Unterdrückung der Frau in unserem Zeitalter
Die Geschichte der Unterdrückung der Frau
ist nicht auf die alte Geschichte so vieler Völker beschränkt.
Auch in unserem Zeitalter fiel die Frau der Ausbeutung zum
Opfer! Dieses Mal jedoch wurde ihr unter dem Deckmäntelchen
“Freiheit der Frau“ Unrecht zugefügt! Würde, Ansehen,
geistiger Wert, zu denen ihr der Islam verholfen hatte,
wurden ihr wieder entrissen. Sie wurde in den Sumpf der
Verderbtheit, des Lasters und der Niedrigkeit gezerrt! In
Arabien und in Europa stellte man die Frau in den Dienst des
Kapitals, des Kapitalismus. Die behagliche Atmosphäre des
Familienkreises fiel der Zerstörung anheim! Die Frau wurde
zur Puppe für Reklamezwecke degradiert, eingesetzt zur
Ankurbelung des Verkaufs und Konsums aller erdenklichen
Warenarten. Ihr Einzug als zugkräftiges “Verkaufsmittel“ in
den Warenhäusern und Konzernen begann als “Objekt“ zur
Kundenwerbung. Im Sinne eines höheren Umsatzes und Gewinns
wurde sie zum Werkzeug in der Hand finanzstarker Unternehmer
und Manager, wobei nicht der menschliche Verstand, sondern die
Triebe angesprochen werden sollten. Sie erhielt die
“Freiheit“, sich ausziehen zu dürfen und wurde “von dem Zwang
befreit“, Mutter sein und stillen “zu müssen“.
Die Frau wurde als “Animationsmittel“ im
Dienste der Begierden eingesetzt. Die Brust als Freude für das
Baby hatte kaum einen Wert mehr für das Baby und war nicht
mehr Bestandteil des warmherzigen Mutterschoßes, sondern
diente der öffentlichen Animation. Die Spitze des traurigen
und tragischen Eisberges jenes Missbrauchs der Weiblichkeit
stellen die Prostitution und die “Stimulans“ in Nachtlokalen,
Magazinen, Pornofilmen usw. dar. Aber auch unter der Spitze
des Eisberges war die Freiheit sehr trügerisch. Um ihrer
“Freiheit“ Willen, wie es genannt wurde, holte man die Frauen
aus ihren Häusern heraus und wies ihnen unter anderem
“Positionen“ als Serviererin, als Geschirrspülerin, als
Putzfrau oder Raumpflegerin in Gaststättenbetriebe oder als
Verkäuferin, als Schreibmaschinenkraft, als Verkehrspolizistin
usw. zu. Statistiken, die in Europa aufgestellt wurden, geben
Auskunft über die Erniedrigung und Unterdrückung der Frau in
der kapitalistischen Welt. Dazu sollen einige exemplarische
Beispiele erwähnt werden.
In den achtziger Jahren verließen
jährlich über 15.000 Hausfrauen aufgrund “familiärer
Konflikte“, “schlechten Verhaltens des Ehemannes“ oder in
“Selbstüberschätzung“ die eheliche Gemeinschaft in Japan.
Zudem löste sich eine hohe Anzahl Frauen infolge
freundschaftlicher Beziehungen zu anderen Männern von Ehemann
und Kindern, sowie um den Verpflichtungen zu entfliehen.
Das Alter der Mädchen, die eine
“Beziehung“ eingehen, wird immer jünger, so dass auch das
Abtreibungsalter der jungen Frauen dementsprechend jünger
wird. Während es gesetzlich unmöglich ist, mit 15 Jahren zu
heiraten, gilt es im Freundeskreis oft schon als prüde, wenn
man mit 14 Jahren noch keinen “festen Freund“ hat. Sexistische
Triebe werden in den Vordergrund gestellt, und die Gefühle des
Mädchens nach Nähe, Geborgenheit und Zuneigung werden
ausgebeutet. Junge Mädchen, die in der eigenen Familie wenig
Liebe gefunden haben, aus zerrütteten Familienverhältnissen
kommen und miterlebt haben, dass eine Frau nur etwas zählt,
wenn sie hübsch ist und ihre Reize zeigt, werden oft ihrer
idealistischen Träume beraubt. Im Irrglauben daran, dass sie
Nähe und Akzeptanz finden, ziehen sie sich innerlich wie
äußerlich immer mehr aus und versuchen so zu sein, wie es
Männern gefallen könnte. Selbst gesundheitliche Nachteile
nehmen sie dabei in Kauf, wie die neueste nierenschädigende
Bauchfrei-Mode verdeutlicht.
