Faszination Frau

Faszination
Frau im Islam

 Fatima Özoguz und Mihriban Özoguz

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Hidschab – Islamische Bedeckung

Auffälligstes äußeres Merkmal einer Muslima in der westlichen Welt ist ihre Bekleidung. Den Bestimmungen über die islamische Bekleidung, genannt Hidschab, liegen Überlegungen psychologischer, familiärer und gesell­schaft­licher Art zugrunde, wobei auf die natürliche Veranlagung der Frau Rücksicht genommen wird. Die Bekleidungsordnung geht auf eine allgemeine und grundsätzliche Richtlinie des Islam zurück, wonach sich sexuelle Freuden, optische wie körperliche, auf die Ehegemeinschaft beschränken sollen und in der Gesellschaft andere Aspekte des Zusammenlebens im Vordergrund stehen. Im Gegensatz zur westlichen Gesellschaftsordnung, in der die Privatsphäre und das gesellschaftliche Leben beide dem Kapitalismus unterworfen und somit ggf. auch die Grenzen fließend sind, wird im Islam versucht, diese Bereiche im Sinne ihrer schöpferischen Inhalte zu gestalten, so dass sie zwar einander ergänzen, aber Intimes intim bleibt und daher sexuelle Freuden auf die Gnade der liebevollen Zweisamkeit beschränkt sind.

Bei der Frage der Kleiderordnung oder, wie es in unserem Jahr­hundert heißt, des Schleier- bzw. Kopftuchtragens, geht es nicht darum, ob es besser ist, dass die Frau ihren Körper in der Öffentlichkeit bedeckt oder ihn nackt zur Schau trägt. Es geht vielmehr darum, ob sie es dem Mann so leicht machen soll, sich auf ihre Kosten zu vergnügen bzw. ihm das Recht eingeräumt werden soll, sich sexuelle – wenn auch nur visuelle - Befriedigung bei jeder beliebigen Frau der Gesellschaft zu verschaffen, denn auch die Augengenüsse sind Teil jener Befriedigung und Anregung der natürlichen Instinkte zugleich.

Es ist zwar richtig, dass bei oberflächlicher Betrachtung die Frage bezüglich Hidschab immer nur an die Frau gerichtet ist: Warum soll sie ihren Körper bedecken, warum soll sie Kopftuch tragen? Das heißt, die Frage wird an sie gestellt, als ob es nur um sie ginge. Und die Frage wird mit emotionalen Ausdrücken der Anteilnahme, wie z.B. ob die Frau frei oder zum Schleiertragen “verurteilt“ sein soll, derart überlagert, dass der Grundgedanke der Fragestellung verloren geht. Die eigentliche Frage lautet aber, ob die Männer bei der sexuellen Ausbeutung der Frau absolute Freiheit besitzen sollen? Bei dieser Frage­stellung sind eher die Interessen der Männer berührt.

Der Islam beantwortet die obige Frage gemäß ihrem tieferen Sinn mit einem klaren: “Nein“! Der Mann darf nur in der ehelichen Gemeinschaft im Rahmen der Bestimmungen der Ehegesetze nach Übernahme der entsprechenden Verantwortung und Verpflichtung bei seiner ihm rechtlich ange­trauten Ehefrau sexuelle Befriedigung suchen und finden. Dieses ist ihm außerhalb der Ehegemeinschaft und mit fremden Frauen untersagt; und sei es nur die visuelle “Anregung“. Welche Frau will schon, dass ihr Mann bei anderen “angeregt“ wird? Auch der Frau ist es verboten, Männer außerhalb der Ehegemeinschaft in irgendeiner Art und Weise “anzuregen“.

