Divan der persischen Poesie
Dakiki
Es ist besonders dadurch interessant, daß er sich an den
Riesenstoff des Schah-nameh heranwagte, den auszuführen
Anssari nicht unternehmen mochte und den nur die gigantischen
Kräfte eines Firdusi bewältigen konnten. Freilich brachte es
Dakiki nicht über 1000 Verse, als er von einem Sklaven gegen
970 ermordet wurde. Er war Anhänger der Zoroastrischen Lehre
und begann seine Dichtung auf Anregung Belamis, des gelehrten
Veziers des Abu Salih Manssurs.
Soldatenliebchen
Ich wählt' ein Freundchen feengleich zu schauen,
Und feengleich schwand meinem Blick es heute.
Das Heer zog fort, mein Held zog mit ins Weite,
Hüt' jeder sich, Soldaten zu vertrauen.
Stehendes Wasser
Zu lange weilt' ich hier, und bin verschmäht,
Verachtet ist, wer stets der Ruhe pflegt.
Ein Wasser, das zu lang' im Teiche steht,
Versumpft und trocknet, weil es unbewegt.
Schlechta Wssehrd. (Franz Xaver Schlechta
von Wschehrd)