Viele haben aber nie die Gelegenheit
gehabt, im eigenen Heim die Erfahrung einer funktionierende
Ehe mit all ihren Stärken zu genießen. In Deutschland wird
nach der Jahrtausendwende inzwischen jede dritte geschlossene
Ehe wieder geschieden; die Richtung geht zu jeder zweiten Ehe.
Ein warmes von einer engagierten Vollzeitmutter gehütetes Heim
wird immer mehr zu einer Ausnahme für die nachwachsende
Jugend, was auch die Lehrer zunehmend zu spüren bekommen.
Die zunehmende Zahl an offener und
verdeckter Prostitution verdeutlicht, dass die so genannte
Freiheit nicht zur tatsächlichen Befreiung geführt hat, wenn
selbst die ehelichen Freuden käuflich erworben werden müssen.
Die Zahl der Frauen, welche gewerbliche Prostitution
betreiben, wird in den USA mit ca. 500.000 angegeben! Aber
selbst das führt zu keinerlei “Freiheit“. Eine Statistik aus
England gibt Auskunft darüber, dass von zwölf englischen
Mädchen sieben von Entführung und Vergewaltigung bedroht sind.
In Deutschland soll bereits jede fünfte Frau Opfer eines
sexuellen Übergriffs geworden sein, und das, obwohl Sexualität
an jeder Zeitschriftenecke und zunehmend auch im Internet
“frei“ verfügbar ist. Es entsteht sogar der Eindruck, dass je
mehr “Freiheit“ zum Sex propagiert wird, die Gelüste um so
perverser werden, was am Beispiel der Pädophilie erkennbar
ist. Offenbar steht diese Art “Freiheit“ zum Sex nicht im
Einklang mit den wahren Bedürfnissen des menschlichen Körpers
und der menschlichen Seele.
Neben all diesen Auswüchsen gibt es in
westlichen Ländern eine mit den Maßstäben der Vernunft nicht
mehr erfassbare Zahl von Abtreibungen, trotz Verfügbarkeit von
Verhütungsmitteln. Rund 200.000 sollen es jährlich allein in
Deutschland sein. Einmal abgesehen von dem Mordcharakter
dieser Handlung in vielen Fällen nach islamischen Maßstäben,
bedeutet jede Abtreibung auch eine Unterdrückung der Frau, die
ihren ureigensten Muttertrieb ausschalten muss, um solch eine
Handlung vornehmen zu können, ein schwaches hilfloses Wesen zu
töten. Oft wird allerdings der Zusammenhang all dieser
Missstände mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft bewusst
übersehen. Ihr wird sogar vorgegaukelt, dass Abtreibung und
Pornographie etwas mit Freiheit zu tun hätten.
Auch im Osten war es nicht anders. Der
einstmals kommunistische Ostblock ist im Wesentlichen
zusammengebrochen. Dennoch macht es Sinn, einen kurzen Blick
auf die ehemals kommunistischen Verhältnisse in diesem
Zusammenhang zu werfen, um darzulegen, dass die
materialistischen Gesellschaftsordnungen von West und Ost die
Frau gleichermaßen unterdrücken.
Kommunistische Führer sahen die Grundlage
zur Existenzfähigkeit der Gesellschaft in der Produktion
lebensnotwendiger Erzeugnisse und waren im wesentlichen an
der Wirtschaft und an materiellen Werten interessiert. Seele,
Geist und Moral des Mannes und der Frau sowie die Bedeutung
der Familie wurden vernachlässigt. Sie betrachteten sämtliche
ethischen Grundlagen familiärer Bindungen als Produkt der
Vorstellungswelt der Bourgeoisie. Darum waren sie bemüht, die
Frau in den Dienst der Wirtschaft und Produktion zu stellen
mit dem Vorwand, sie und die Gesellschaft dadurch zu befreien.
Selbstverständlich sollte sie dann auch Mitbesitzerin der
Fabriken sein, gemeinsam mit dem Mann. Ihre natürliche
Bestimmung, die nächste Generation der Menschheit gebären und
erziehen zu können, wurde im Sinn der Volkswirtschaft durch
Krippen und Vollzeitbetreuung abgesichert. Eine Frau, die
allerdings “nur“ Ehefrau und Mutter sein wollte, passte nicht
in dieses kollektive Produktionsdenken. Die entfremdete Frau
sollte eigentlich ein weiblicher Mann sein.
Diese Denkschulen sind in der Praxis
gescheitert, auch wenn es heute noch Sozialisten gibt, die
darauf aufbauend einen menschlicheren Sozialismus anstreben.
Und es ist eine Ironie der Geschichte, dass die westliche Welt
jenes Frauenbild des kommunistischen Ostens, dass die
“werktätige“ Frau einen höheren Wert habe als die “Hausfrau“,
jetzt übernommen und weiter entwickelt hat, so dass die
Familien noch mehr auseinander brechen, als sie es bereits im
Ostblock taten.
