Die Konsultation
Die Konsultation [al-muradschaat]

Aussprache: al muradscha-aat
arabisch: المرجعات
persisch:
englisch: consultation [muraja'at]

Zum Inhaltsverzeichnis

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

Die 75. Konsultation – Rechtfertigung Aischas Handeln

17. Safar 1330 (6.2.1912)

Geehrter [scharif], Allama und Scheich Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi, der Friede sei mit Dir und die Gnade ALLAHs und Seine Barmherzigkeit.

Zwei Punkte bilden das Kernstück Deiner Ausführungen zu der klaren Ableugnung des Vermächtnisses von Seiten der Mutter der Gläubigen: Erstens: Da sie sich vom Imam abgewandt hatte, sei ihr, wie Du behauptet hast, nichts anderes übrig geblieben, als das für ihn bestimmte Testament abzuleugnen.

Die Entgegnung hierauf lautet folgendermaßen: Aus der Geschichte ihres Lebens ergibt sich, dass sie bei ihren Überlieferungen vom Gesandten Allahs (s.) weder ihrem eigenen Empfinden gefolgt ist, noch ein persönliches Interesse gehabt hat. Sie steht nicht im Verdacht, die Worte des Propheten verfälscht zu haben, unabhängig davon, ob die Worte nun sie selbst betreffen oder jemanden, den sie entweder liebt oder hasst. Möge ALLAH uns davor behütet haben, dass sie von ihren eigenen Neigungen überkommen wurde, um Unwahrheiten vom Gesandten Allahs (s.) zu erzählen, da sie ihre persönlichen Ziele der Wahrheit vorzuziehen gedachte.

Schon die reine Vernunft spräche dagegen, dieser Überlieferung Glauben zu schenken, denn es sei kaum denkbar, dass der Prophet (s.) sowohl die Religion ALLAHs, des Allmächtigen und Erhabenen, die ja erst am Beginn ihrer Ausbreitung stand, als auch die Diener ALLAHs, des Erhabenen, die sich ebenfalls in einer anfänglichen und neuen Phasen sahen, auf diese Weise zurückgelassen hätte, ohne jemanden ernannt zu haben, der diese Angelegenheiten hätte regeln können.

Die Antwort hierauf lautet folgendermaßen: All dies ist (nur) auf ein vernunftgemäßes "Gut" oder "Schlecht" gegründet, etwas, das die Sunniten nicht akzeptieren können. Denn ihrer Meinung nach ist es nicht die Vernunft, die beurteilt, ob etwas gut oder schlecht ist. Einzig und allein die Offenbarung des Islam kann Richter sein über gute wie schlechte Taten. Wenn sie also etwas als gut bezeichnet, ist es gut und wenn sie etwas als schlecht bezeichnet, ist es schlecht. Keinesfalls darf man sich in diesen Dingen auf die Vernunft verlassen.

Was nun Deine Bemerkung am Ende der 74. Konsultation anbelangt, in der Du die Behauptung der Mutter der Gläubigen, dass der Prophet gestorben sei, als er auf ihrer Brust lag, ablehnst, so kennen wir auf sunnitischer Seite keine einzige Überlieferung, die diese Ablehnung teilt. Bitte mache uns diese Überlieferungen zugänglich, wenn Du über sie verfügen solltest!

Der Friede sei mit Dir.

Weiter zur 76. Konsultation – Der Prophet verstarb im Schoß Imam Alis.

Bücher zum Thema

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de