Lieder des Mirza
mehr zu dem Buch siehe auch:

Mirza Schafi

Die Lieder des Mirza Schaffy

von Friedrich von Bodenstedt

Kapitel 2

12.

Es weht der Gottesodem
Durch Himmel, Erd' und Flut;
Haucht aus der Tiefe Brodem
Und aus der Höhe Glut.
Lässt Adler hoch sich schwingen,
Gespreizte Pfaun sich blähn;
Lässt Nachtigallen singen
Und Glaubenshähne krähn.
Schafft Kräfte der Entzweiung
Lässt Torheit herrschen lang, –
Doch gibt auch zur Befreiung
Der Weisheit Kraft und Drang.
Der Frühling heilt die Schäden,
Die uns der Winter schlug;
Weisheit spinnt goldne Fäden
Aus Torenwahn und Trug.
Du forsche nicht vergebens
Nach dieser Schöpfung Sinn:
Zieh aus dem Schmerz des Lebens
Auch deinen Glücksgewinn.

 

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