Zur Lockerung und Auflösung der
Familienbande wurde in der Sowjetunion im Jahre 1926 ein
Gesetz erlassen, welches eine Scheidung müheloser ermöglichte
als eine Eheschließung. An dem Resultat der “freien Ehe“ und
der Trennung der Mütter von ihren Kindern durch Werktätigkeit
und Krippen wird das tiefe Unrecht, dass den Frauen zugefügt
wurde, ersichtlich. Bereits im Jahr 1964 gab es in Ungarn mehr
Schwangerschaftsabbrüche als Geburten. In der Sowjetunion
hatte bereits im Jahre 1935 das Scheidungs- und
Eheschließungsverhältnis ein Ausmaß, welches in der westlichen
Welt erst 50 Jahre später erreicht wurde. Unter dem Motto
“Befreiung der Frau aus der Sklaverei des Mannes“ wurden sie
aus der Geborgenheit des Familienlebens herausgezerrt, hinein
in die staatliche “Werktätigkeit“: Eine Art Frondienst in den
Fabriken unter der Parole: „Kommt, wir wollen den Müttern
die Bewältigung ihrer mütterlichen Pflichten erleichtern,
damit diese uns bei den Aufgaben in der Gesellschaft und der
Produktion behilflich sein können.“
Das Arbeiten am Fließband wurde als “Befreiung“ und der
mütterlichen Fürsorge im Heim überlegen verkauft. Diese
ehemals “kommunistische“ Denkweise wirkt heute weit in die
westliche Welt hinein.
Um Missverständnisse zu vermeiden, sei
bereits an dieser Stelle angemerkt, dass es aus islamischer
Sicht keinen Hinderungsgrund für die Frau gibt, sich in ihrer
freien Zeit mit sozialen Tätigkeiten oder auch in einem
Arbeitsverhältnis oder selbständig zu betätigen. Ärztinnen,
Krankenschwestern, Erzieherinnen oder Lehrerinnen werden zudem
in jeder Gesellschaft benötigt, aber nicht nur sie. Die Frau
ist in vielen Berufen eine große Bereicherung, alleine
dadurch, dass sie eine ganz andere Blick- und Denkweise hat,
z.B. auch als Ingenieurin, Architektin und
Naturwissenschaftlerin.
Der Islam ist grundsätzlich nicht
dagegen, dass eine Frau, die noch nicht verheiratet ist oder
z.B. ihre Kinder schon groß gezogen hat und nun über vermehrte
Freizeit verfügt, berufliche Karriere macht. Berufliche
Karriere soll jedoch nicht zum Ziel werden und Frauen von der
Heirat oder Erziehung ihrer Kinder abhalten. Es will auch
nicht einleuchten, dass eine Frau, die am Fließband steht,
putzen geht oder jahrzehntelang einem Chef als Schreibkraft
dient, ein höheres Ansehen haben sollte als eine Frau, die im
trauten Heim eine Familie zusammen hält, Kinder erzieht und
das gesamte Familienmanagement übernimmt, von der Versorgung
über die Haushaltskasse, den Wareneinkauf, Lagerung,
Krankendienste bei Bedarf, Verpflegung bis hin zur Hygiene und
Unterstützung der Schulerziehung. Sie ist Hauspsychologin,
Hauskrankenschwester, Sozialhelferin, Kindergartenfachkraft,
Lehrerin, Hausverwalterin und Managerin zugleich, die das
komplexe System des Heimmanagements in allen Dimensionen
übernimmt. Der Frau ihre natürliche Fähigkeit und wunderbare
Gabe, Mutter werden und sein zu können – was mindestens eine
Vollzeitarbeit ist – verächtlich zu machen bzw. niedriger
einzustufen als jegliche Form der Berufstätigkeit außer Haus,
führt zu dem Verlust der Mutterschaft, welche die westliche
Welt heute sehr deutlich und schmerzlich spürt.
Für eine funktionierende Politik wird
sowohl die Innenministerin als auch der Außenminister
benötigt. Beide haben wichtige Positionen. Und beide sind sich
ihrer wichtigen Funktion bewusst. So ist es auch in einer
Familie. Auch sie braucht Verantwortliche für “Innen“ und
“Außen“. Ohne Innenministerin, aber mit z.B. zwei
Außenministern, würde sowohl in einem Staat wie auch in der
Familie einiges schief laufen. Die Innenangelegenheiten würden
auf der Strecke bleiben, während es für die
Außenangelegenheiten gleich zwei verschiedene Meinungen geben
könnte, die ein Konfliktpotential beinhalten. Aber auch ohne
unterschiedliche Meinungen würde im Außenbereich doppelte
Arbeit geleistet werden, während der Innenbereich
vernachlässigt bliebe. Das wäre weder für einen Staat noch für
eine Familie förderlich. Deshalb vertreten wir die Meinung,
dass die Frauen mehr gefördert werden sollten in Bezug auf
ihre eigene Identität, Frau sein zu können, ohne den Zwang,
wie ein Mann sein zu müssen, um akzeptiert und
gleichberechtigt behandelt zu werden. Die Freiheit, die eigene
natürliche Identität ausleben zu können, ohne dadurch
Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, würde das Familienleben
und somit auch den gesellschaftlichen Frieden fördern.
