Faszination Frau

Faszination
Frau im Islam

 Fatima Özoguz und Mihriban Özoguz

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Eine Heirat kann niemals “erzwungen“ werden

Die Heirat ist die freiwillige Wiedervereinigung der beiden Seelenhälften, aus denen der Mensch erschaffen wurde. Wie schön ist doch das in der deutschen Sprache übliche Kompliment, wenn ein Mann über seine Frau als seine bessere Hälfte“ spricht. Aber in so ziemlich allen Kulturen der Welt ist heutzutage auch klar, dass eine Ehe nicht “erzwungen“ werden kann und darf; so auch im Islam nicht. Der Islam lässt hierbei nicht den geringsten Zweifel! Eine Ehe, bei der die Frau – oder der Mann – zu der Ehe gezwungen wurde, ist nicht nur ungültig, der “Ehemann“, der ja kein echter Ehemann ist, da die Ehe keine Gültigkeit hat, macht sich zudem auch noch der Vergewaltigung schuldig, eines der schwersten Verbrechen im Islam.

Um einer Verwechslung vorzubeugen, sei darauf verwiesen, dass eine “arrangierte“ Heirat keine “erzwungene“ Heirat sein muss. Sind Nachkommen im heiratsfähigen Alter, so können die Familienangehörigen im Bekanntenkreis “Ausschau“ nach geeigneten Partnern halten. Schließlich geht die praktizierende Muslima – und auch der praktizierende Muslim – nicht in eine Disco oder an ähnliche Plätze. Ist ein passender Partner gefunden, so werden die Betroffenen einander vorgestellt und erhalten die Gelegenheit, einander kennen zu lernen. Wünschen sie am Ende jenes Kennenlernprozesses miteinander eine Ehe einzugehen, werden sie dabei unterstützt. Wünscht aber einer der Partner es nicht, so wird weitergesucht. Falls sich zwei, Muslim und Muslima, unabhängig von “Vermittlern“ über erlaubte Wege selbst kennengelernt und Sympathie füreinander entwickelt haben, so ist es ihnen natürlich ebenfalls erlaubt, sich für eine Heirat zu entscheiden.

Diese Freiwilligkeit der Ehepartnerwahl hat Prophet Muhammad (s.) vor über 1400 Jahren unmissverständlich verdeutlicht, als gleich mehrere Bewerber um die Hand seiner Tochter Fatima (a.) anhielten, sie aber ablehnte. Es ist schon geradezu kurios, dass ausgerechnet der Religion, die nachweislich als erste die Gesetzgebung der freien Ehepartnerwahl verankert hat, noch dazu in einer Zeit, in der es in der restlichen Welt “normal“ war, dass man zwangsverheiratet wurde, heute vorgeworfen wird, an der Zwangsheirat eine Mitschuld zu tragen.

Der Islam trägt daran sicherlich keine Schuld, aber manche Muslime. Denn manchmal spielen “Familieninteressen“ eine unsägliche Rolle. Haben z.B. zwei Schwestern miteinander “vereinbart“, dass ihre Kinder, also Cousin und Cousine miteinander heiraten, und “springt“ dann die Tochter der einen ab, weil sie den Cousin nicht mag, dann hängt der Haussegen bei mancher Mutter schief. Oft liegen ein geringes Bildungsniveau und Vorstellungen zugrunde, die nichts mit dem Islam zu tun haben. Aber so kommt es dann vor, dass ein gewisser subtiler “Druck“ auf die Tochter ausgeübt wird, doch der Heirat zuzustimmen. Derartige Konflikte können in extremen Fällen bis zur Flucht der Tochter in ein Frauenhaus führen.

An dieser Stelle setzt oft der unsägliche Einfluss so mancher Sozialarbeiter ein, die ihre eigene antiislamische Weltanschauung mit ihrem Beruf verbinden und dadurch meist noch mehr Unheil bewirken. Dem geflohenen Mädchen wird eingeredet, dass ihr Dilemma mit dem Islam zu tun hätte und sie sich vom Islam “befreien“ solle, was zuerst damit anfängt, dass sie ihre Kopfbedeckung ablegen solle. Das ohnehin eingeschüchterte Mädchen befindet sich dann in einer extremen Drucksituation. Einerseits will sie nicht ihr Schamgefühl “ablegen“, andererseits will sie aber auch nicht zurück in die Zwangsehe. In der Wahl zwischen “Zwangsehe“ und “Zwangsbefreiung“ findet sie kaum Halt.

Dass es auch anders gehen kann, zeigen die vielen Fälle, in denen bewusste, praktizierende und kenntnisreiche Muslime eingeschaltet wurden. Diese sind in der Lage, respektvoll den betroffenen Familien zu vermitteln, dass eine “Zwangsehe“ unislamisch ist und versuchen dennoch, die Familienbande zu stärken. Wird nämlich das Unheil nicht “gegen“ den Islam bekämpft sondern “mit“ dem Islam, ist das Ergebnis für alle Beteiligten (außer einem möglicherweise islamfeindlichen Sozialarbeiter) befriedigender als der Bruch mit der Familie.

Die Erfahrung zeigt leider auch, dass merkwürdigerweise gar nicht so sehr die Väter, als vielmehr manche Mütter am Unheil der Tochter maßgeblich mitverantwortlich sind, was oft auf ihren minderen Bildungsstand zurückzuführen ist. So pflanzt sich der islamisch abzulehnende Zustand geringer Bildung in unislamischen Konflikten fort, die zu allem Übel auch noch dem Islam angelastet werden. Auch in einem anderen Konfliktfeld sind es nachweislich auch die Frauen selbst, die zur Unterdrückung von Frauen beitragen, wie z.B. bei der Beschneidung von Frauen.

„Jemand, der sich eine Gattin nimmt, muss sie ehren!“

Prophet Muhammad (s.)

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