Die Frage nach ihrem tieferen Sinn lautet also: Soll man die sexuellen Freuden auf die Ehegemeinschaft und die rechtlichen Ehepartner beschränken oder sie so ausdehnen, dass sie auch die anderen Bereiche der Gesellschaft erfassen? Der Islam befürwortet die erste Alternative. Die Beschränkung der sexuellen Freuden auf die Ehegemeinschaft und die rechtlichen Ehepartner trägt aus islamischer Sicht zur Erhaltung der psychischen Unversehrtheit der Gesellschaft bei, festigt die Grundlagen der Familiengemeinschaft, steigert die Leistungsfähigkeit der Menschen in der Gesellschaft und hebt das Ansehen der Frau.[1]

In den rein materialistisch regierten Staaten dient die Frau als stärkste Waffe, die zum Zwecke der Ausbeutung und Verbreitung von Unsittlichkeit innerhalb der Gesellschaft eingesetzt wird. Diejenigen, die dem Reichtum und Imperialismus huldigen, benutzen die Frau als Propagandawerkzeug im Eigeninteresse und degradierten sie zur Puppe, zur Steigerung des Konsums. Frauen, die in solchen Gesellschaften hohe Positionen von Ärztinnen oder Managerinnen bekleiden, ändern nichts daran, dass an jedem Zeitschriftenstand Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Frauen abgebildet sind, die ihre Schönheit den Männern “verkaufen“.

Satan versuchte seinerzeit die Wahrheit im entgegen gesetzten Sinn darzustellen, als er sprach: "Euer Herr hat euch diesen Baum nur deshalb verboten, damit ihr nicht Engel werdet oder Ewiglebende"[2]. Das Gegenteil dieser seiner Worte entsprach der Wirklichkeit und das Kosten der Früchte des verbotenen Baumes hatte ihre Vertreibung aus dem Paradies des Friedens zur Folge. Ebenso wandte und wendet sich die kapitalistisch gesinnte imperialistische Welt in Ausbeutung und Entrechtung eines Volkes mit einer Lebenslüge insbesondere an dessen Frauen. Sie entstellten und verdrehten die Wahrheit und entzogen den Frauen im Namen der Freiheit die Freiheit des Geistes und der Moral, stießen sie hinaus aus dem “Paradies der Familienidylle“ und zerrten sie in die Ketten des Lasters und der Begierde, in der nur noch jene Schauspielerinnen Karriere machen können, die sich entblößen.

Der Heilige Qur´an gibt in der 7. Sure, Vers 27, dazu folgenden Hinweis:

„Oh, ihr Kinder Adams, lasst Satane euch nicht verführen, wie er eure Eltern aus dem Garten vertrieb, ihnen ihre Kleidung raubend, auf dass er ihnen ihre Blöße zeigte.“

In einer idealen, den Worten des Heiligen Qur´an gemäß lebenden Gesellschaft, besitzt die Frau einen derartig hohen Status, dass ein Prophet wie Moses (a.) bereit war, acht Jahre lang zu arbeiten, um eine der Töchter des Schu´aib heiraten zu dürfen. Der Islam verpflichtet den Mann zur Leistung einer Braut­gabe an die Gattin, welche jedoch nicht im Sinne einer Entschädigung zu verstehen ist, sondern als Zeichen der Zuneigung und als Beweis der Erkenntlichkeit. Der Islam ist dagegen, dass die Frau, dieses wertvolle Wesen, ungeschützt ist. Mittels des “Hidschab“, der Verhüllung der Frau, möchte er den Wert und die geistige Bedeutung der Frau zum Ausdruck bringen, gleich der Hülle der Perle, die in ihre Muschel eingebettet und beschützt liegt.

Demgegenüber hält es die Zivilisation des imperialistischen Westens für angebracht, den Wert der Frau im Interesse des Verkaufs von Modehits, Kosmetika usw. zu mindern und sie gleich einer billigen Schmuckimitation ungeschützt in allen Gassen und Winkeln zur Schau zu stellen. Und als Resultat dessen sehen wir, wie im Westen Jungen und Mädchen, ohne miteinander eng verwandt zu sein und ohne jegliche Abschirmung und Vorsicht, miteinander aufwachsen. Haben sie das Pubertätsalter erreicht, so kennen sie untereinander meistens keinerlei Distanz. Selbst die natürliche Distanz der Geschlechter wird durch den Vorwurf der Prüderie bekämpft. Das freie “Eheleben“, ohne jegliche Verantwortung zu übernehmen, haben viele Jungendliche bereits schon kennengelernt, so dass sie nicht nur an einer verpflichtenden Ehe desinteressiert sind, sondern diese als Ketten und Fesseln verstehen. Infolgedessen heiraten sie seltener. Selbst falls sie eine Ehe schließen, ist diese oft nicht von einer zwischen beiden Partnern bestehenden, echten, lange andauernden und vor allem wachsenden Liebe und Zuneigung begleitet, wodurch gegenseitiges Füreinanderdasein und das Zurückstellen des eigenen “Ichs“ möglich wären. Das Überwinden des “Ichs“ für ein gemeinsames neues “Wir“ steht gar nicht im Vordergrund, da die Beziehung vor allem zur “Selbst-Verwirklichung“ dienen soll bzw. dafür kein Hindernis darstellen darf. Eine “Wir-Verwirklichung“ steht gar nicht zur Debatte. Gewohnt an eine verpflichtungslose und verantwortungslose sexuelle Freiheit, ist ihr Leben ständigen Schwankungen unterworfen, welches in der Konsequenz dazu führt, dass fast jede zweite Ehe geschieden wird.

