Faszination Frau

Faszination
Frau im Islam

 Fatima Özoguz und Mihriban Özoguz

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Islam als Rettung der Frauen aller Welt

In der Zeit, als der Islam erschien, wurde die Frau in allen Teilen der Welt, wie auch in Arabien, aufs Schwerste unter­jocht, unterdrückt und entbehrte jeglicher Rechte. Während in Europa und in anderen Ländern die Frau als den Tieren und Dämonen zugehörig zählte und nicht als gleichwertiger “Mensch“ anerkannt wurde, verkündete der Islam, dass die Frau eines jener beiden gleichberechtigten Geschlechter ist, denen die Menschheit ent­stammt und worin das Wohlwollen und die Gnade Gottes gegenüber den Menschen ersichtlich wird. Dazu heißt es zu Beginn der vierten Sure:

„Oh ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat. Aus diesem erschuf Er ihm die Gefährtin, und aus beiden ließ Er viele Männer und Frauen sich vermehren.“

Heiliger Qur´an, 4:1

Und im Gegensatz zu der Unwissenheit einiger Völker bezüg­lich der Religiositäts- und Glaubenseignung der Frau, infolgedessen ihr das Lesen der “Heiligen Schrift“ untersagt wurde, bestimmte der Islam, dass Frauen wie Männer für ihre guten Taten durch Gott Belohnung fänden.

„Wer aber gute Werke tut, ob Mann oder Frau, und gläubig ist, der soll ins Paradies gelangen. Ihm wird auch nicht in dem Masse eines Dattelkernrillchens Unrecht geschehen!“                                      Heiliger Qur´an, 4:124

In einer Zeit, in der die Frau in keiner Weise den Anspruch auf Meinungsäußerung und Stimmrecht besaß, erkannte der Islam den Frauen ein den Männern gleiches Stimmrecht sowie das Recht auf Leistung des “Treueids“ zu. Und der Prophet des Islam nahm, gemäß des entsprechenden Gebotes des Heiligen Qur´ans, ihren “Treueid“ an.[1]

In einer Epoche, in der die Frauen so sehr verachtet und geschmäht wurden, dass ihnen die Würde und Fähigkeit, sich gemeinsam mit den Männern an sozialen Aufgaben beteili­gen zu können, nicht zuerkannt wurde, gebot der Heilige Qur´an, dass sie sich – ebenso wie die Männer – sozial betätigen sollten. Darin heißt es:

„Die gläubigen Frauen und die gläubigen Männer sind einer des anderen Freund (und Helfer). Sie gebieten das Gute und verwehren das Schlechte.“

Heiliger Qur´an, 9:71

Und in einem anderen Vers des Heiligen Qur´an ist sinngemäß zu lesen: „So wie die Frauen Pflichten haben, so haben sie auch Rechte, nach dem Brauch.“ [2]

Das heißt somit: In dem gleichen Maße, in dem die Frauen soziale Verantwortung tragen, haben sie auch soziale Rechte. Und während ihr damals in kaum einem Land der Anspruch auf irgend­einen Besitz gestattet war, stimmte der Islam einer wirt­schaftlichen Selbständigkeit der Frau zu und erkannte sie als Eigentümerin aller ihrer Einkünfte und als kreditfähig[3] an. So heißt es in der 4. Sure, Vers 32:

„Die Männer sollen ihren Anteil erhalten nach ihrem Ver­dienst, und die Frauen sollen ihren Anteil erhalten nach ihrem Verdienst.“

Angesichts der Tatsache, dass Frauen in den europäischen Ländern, wie in England, Frankreich, der Schweiz, Deutschland oder Italien bis weit ins 19. Jahrhundert hinein und teilweise sogar bis Anfang des 20. Jahrhunderts keinerlei wirtschaftliche Selbständigkeit besaßen[4], sollte daran erinnert werden, dass der Islam bereits vor über 1400 Jahren die Frau befreite; auch wirtschaftlich. Und im Gegensatz zu der von Vorurteilen und Aber­glauben bestimmten Gedankenwelt jener Völker, die der Überzeugung waren, dass die Frau als Dienerin des Mannes geschaffen worden sei, verkündet der Heilige Qur´an:

