalid ben Hakim wird in einer Überlieferung erwähnt,
dass er an Abu 'Obeida Ibn el-Garrah vorubergekommen sei, als
dieser einige Leute wegen der Steuer abstrafte; da sprach er
zu ihm: „hast du nicht gehort, dass der Gottgesandte gesagt
hat: die harteste Strafe in jener Welt bekommt der, welcher
die Leute in dieser Welt am hartesten gestraft hat; lass sie
ihres Weges gehen. Ibn el-Athir II. 86.
6. Hischam ben Hakim machte die Feldzuge in Syrien mit und
in Hirne (Emessa) wagte er es in derselben Weise wie sein
Bruder den Oberfeldherrn 'Ijadh ben Ganm zur Rede zu setzen ,
welcher einige Nabataer zur Strafe der Sonne ausgesetzt hatte,
damit sie die Kopfsteuer bezahlen sollten, indem er an ihn die
Worte richtete: ,,Weisst du nicht, dass der Prophet gesagt
hat, Gott werde alle diejenigen foltern , welche die Menschen
in dieser Welt foltern? Hierin liegt zugleich der Beweis, dass
er nicht schon im J. 13 bei A'gnadin gefallen war, da Hirne
erst im J. 15 eingenommen wurde. Er hatte keine Nachkommen.
Ihn Coteiba pag. 113. Auf ihn wird die Tradition über die
sieben sogen. Recensionen des Korans zuruckgefuhrt. 'Omar ben
el-Chattab erzahlte namlich: Ich ging einst an ihm voruber,
wahrend er die Sure el-Eurcan betete und er brachte darin
Worte vor, wie ich sie nie von dem Propheten gehört hatte; ich
war schon im Begriff, ihn in seinem Gebete zu unterbrechen,
doch wartete ich, bis er geendigt hatte, dann redete ich ihn
an: Wer in aller Welt hat dich diese Sure so beten gelehrt? Er
antwortete: so habe ich sie von dem Gottgesandten gehört. Ich
zwang ihn nun sogleich mit mir zu dem Gesandten zu gehen und
sagte zu diesem: Ich habe hier diesen die Sure el-Furcan in
einer Weise beten hören, wie du sie nicht gelehrt hast. Der
Prophet sagte: lass ihn, o Omar! sag' an, o Hischam! und er
sprach in der Weise, wie ich ihn hatte reden horen. Da sagte
der Gesandte: so ist es vom Himmel gesandt, und nun sag' du
an, o Omar! und ich sprach in der Weise, wie mich es der
Gesandte Gottes gelehrt hatte. Da sagte der Gesandte: so ist
es vom Himmel gesandt; und er setzte hinzu: dieser Koran ist
in sieben verschiedenen Weisen vom Himmel gesandt, betet in
der Weise, die euch die leichteste ist. — Offenbar wollte
Muhammed keinem von beiden Unrecht geben, da er beide wegen
ihrer selbst und wegen des Ansehens, in welchem sie standen,
gleich hoch achtete. Denn Hischam war ein Mann von festem und
redlichem Charakter und 'Omar fand in der Folge an ihm eine
solche Stutze, dass er, wenn er seine Abneigung gegen eine
Sache ausdrucken und seine Einwilligung versagen wollte, zu
sagen pflegte: so lang ich und Hischam am Leben sind, wird es
nicht geschehen. Nawawi pag. 605. Ihn el-Athir V. 61.
7. Von Jahja ben Hakim ist ausser seiner Bekehrung zum
Islam nichts Naheres bekannt. Ibn el-AtMr V. 100.
8. Abdallah ben Hakim war Fahnentrager des Talha und
el-Zubeir und fand in der Camelschlacht auf Aischa's Seite
seinen Tod. Ibn el-AtMr III. 145. Ibn Coteiba pag. 113.
9. Sein Sohn 'Othman ben Abdallah, der mit Ramla bint
el-Zubeir (VII, 62) verheirathet war, gehorte zu denen, welche
'Amr ben el-Zubeir auspeitschen Hess (VII, 77); sein Sohn
Abdallah ben 'Othman war der zweite Mann der Sukeina, einer
Tochter des Husein ben 'AH ben Abu Talib, Agani XVI. 88; diese
hatten einen Sohm 10 'Othman mit dem Beinamen Carin Socins,
dieser einen Sohn Ibrahim, dessen Tochter ^Chadiga mit
Abdallah ben Muc/ab (VII, 42) verheirathet war. Ibn Sa'd.
12. Hizam ben Hakim uberlieferte von seinem Vater. Nawatri
pag. 216. Ibn Hagar I. 717.