Welche der Tätigkeiten einer Frau könnte
für die Gesellschaft wertvoller sein als das Erziehen einer
tapferen Jugend – der kommenden Generation – der sie das Leben
schenkten, auch wenn ihr eingeredet wird, dass es andere
Aufgaben zur “Selbstverwirklichung“ gäbe? Wer
könnte wohl, außer der Mutter, den Kindern all die Liebe,
Hingabe, Aufopferung, Zärtlichkeit, Güte, die gesamte
mütterliche Fürsorge von der Mutterbrust bis zu der
Zärtlichkeit geben, die jedes Baby für seine geistig gesunde
Entwicklung so dringend benötigt? Wer könnte die Jugend besser
erziehen und formen als sie?!
Weshalb sollen der Frau die Aufgaben
entzogen werden, für die sie geschaffen wurde, die ein Teil
ihrer Bestimmung und ihrer natürlichen Veranlagung sind,
welche sie mit Interesse und Liebe – im Sinne des Wohles der
Gesellschaft – erfüllt? Weshalb soll sie gezwungen sein, ihre
Kinder Erziehungsstätten anzuvertrauen, um Arbeiten der
Männer leisten zu können, angesichts der zudem hohen
Arbeitslosigkeit in deren Reihen? Warum wird der Frau das
Gefühl gegeben, dass ihre Aufgabe ein Familienheim zu leiten,
niedriger sein soll, als die Aufgabe des Mannes die Familie
u.a. finanziell zu versorgen? Und ist es nicht Unrecht,
Willkür, Erpressung und Unterdrückung, falls erwartet wird,
eine Frau könne sowohl ihre mütterlichen Pflichten und ihre
Aufgaben als Gattin aufs Beste erfüllen, als auch gleichzeitig
als gute Bürgerin in den Fabriken produktive Leistung
erbringen? Überschreitet solch eine Vorstellung nicht die
Grenzen der menschlichen Belastung, insbesondere während der
Schwangerschaft? Schließlich wird doch auch vom Mann die
Doppel- oder gar Dreifachbelastung nicht erwartet.
Diese einstmals für die kommunistischen
Systeme spezifische Kritik kann heute ohne weiteres auch auf
die westliche Welt übertragen werden. Beide Systeme treiben
die Frau für ihre angebliche Befreiung aus dem Haus, weg von
den Kindern und dem Heim, dessen Königin sie sein könnte, und
“schenken“ ihr im Namen der “Freiheit“ eine zumeist schlecht
bezahlte Arbeit zur “Selbstverwirklichung“.
An dieser Stelle wird oft das
Gegenargument genannt, dass manche Frauen ja gar keine Kinder
bekommen könnten oder nicht den geeigneten Partner dafür
finden. Das ändert aber nichts an ihrer natürlichen
Veranlagung dazu. Deshalb soll auch noch einmal wiederholt
werden, dass auch bestimmte Berufe der Frau außerhalb des
Hauses zweifelsohne wertvoll für die Gesellschaft sind und
erfüllend für sie sein können. Aber es kann doch nicht sein,
dass der wertvollste aller Berufe zum niedrigsten herabgestuft
wird! Wird heute eine Frau gefragt, was sie denn mache,
antwortet jede Arbeiterin voller Selbstbewusstsein mit ihrem
Beruf, sei er noch so gesellschaftlich unbedeutend. Hingegen
druckst eine Ehefrau und Mutter in Vollzeit herum und lässt
sich irgendwelche “Nebenjobs“ oder zumindest
“Nebenqualifikationen“ als Ergänzung einfallen, damit sie
nicht gar zu dumm dasteht. Eigentlich müsste es doch die
größte Ehre sein, sagen zu können: „Ich bin Mutter und
Ehefrau sowie Managerin eines gesamten komplexen Heims in
Vollzeit!“
„Fürchtet Allah hinsichtlich der
beiden Schwachen, den Waisen und den Frauen. Der beste von
Euch ist jener, der sich seiner Familie gegenüber am besten
verhält“
Prophet Muhammad (s.)