el-Zubeir nach Ableben des Propheten
Als Muhammed gestorben war und es sich um die Wahl seines
Nachfolgers handelte, sprach sich Zubeir offen fur Ali aus und
erklärte, er werde sein Schwerdt nicht eher in die Scheide
stecken, bis Ali gehuldigt sei; worauf 'Omar entgegnete: so
nehmt ihm sein Schwerdt ab und schlagt es an Steinen in
Stucke. Es dauerte auch sechs Monate, bis zum Tode der Fatima,
ehe el-Zubeir sich entschloss dem Abu Bekr zu huldigen, dann
war seine Unterwerfung eine aufrichtige und er betheiligte
sich wieder an den Feldzügen, in denen er uber grossere Corps
1) Vielleicht eine Nachahmung oder Reminiscenz aus dem Neuen
Testament an Johannes, den Junger, welchen Jesus besonders
lieb hatte. Joh. XIII. 23; wenigstens scheint es mir
unpassend, mit BoWian par Krehl II. 437 ^js> hier in der
nachsten Bedeutung Candidus in dem Sinne zu nehmen: „wegen
ihrer weissen Gewander". das Commando fuhrte. Bei Jarmuk im J.
13 fragten ihn die Gefährten des Propheten, ob er nicht zum
Angriff schreiten wolle, sie wurden mit dabei sein; er Hess
also angreifen und durchbrach ganz allein die Reihen der
Feinde und warf sie nieder, erhielt aber dabei zwei schwere
Hiebe über die Schulter, zwischen denen schon eine tiefe Narbe
von einem Hiebe war, den er bei Badr erhalten hatte; sein Sohn
'Orwa erzahlte, er habe öfter, als er noch klein gewesen, aus
Spielerei seine Hand in diese Narbe gelegt. — Auf dem Zuge
nach Cadesia im J. 14 commandirte er einen Flugel.
j m _ Nachdem Amr ben el-Aci im J. 20 bei der Eroberung von
Agypten bis Micr vorgedrungen war und von dem Chalifen Omar
Verstarkung verlangte, sandte ihm dieser 4000 Mann unter vier
Anfuhrern, von denen, wie Omar sich ausdruckte, jeder allein
fur Tausend Mann gerechnet werden konnte. Einer dieser vier
war el-Zubeir und er war es auch, welcher zuerst die Leiter
erstieg und in die Festung eindrang, worauf die Einnahme
erfolgte. Zu der Zeit, als Omar ermordet wurde, im J. 23, war
el-Zubeir wieder in Medina anwesend und betheiligte sich bei
der Wahl seines Nachfolgers 'Othman. — In Medina war einmal in
einem Jahre das Nasenbluten epidemisch und auch der Chalif
Othman ben 'Affan litt stark daran, so dass er die Wallfahrt
nicht machen konnte. Da kam einer der Kureisch zu ihm und
rieth ihm, einen Stellvertreter fur sich zu ernennen, welcher
die Pilger fuhrte. Spricht man davon? fragte Othman. — Ja! —
Wen meint man denn? — Der andere schwieg, aber bald nachher
kam ein zweiter und redete mit ihm in derselben Weise, und als
auch er keinen Namen nennen wollte, sagte Othman: Vielleicht
meint man el-Zubeir? — Ja! — Bei Gott! der ist auch der beste
und war dem Gottgesandten der liebste. Bokhari IL 438.