13. 'Amr ben Hakim wird, wie sein Bruder Abdallah, als
einer der Manner genannt, mit denen Sukeina, die Tochter des
Husein ben 'Ali in ungewisser Reihenfolge verheirathet war.
Ibn Coteiba pag. 109.
14. Chalid ben Hizam nahm schon fruh den Islam an und befand
sich unter denen, welche bei der zweiten Flucht nach
Habessinien ihres Glaubens wegen Mekka verliessen; unterwegs
wurde er von einer Schlange gebissen und er starb noch vor der
Ankunft in Habessinien. Sein Bruder el-Zubeir, welcher schon
dort war, hatte mit grosser Freude vernommen, dass Chalid
kommen wurde und erwartete ihn mit Sehnsucht, um so mehr
betrubte ihn die Nachricht von seinem Tode, da er nun unter
den Flüchtlingen der einzige aus ihrer Familie blieb. Auf
Chalid soll sich der Vers des Koran Sure IV. 101 beziehen:
Wenn Jemand sein Haus verlassen sollte, um zu Gott und seinem
Gesandten zu fluchten, und der Tod ihn ereilte, dem bleibt
sein Lohn bei Gott sicher aufbewahrt. Ibn el-AtMr II. 86. Ibn
Hagar I. 827 l ). Letzterer wider-
1) Andere, so auch Seidhawi I. 227, nennen als den hier
gemeinten 'Gundub ben Dhamra, der auf dem Wege nach Medina
starb. spricht sich, wenn er IV. 850 sagt, Chalid sei auf der
Ruckkehr von Habessinien gestorben; drei Seiten weiter hat er
wieder die erste richtige Angabe. — Chalid war mit seiner
Nichte Umm Habib bint el-'Awwam (VII, 22) verheirathet und sie
hatten eine Tochter Umm el-Hasan. Ibn Hagar IV. 853.
15. Seine Tochter Hind bint Chalid war mit Abdallah ben
Naufal verheirathet und ihr Sohn Muhammed ben Abdallah ben
Naufal wird als Uberlieferer genannt. Ibn Sa'd.
16. Von Abdallah ben Chalid stammte el-Dhahhak ben 'Othman,
von welchem Muc'ab ben Abdallah el-Zubeiri Uberlieferungen
annahm, Ibn Sad; und Abu Ishak Ibrahim ben el-Mundsir in
Medina, von welchem unter anderen el-Buchari Traditionen
horte, welcher aber von anderen nicht recht anerkannt wird,
weil er nicht einmal im Koran ganz fest war. Er starb im J.
236. Tabacat el-Huff. VIII. 60.
17. Hischam ben Hizam wird nur von Ibn el-Athtr II. 40
erwähnt.
18. Naufal ben Chuweilid, der Sohn einer 'Aditin, ein
heftiger
Gegner Muhammeds, von seinen Stammgenossen der Lowe der
Kureisch, aber von Muhammeds Anhangern der Satan der Kureisch
genannt, hatte den Abu Bekr und Talha ben Obeidallah, als sie
den Islam annahmen, mit einem Stricke zusammengebunden und sie
erhielten davon den Namen „die beiden Zusammengebundenen". Er
wurde in der Schlacht bei Badr von 'AH ben Abu Talib oder von
seinem eigenen Neffen el-Zubeir ben el-'Awwam getodtet und
hatte keine Nachkommen. Ibn Coteiba pag. 508. Ibn Hagar I. 58.
19. Asad ben Chuweilid wird als Uberlieferer eines
Ausspruches Muhammeds genannt. Ibn el-Athir I. 69. Es wird
bezweifelt, dass Chadiga einen Bruder des Namens Asad gehabt
habe. Ibn Hagar I. 58.
20. el-'Awwam ben Chuweilid fand zur Zeit des Unglaubens
{Ibn Hagar I. 58) in dem Kriege el-Fi'gar {Ibn Coteiba pag.
112) den Tod. Er hinterliess zwei Tochter Zeinab und Umm Habib
und sieben Sohne: Bu'geir, Abd el-Rahman, Aswad, Acram, Ja'la,
el-Salb und el-Zubeir; die Mutter der beiden letzten war
Cafija, eine Tochter des Abd el-Muttalib und Tante Muhammeds
und das Geschlecht ist nur durch el-Zubeir fortgepflanzt, da
Abd el-Rahman's Sohn Abdallah kinderlos starb und die übrigen
Bruder gar keine Nachkommen hatten.
21. Zeinab bint el-Awwam war mit Hakim ben Hizam (VII, 4)
verheirathet und Mutter seines Sohnes Abdallah, den sie
uberlebte und nebst ihrem Bruder Zubeir in einer Todtenklage
feierte. Nawawi pag. 605. Ibn el-AtMr V. 469.