Diese Unausgeglichenheit sowie Unsicherheit im Leben und bezüglich der Haltbarkeit der ehelichen Beziehung erweckt in der Frau die Idee, sich vom umfangreichen Management eines gesunden Heims loszusagen und unbedingt einen externen Beruf ergreifen zu wollen, zumal in den Ländern, in denen Mütter nicht besonders geehrt werden bzw. keine besondere Förderung durch die Gesellschaft erfahren, ohnehin häufig die Frauen selbst ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Diese Situation führt dazu, dass die Frau der Mutterschaft oft mit Skepsis gegenübersteht, weshalb sie sich, trotz ihres sehnlichen Wunsches nach einem Kind, veranlasst sieht, diesem vorzubeugen und in Befriedigung ihres seelischen Bedürfnisses der Mutterschaft einen Hund, eine Katze oder anderes Getier[3] anschafft, dem sie an Stelle eines Kindes ihre Zuneigung, ihre Mittel und Mühen widmen kann. Und jene, welche trotzt aller Widrigkeiten Kinder zur Welt bringen, haben keine andere Möglichkeit, als ihre Kinder ganztägig Kinderhorten anzuver­trauen, da in vielen Fällen beide Ehepartner mit außerhäuslichen Arbeiten beschäftigt sind und von ihren eigenen Eltern meistens getrennt leben, so dass die Kinder ohne ausreichende Elternliebe eines gesunden Heims aufwachsen. Es fehlt dann auch das hinreichende Vorbild von Vater und Mutter, die einander lieben und ihr Leben dieser Liebe in Gott widmen. Natürlich gibt es in jeder Gesellschaft positive Ausnahmen. Aber hier ist nicht die Rede von dem Anteil einer jeden Gesellschaft mit einem treuen Ehemann, glücklichen Kindern, die im Eigenheim mit Garten groß werden, sondern es geht um den Anteil, der von den genannten Lasten betroffen ist.

Es ist deutlich zu beobachten, wie sehr das automatisierte Leben des Westens dem Menschen den Geist des Lebens entzieht und die Familien auseinanderzerrt – Vater, Mutter und Kinder, Ehemann und Ehefrau, Großeltern und Enkelkinder – so dass im Grunde jeder für sich allein lebt und sich im Extremfall durch das Halten von Tieren sowie den Genuss von Alkohol und der verschiedenen Narkotika über die Einsamkeit hinweg zu trösten versucht. Heute mutet das Zusammenhalten der Familienmitglieder untereinander, deren Füreinanderdasein, deren gegenseitige Zuneigung wie ein Märchen an, welches sie nur noch in einem Film nachvollziehen können. “Selbst“-Verwirklichung wird über die “Wir“-Verwirklichung gestellt im Gegensatz zur Natur des Menschen, die Zusammengehörigkeit fühlt.

[1] Obiger Text lehnt sich an Aussagen Ayatollah Motahharis an

[2] Heiliger Qur´an 7:20

[3] Wenn westliche Gesellschaften sich nur von der Hälfte aller Hunde und Katzen, die sie in ihren Häusern halten, lossagten, würden die Nahrungsmittel derartig reichlich vorhanden sein, dass alle Hungrigen der Welt gesättigt werden könnten.

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