Faszination Frau

Faszination
Frau im Islam

 Fatima Özoguz und Mihriban Özoguz

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Soziale Rolle der Frau

Nach Ansicht von Dr. Beheschti bilden die Frauen in vielen muslimischen Gesellschaften vereinfacht dargestellt vier Hauptgruppen[1]:

Die Mehrheit der Frauen sind jene, welche sich nicht zum Widerstand gegen Ungerechtigkeit verpflichtet fühlen und größtenteils ahnungslos und ohne Kenntnis über die schwerwiegenden sozialen Probleme das traditionelle Leben einer Frau – innerlich und außerhalb ihres Hauses – führen.

Die zweite Gruppe besteht aus einer begrenzten Anzahl tapferer Frauen, die sich verantwortlich wissen, gläubig, bewusst und informiert sind und engagiert, wirksam, ausdauernd und fördernd an dem großen Einsatz teilnehmen und sich und ihre Umwelt formen. Diese gläubigen engagierten Frauen lehren die Wahrheit, Reinheit, Aufrichtigkeit, das Mühen und die Großherzigkeit einer Frau im Islam“ und, obgleich sie – wie in sehr vielen Fällen – mit großen familiären Pflichten belastet sind, erfüllen sie dennoch ihre Aufgabe im Einsatz, entsprechend der großen Verantwortung einer engagierten und praktizierenden muslimischen Frau.

Eine weitere Minderheit, die sich von der oben genannten Verantwortung nicht betroffen glaubt, sich dieser los und ledig wähnt, aber am Kämpfen“ interessiert ist, betätigte sich aktiv an Kämpfen, die andere Ziele verfolgen als die Bewegung der zweiten genannten Gruppe, wie z.B. die liberalistische Freiheitsforderungen, marxistische oder feministische.

Eine andere Minderheit wiederum, die sich ebenfalls an die Verantwortung und Verpflichtung einer muslimischen Frau nicht gebunden glaubt, bildet die Gruppe der Konsumfrauen. Sie leben in Unkenntnis und Nichtbeachtung der gesellschaftlichen Probleme, durch welche sie ihre Pflicht zum Engagement gegen Tyrannei, Unterdrückung und Unrecht erkennen könnten. Sie sind Frauen in der Eigenschaft von Sexartikeln“ und hübscher Puppen“, in der Funktion und Rolle einer Stimulans zum Ankurbeln des Konsums. Sie sind Frauen, welche in ihrem Begehren nach Ab­wechs­lung, Zeitvertreib und in ihrer Prunksucht danach streben, dass ihre Gatten oder sie selbst oder aber sie mit diesen gemeinsam auf jede sich bietende Weise immer mehr Geld beschaffen, um sich durch immer stärkeren Konsum ein angenehmes, “süßes“ Leben ermöglichen zu können, ein größeres, prächtigeres Haus, eine immer luxuriösere Hauseinrichtung, eine Luxuslimousine neuesten Modells, aufwändige Reisen im In- und Ausland, verschwenderische Partys, welche meistenteils einhergehen mit Verderbtheit und dem Sich-Herausputzen und Brüsten mit Schmuck, Gold, Juwelen und Kosmetika. Jenen gelten, wie so häufig zu beobachten ist, die Art der Frisur, der Kosmetik, die Figur und das Aussehen internationaler Sexsternchen als Vorbild und Kriterium ihres Lebens.

Derart waren viele muslimische Gesellschaften aufgebaut und sind es teilweise heute noch. Jedoch die Frauen im Iran nach der islamischen Revolution sind anders, mit Auswirkungen auf die ganze islamische Welt.

Heute ist der überwiegende Teil der ersten genannten Gruppe – in der Atmosphäre unserer islamischen Revolution – zum Engagement gegen Unrecht, Verbrechen, Verderbnis angetreten, wobei sie sich an die moralische Verpflichtung und die Wahrung des Hidschabs einer muslimischen Frau gebunden fühlen. Sie sind erfüllt von hochwertigen Wünschen, unbeeinflussbar durch triviale, materielle Reize und Verlockungen, durchdrungen von dem Streben nach hoher geistiger, sozialer und kultureller Entfaltung und Entwicklung. Sie engagieren sich kraftvoll, fähig, standhaft, aufgeschlossen und bewusst in den verschiedensten Bereichen. Sie sind aktiv, beispielsweise mit ihrer Teilnahme an Bildung und Weiterbildung in zahlreichen Lebensbereichen, mit ihrem Interesse an genaueren Kenntnissen über unsere islamische Lehre, ihrer aktiven Beteiligung an der Alphabetisierungskampagne, ihrem Dienst an den Mitmenschen und ihren Glaubensgeschwistern.

Die Gläubigen sind nur jene, die an Gott und an Seinen Gesandten glauben und dann nicht zweifeln, sondern mit ihrem Besitz und ihrer Person für die Sache Gottes eintreten. Das sind die Wahrhaftigen.

Heiliger Qur´an 49:15

[1] Der Abschnitt entstammt im Wesentlichen einem Gespräch mit Schahid Ayatollah Dr. Beheschti über die soziale Rolle der Frau. Er bezieht sich dabei zwar auf die Situation im Iran vor der Islamischen Revolution, aber im übertragenen Sinn ist es auf alle Gesellschaften anwendbar.

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