Divan der persischen Poesie
Divan der persischen Poesie

Blütenlese aus der persischen Poesie, mit einer litterarhistorischen Einleitung, biographischen Notizen und erläuternden Anmerkungen.

Herausgegeben von Julius Hart.

1887 n.Chr.

Inhaltsverzeichnis

Divan der persischen Poesie

Ferrachi

Lebte gleichfalls am Hofe des Sultans Mahmud des Ghasnewiden als Schüler Anssaris; und hatte als Dichter großen Namen. In seinem Werk »Dolmetsch der Wohlredenheit« trug er zum erstenmale die Regeln der Metrik und Poetik zusammen, sodaß er auf diesem Gebiet für eine Autorität galt. Er besaß ein beträchtliches Vermögen, welches ihm aber auf einer Reise nach Samarkand zum größten Teil durch Räuber abgenommen wurde. Darauf bezieht sich die untenstehende Klage.

Klage eines Ausgeplünderten

Ich sah von Samarkand die Herrlichkeiten,
Ich sah sie alle, Hügel, Thäler, Weiten,
Doch fand kein Geld im Beutel sich und Kleide,
Drum rollt' ich ein den Teppich meiner Freude,
Von Frommen vielfach ward mir beigebracht,
Kewser sei Einer, Paradiese acht,
Hier hab' ich beide tausendfach gesehn,
Doch trocknen Munds mußt' ich von dannen gehn.
Ein frohes Aug', mit Händen ohne Heller,
Was ist's? Ein toter Kopf auf goldnem Teller.

Schlechta Wssehrd. (Franz Xaver Schlechta von Wschehrd)

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