Soziale Rolle der Frau
Nach Ansicht von Dr. Beheschti bilden die
Frauen in vielen muslimischen Gesellschaften vereinfacht
dargestellt vier Hauptgruppen:
Die Mehrheit der Frauen sind jene, welche
sich nicht zum Widerstand gegen Ungerechtigkeit verpflichtet
fühlen und größtenteils ahnungslos und ohne Kenntnis über die
schwerwiegenden sozialen Probleme das traditionelle Leben
einer Frau – innerlich und außerhalb ihres Hauses – führen.
Die zweite Gruppe besteht aus einer
begrenzten Anzahl tapferer Frauen, die sich verantwortlich
wissen, gläubig, bewusst und informiert sind und engagiert,
wirksam, ausdauernd und fördernd an dem großen Einsatz
teilnehmen und sich und ihre Umwelt formen. Diese gläubigen
engagierten Frauen lehren die Wahrheit, Reinheit,
Aufrichtigkeit, das Mühen und die Großherzigkeit einer “Frau
im Islam“ und, obgleich sie – wie in sehr vielen Fällen – mit
großen familiären Pflichten belastet sind, erfüllen sie
dennoch ihre Aufgabe im Einsatz, entsprechend der großen
Verantwortung einer engagierten und praktizierenden
muslimischen Frau.
Eine weitere Minderheit, die sich von der
oben genannten Verantwortung nicht betroffen glaubt, sich
dieser los und ledig wähnt, aber am “Kämpfen“
interessiert ist, betätigte sich aktiv an Kämpfen, die andere
Ziele verfolgen als die Bewegung der zweiten genannten Gruppe,
wie z.B. die liberalistische Freiheitsforderungen,
marxistische oder feministische.
Eine andere Minderheit wiederum, die sich
ebenfalls an die Verantwortung und Verpflichtung einer
muslimischen Frau nicht gebunden glaubt, bildet die Gruppe der
Konsumfrauen. Sie leben in Unkenntnis und Nichtbeachtung der
gesellschaftlichen Probleme, durch welche sie ihre Pflicht zum
Engagement gegen Tyrannei, Unterdrückung und Unrecht erkennen
könnten. Sie sind Frauen in der Eigenschaft von “Sexartikeln“
und “hübscher Puppen“, in der Funktion und Rolle einer
Stimulans zum Ankurbeln des Konsums. Sie sind Frauen, welche
in ihrem Begehren nach Abwechslung, Zeitvertreib und in
ihrer Prunksucht danach streben, dass ihre Gatten oder sie
selbst oder aber sie mit diesen gemeinsam auf jede sich
bietende Weise immer mehr Geld beschaffen, um sich durch immer
stärkeren Konsum ein angenehmes, “süßes“ Leben ermöglichen zu
können, ein größeres, prächtigeres Haus, eine immer
luxuriösere Hauseinrichtung, eine Luxuslimousine neuesten
Modells, aufwändige Reisen im In- und Ausland,
verschwenderische Partys, welche meistenteils einhergehen mit
Verderbtheit und dem Sich-Herausputzen und Brüsten mit
Schmuck, Gold, Juwelen und Kosmetika. Jenen gelten, wie so
häufig zu beobachten ist, die Art der Frisur, der Kosmetik,
die Figur und das Aussehen internationaler Sexsternchen als
Vorbild und Kriterium ihres Lebens.
Derart waren viele muslimische
Gesellschaften aufgebaut und sind es teilweise heute noch.
Jedoch die Frauen im Iran nach der islamischen Revolution sind
anders, mit Auswirkungen auf die ganze islamische Welt.
Heute ist der überwiegende Teil der
ersten genannten Gruppe – in der Atmosphäre unserer
islamischen Revolution – zum Engagement gegen Unrecht,
Verbrechen, Verderbnis angetreten, wobei sie sich an die
moralische Verpflichtung und die Wahrung des Hidschabs einer
muslimischen Frau gebunden fühlen. Sie sind erfüllt von
hochwertigen Wünschen, unbeeinflussbar durch triviale,
materielle Reize und Verlockungen, durchdrungen von dem
Streben nach hoher geistiger, sozialer und kultureller
Entfaltung und Entwicklung. Sie engagieren sich kraftvoll,
fähig, standhaft, aufgeschlossen und bewusst in den
verschiedensten Bereichen. Sie sind aktiv, beispielsweise mit
ihrer Teilnahme an Bildung und Weiterbildung in zahlreichen
Lebensbereichen, mit ihrem Interesse an genaueren Kenntnissen
über unsere islamische Lehre, ihrer aktiven Beteiligung an der
Alphabetisierungskampagne, ihrem Dienst an den Mitmenschen und
ihren Glaubensgeschwistern.
Die Gläubigen sind nur jene, die an
Gott und an Seinen Gesandten glauben und dann nicht zweifeln,
sondern mit ihrem Besitz und ihrer Person für die Sache Gottes
eintreten. Das sind die Wahrhaftigen.
Heiliger Qur´an 49:15