Unterdrückung vor der Islamischen Revolution
Gott sei Dank gehört das Kapitel der
systematischen Unterdrückung der Frau im Iran vor der
Islamischen Revolution der Geschichte an. Selbst wenn Reste
jener Männerherrschaft noch anzutreffen sein sollten, so ist
das heutige Ziel doch die Gleichberechtigung. Die Entwicklung
im Iran weist aber zahlreiche Parallelen zu Entwicklungen in
anderen muslimischen Ländern auf, die teilweise
hinterherhinken, so dass ein Blick in den Iran auch für das
Verständnis anderer Länder hilfreich ist. Der Übergang zum
neuen Ideal im Iran wird hier nur kurz mit den Worten Imam
Chomeinis angedeutet:
„Die Frau wurde in unserer Zeit in der
Ära des ehemaligen, unrechtmäßigen Schahregimes unterdrückt.
Unter der Bezeichnung, sie befreien zu wollen, fügte man ihr
Unrecht, Erniedrigung und Gewalt zu, entriss ihr den Status
der Würde, Größe und geistigen Wertigkeit, den sie besessen
hatte, und verbreitete Verderbnis und Unheil. Der Schah
“plädierte“ für ein besonderes “Betätigungsfeld“ der Frau, –
seiner Meinung nach sollte die Frau als “Verführerin“ wirksam
sein. In seiner physisch orientierten, materiellen und
trieborientierten Gesinnung, die ihm zu eigen war, entzog er
der Frau die Würde der Menschlichkeit und degradierte sie zur
Puppe! Und dieses, obwohl sie ein Mensch ist ! Und zwar ein
großartiger! ...
Die Rolle der Frauen aller Welt ist
von spezifischen Eigenheiten gekennzeichnet!
Rechtschaffenheit oder Verworfenheit einer Gesellschaft haben
ihren Ursprung in der Rechtschaffenheit und Moral ihrer
Frauen. Die Frau ist ein einzigartiges Geschöpf, welches der
Gesellschaft in ihrer Fürsorge herangereifte und erzogene
Personen übergeben kann, durch deren segensreichen Einfluss
eine Gesellschaft – ja, sogar mehrere Gesellschaften – der
Geradlinigkeit und den hohen menschlichen Werten zugeführt
werden können.
Zweifellos war all das, was das
geliebte iranische Volk, insbesondere seine duldsamen Frauen,
in der zurückliegenden, 50-Jahre währenden, finsteren Epoche
ihres Landes durch jenes barbarische Regime erlitt, seitens
der “Welt-Spitzen-Gauner“ schon lange vorher geplant und
programmiert worden.
Reza Khan,
wie ebenfalls dessen frevlerischer Sohn, verübten in ihrer
niederträchtigen Gesinnung derartige Verbrechen, die im
Verlaufe der gesamten Geschichte dieses Landes beispiellos
oder aber selten waren. Die “Erzgauner“ der Welt, die den
Fortbestand ihrer Existenz in der Unterjochung der Völker –
insbesondere der islamischen – sehen, erkannten während der
letzten Jahrhunderte, in denen sich ihnen der Weg in die
ölreichen, vermögenden Länder öffnete, dass lediglich die
religiöse Schicht ihnen ein Hindernis bei ihrer Ausbeutung und
Unterdrückung sein würde. Sie sahen, dass das halbzeilige
religiöse Rechtsurteil [fatwa] eines religiösen Vorbildes, der
das Vertrauen der Bewohner eines entlegenen irakischen Dorfes
besaß, von derartigem Einfluss war, dass es die Regierung
Englands und die der mächtigen, kaiserlichen
Qadscharen-Dynastie in die Knie zwang!
Und sie begriffen, dass die Frauen, insbesondere die des
entbehrenden Mittelstandes, durch ihr Aufbegehren auch die
Männer zum Widerstand bewegen konnten und ahnten, dass ihre
Pläne auf “Sand gebaut“ sein würden, solange diese ihre Macht
bedrohenden Faktoren vorhanden waren!
Um diese Länder und deren Reichtümer
in ihre Gewalt bringen zu können, erachteten sie es als
erforderlich, die religiöse Grundlagen, die religiöse Führung
sowie die religiöse Schicht zu schwächen. In jener Zeit kam
ihnen die Idee zu ihrem Plan und dessen Realisierung, wobei
sie allerlei Erfolge für sich verbuchen konnten.
Reza Khan fand sich zu diesem Dienst
bereit, wurde an die Macht befördert und eröffnete einen
hartnäckigen Kampf gegen diese drei hinderlichen Faktoren.
Diejenigen, die sich an jene Zeit erinnern können, wissen, was
dieser verbrecherische Verräter mit Hilfe seiner heimatlosen
Bevollmächtigten angestellt hat und welche Mittel angewandt
wurden, um im Interesse eines schnell erreichbaren Erfolges
die tugendhaften und duldsamen Frauen auf Abwege zu führen, zu
missbrauchen und in Unzucht hineinzustoßen.
Es genügt, wenn die heutige
Generation, die jene finstere Zeit nicht miterlebt hat, in den
Büchern, Versen, Schriften, Theaterstücken, Schlagern,
Zeitungen und Magazinen jener Tage nachliest und sich ebenso
über das Treiben in den Prostitutionscentern, Spielkasinos,
Weinlokalen, Kinos usw. informiert, welche samt und sonders
Erinnerung an jene Epoche sind, dass sie sich bei denen
erkundigt, die jene Zeit durchmachten; ebenfalls auch im
Hinblick auf das Unrecht und den Betrug, das den Frauen –
dieser Gruppe der menschlichen Gattung, welche pflegt,
erzieht, lehrt – getarnt in der Maskerade einer trügerischen
Propaganda über die “progressive Frau“ zugefügt wurde.
Selbstredend setzen sich die Scharen der religiösen Frauen,
insbesondere die der entbehrenden Schicht der Gesellschaft,
zur Wehr.
Jedoch gelang es den ausbeuterischen
Verrätern, in den Kreisen der Wohlhabenden und
Vergnügungssüchtigen Erfolge zu erzielen und einen “heißen
Bazar“ im Interesse der mächtigen Herren zu eröffnen. Und auch
heute noch, da durch die Gnade Gottes, des Erhabenen, sowie
durch das engagierte Bemühen seines Volkes, besonders der
tapferen, großartigen Frauen, die Gewalttäter entmachtet
werden konnten, - auch heute noch setzt eine kleine Minderheit
ihr unvernünftiges Treiben fort! Jedoch wird auch sie sich,
inschaallah, der Listen und Ränke der großen wie der kleinen
Teufel bewusst werden und sich deren trügerischen Netzen
entwinden können. Wir würdigen heute, am Tage der Frau, diesen
Tag, der im Iran wirklich aufrichtig begangen wird, mit
unseren stolzen Frauen.
Welch größere Ehre wäre zu nennen als
die unserer bewundernswerten Frauen, welche diese in ihrem
permanenten Widerstandskampf gegenüber dem (damaligen)
verbrecherischen Regime und anschließend gegenüber den
Supermächten errangen! Sie bewiesen derartige Standhaftigkeit
und Tapferkeit, die keine Epoche seitens der Männer jemals
erlebt hat.“
(Imam Chomeini, 25.01.61 zum
Tag der Frau).
Weitere Worte
Imam Chomeinis zum Thema gibt es u.a. in einem sehr
umfangreichen Buch zum Thema.