„Sie sind euch ein Gewand, und ihr seid ihnen ein Gewand.“

Heiliger Qur´an 2:188

Das heißt, ihr benötigt euch gegenseitig, befriedigt gegenseitig eure Bedürfnisse und dient und helft euch gegenseitig, ohne dass die eine oder der andere bevorzugt oder benachteiligt würde. Und bezüglich all der Missachtung und des schlechten Ver­haltens, dem die Frau ausgesetzt war, gebietet der Heilige Qur´an:

„.. und verhaltet Euch ihnen gegenüber gut.“

Heiliger Qur´an 17:24

Und unser verehrter Prophet (s.) sagt: „Die Edlen ehren die Frauen, die Niedrigen, Gemeinen verachten sie.“

Der Islam maß und misst den Frauen von Anfang an bis heute eine hohe Bedeutung zu. Er brachte ihnen Wertschätzung entgegen und gebot die Wahrung ihrer Rechte. Das äußerte sich zudem in dem Verhalten des großen Propheten des Islam: Prophet Muhammad (s.) ehrte seine eigene Tochter Fatima Zahra (a.) so sehr, dass er öffentlich ihre Hand küsste und aufstand, wenn sie ins Zimmer kam, um ihr seinen eigenen Platz anzubieten; eine Art “Skandal“ für die damalige Zeit. Im Gegensatz zu den üblichen, heidnischen Bräuchen, denen gemäß Väter die Kinder ihrer Töchter nicht als Enkel anerkannten, wusste der Prophet (s.) die Kinder seiner Tochter als seine eigenen und sagte:

„Hussain ist von mir und ich bin von Husain[5].“

Unsere Gebete und die Praxis der religiösen Zeremonien beinhalten Handlungen, die den hohen Wert, welcher der Frau in der Ordnung des Tauhid“[6] beige­messen wird, veranschaulichen, wie zum Beispiel bei der alljährlichen Pilgerfahrt zur Kaaba nach Mekka [hadsch], bei der nicht nur die Frauen, sondern Millionen Männer die Füße in die Fußspuren Hadschars[7] setzen und siebenmal die Strecke Hadschars zwischen den Bergen Safa und Marwa hin- und herlaufen. Die Mühen erfolgen in dem Wunsch, es Hadschar gleichzutun und ihrem Beispiel folgend nach dem erlösenden Wasser zu suchen. Hadschar ist unmittelbar neben der Kaaba begraben, und alle Muslime müssen sie – soweit imstande – ein Mal im Leben besuchen. Die zu ihrer Zeit mit der niedrigsten sozialen Stellung ausgestattete dunkelhäutige Frau, die eine Magd war, erhielt von Gott die höchste Segnung.

[1] Vgl. Heiliger Qur´an 60:12

[2] vgl. Heiliger Qur´an 2:228

[3] Für den im Islam erlaubten zinslosen Kredit

[4] Den Frauen Englands wurden seit dem Jahre 1870, den Frauen Deutschlands ab dem Jahre 1900, den Frauen der Schweiz ab dem Jahre 1907 und den Frauen Italiens ab dem Jahre 1919 Besitzrecht zuerkannt, allerdings nicht im Sinne der Unterstützung der menschlichen Rechte der Frauen und nicht um der Gerechtigkeit willen, sondern um sie zur Produktionsarbeit in den Werkstätten und Fabriken anzuregen. In diesem Zusammenhang schreibt Will Durant: „Der Westen erkannte den Frauen Besitzanspruch zu, um sie in den Dienst zu ziehen.“

[5] Imam Husain (a.) ist Fatimas (a.) zweiter Sohn und somit Enkel des Propheten Muhammad (s.) über seine Tochter.

[6] Tauhid ist der absolute Monotheismus des Islam und das Wissen von dem Eins-Sein des Einzigen und Einmaligen Gottes, Dem nichts bei, neben- oder gleichgestellt ist.

[7] Hadschar ist die Mutter Ismails (a.), des Sohnes des Propheten Abraham (a.). Sie lief verzweifelt auf der Suche nach Wasser für ihr Kind sieben Mal zwischen den Hügeln Safa und Marwa hin und her, um am Ende zu erleben, wie ein Brunnen vor dem in der Mitte weilenden Sohn entstanden war: Der Brunnen Zamzam.

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