22. Umm Habib bint el-Awwam war die Frau des Chalid ben
Hizam (VII, 14). Ibn Hagar IV. 850.
23. Bu'geir ben el-Awwam wurde von Sa'd el-Dausi getodtet,
um fur Abu Ozeihir el-Dausi Bache zu nehmen, der auf dem
Markte zu Dsul-Ma'gaz ermordet war; nach einigen geschah dies
noch in der Heidenzeit , nach anderen bald nach der Schlacht
bei Badr. Noch andere sagen, Bu'geir sei erst in dem Kriege
gegen Museilima in el-Jemama im J. 12 gefallen. Der Name wird
auch mit Weglassung eines Punktes Bahir gelesen. Ibn Doreid
pag. 57. Ibn Hagar I. 281.
24. Abd el-Rahm an ben el-'Awwam, dessen Mutter Umm el-
Cheir eine Tochter des Malik ben 'Omeila aus der Familie Abd
el-Dar ben Cuceij war, hiess eigentlich Abd el-Ka'ba und
Muhammed anderte den Namen bei seiner Bekehrung, die erst bei
der Einnahme von Mekka erfolgte. Er hatte die Veranlassung
gegeben, dass Hassan ben Thabit auf die Familie el-Zubeir
Spottgedichte gemacht hatte. Er fiel in der Schlacht am Jarmuk
im J. 13 und sein Sohn Abdallah ben Abd el-Rahman fand in dem
Hause des 'Othman bei dessen Ermordung seinen Tod. Ibn el-AtMr
III. 313.
25. el-Sa'ib ben el-'Awwam erscheint zuerst auf Muhammeds
Seite in der Schlacht bei Ohod, dann bei der Belagerung von
Medina durch die Kureisch und in allen folgenden Treffen, und
er fiel in dem Kampfe gegen die Abtrünnigen in el-Jemama im J.
12. Ibn Coteiba pag. 113. Ibn el-AtMr II. 255. Ibn Doreid pag.
58.
26. el-Zubeir ben el-Awwam erhielt von seiner Mutter, der
heroischen Qafija, einer Tochter des Abdel-
Muttalib, den Vor- und Zunamen ihres Bruders Abul-Tahir el
Zubeir, 4# er selbst gab sich in der Folge nach seinem
erstgeborenen Sohne den Vornamen Abu Abdallah. Das Jahr seiner
Geburt lasst sich aus den einzelnen Angaben ziemlich genau
bestimmen. Wir müssen die Nachricht für die richtige halten,
dass die vier Hauptschlachten des Krieges el-Fi'gar in vier
auf einander folgenden Jahren geschlagen wurden; bei einer
derselben war Muhammed zugegen, dessen damaliges Alter auf 14,
15 oder 20 Jahre angegeben wird 1); nach anderen begann der
Krieg 16 Jahre nach dem Elephanten-Jahre. Das letztere ist das
richtige und wenn Muhammed mit 16 Jahren sich noch nicht
weiter daran betheiligen konnte, als dass er die von den
Feinden verschossenen Pfeile auflas und seinen Oheimen zur
Wiederverwendung zureichte, so wird man dies seiner
Schwächlichkeit zuschreiben müssen. Der Krieg fallt also in
die Jahre 587 bis 590, in dem letzten blieb el-Awwam, von
Murra ben Mu'attib getodtet, Agard XIX, 81, und sein Sohn
el-Zubeir war damals kaum, oder noch nicht einmal geboren, da
er bei seinem Tode im Gumada II. des J. 36 (Chr. Nov. 656) 66
bis 67 Jahre alt war. Er scheint unter die Vormundschaft
seines Oheims el-Saib gekommen zu sein, wenigstens nahm sich
dieser des kleinen Zubeir an, wenn seine Mutter, die sehr
streng war, ihn strafte; die Mutter sagte darüber in einem
Verse mit einem Wortspiel auf die Namen el-Saib und el-Zubeir:
el - SaYb steht hinter der Mauer und sabba schilt auf mich;
aber der Abul-Tahir ist auch zabbar sehr widerspenstig. Wir
lassen hier mit Verweisung auf Bokhari par Krehl II. 437 den
Text aus der Geschichte der Frommen folgen.
1) Nach Aganl XIX. 74—75 und 81 war Muhammed bei dem
zweiten Kriege el-Fi'gar zugegen, 26 Jahr vor seiner Sendung
(mithin in seinem 14. Jahre), nach anderen war er damals 28
oder 20 Jahr alt.