Faszination Frau

Faszination
Frau im Islam

 Fatima Özoguz und Mihriban Özoguz

Zum Inhaltsverzeichnis

Vorzüge des Hidschab

Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, alle Vorzüge des Hidschab für das Leben detailliert wieder zu geben, daher wollen wir uns mit dem bisher Beschriebenen begnügen und hier lediglich die Aspekte noch einmal zusammenfassen:

·       Durch den Hidschab wird der Stand der Frau in der Gesellschaft von weiblichen Reizen losgelöst und daher gewinnen innere Werte eine höhere Bedeutung.

·       Die Intelligenz der Frau und ihr gottesehrfürchtiger Einsatz in der Gesellschaft erhalten eine geschlechtsunabhängige Würdigung.

·       Ihre exklusive Schönheit ist ein besonderer Reiz zur Stärkung der Ehe.

·       Der Hidschab schiebt der körperlichen Ausbeutung einen deutlichen Riegel vor.

·       Durch diese andere Herangehensweise erhält sie vielmehr Zeit und Interesse, sich wesentlicheren Dingen zu widmen als einer öffentlich “geeigneten“ Schönheit.

·       Das Modediktat prallt an ihr ab, da sie ihre eigene exklusive und individuelle Mode für sich und ihren Ehemann entwickelt.

·       Ihre Selbstachtung und ihr Selbstbewusstsein steigen.

·       Niemand kann durch ihre Schönheit Geld verdienen, und sie signalisiert der Umwelt, dass die Schönheit der Frau nicht ausgebeutet werden soll.

·       Die familiäre Beziehungen werden gestärkt.

·       Und vieles andere mehr

Nichtsdestotrotz ist das islamische Verhüllen der Frau in den westlichen Gesellschaften eine echte Herausforderung. Durch die zunehmend antiislamische Haltung der Medien wird der Gesellschaft suggeriert, dass die Verhüllung ein Element der Unterdrückung sei. Trotz allem tragen die aufgeklärten Muslimas von heute ihren Hidschab mit Dankbarkeit und Würde, auch im Bewusstsein ihrer Aufgabe als Frau in der Gesellschaft, die Frauen vor der Ausbeutung zu retten. Und es werden immer mehr, die diesen Weg für sich ganz bewusst wählen. Das qur´anische Prinzip: „Unterdrückt nicht und lasst euch nicht unterdrücken[1], ist Motivation genug für diese Frauen, auch gegen Widerstände ihre Haarpracht, ihren Körper und somit ihre gesamte Schönheit zu verhüllen. So betrachten bewusste Muslimas wie auch bewusste Muslime den Hidschab auch als eine Art Aufstand der Frau zur Gleichberechtigung und Widerstand gegen Ausbeutung. Das Recht, über ihren eigenen Körper selbst bestimmen zu dürfen, das Recht, die eigenen Reize vor fremden Blicken schützen zu dürfen, das alles lässt sich die bewusste Muslima von niemandem streitig machen. Eher gibt sie dafür sogar den erlernten Beruf auf. So gesehen ist der Hidschab genau das Gegenteil von Unterdrückung. Er ist eine Befreiung von den Fesseln, die ihr manche Männer angebracht haben, um sie materiell auszunutzen. Erst durch den Hidschab wird sie frei und als ein gleichberechtigtes menschliches Wesen anerkannt und braucht niemals “Vorzeigepuppe“ sein. Muslimas, die das verstanden haben, setzen sich heute weltweit mehr den je für ihre eigenen Rechte ein, sei es in Deutschland oder in der Türkei. Und auf Dauer wird man der Muslima auch als Lehrerein oder Polizistin[2] nicht verbieten können, ihre Haarpracht fremden Blicken zu entziehen.

Die beschriebenen Zusammenhänge zwischen Hidschab und gesellschaftlicher Situation werden in einem Gespräch sehr deutlich, das eine iranische Frauenzeitschrift einstmals mit Ayatollah Dr. Beheschti[3] geführt hatte.

Jene Bekleidung, welche der Islam für die muslimische Frau wünscht, dient mehr als alles andere der Würde und dem Prestige der Frau sowie der Würde und dem Ansehen der Gesellschaft, mit dem Sinn und zum Schutz einer unvergifteten, reinen, sauberen Beziehung zwischen Mann und Frau außerhalb des familiären und ehelichen Rahmens.

Diejenigen, welche die hohe Bedeutung und Rolle dieser Bekleidungsart entstellen, als “Fessel“ der Frau und als Behinderung ihrer Freiheit propagieren, sind entweder wirklich in Unkenntnis über die sinnlichen Triebe oder aber diesen derart ergeben, dass sie wissentlich darum bemüht sind, die Beziehung zwischen Mann und Frau in den Dienst ihrer Leidenschaften und Gelüste zu stellen.

Wenn beschlossen wurde, dass sich eine Frau in den ärztlichen oder schulischen Dienst stellt, eine Tätigkeit als Korrespondentin, Buch­halterin, als Schreibkraft oder eine andere, konstruktive Beschäftigung ausübt; wirklich, wenn es so bestimmt wurde, ihre Fähigkeit und ihr Können in den Dienst der Gesellschaft zu stellen, warum sollte dann diese Frau nicht islamisch bekleidet sein?!

Ich sage nicht Tschador[4]. Der Tschador ist eine Art der islamischen Bekleidung und Mantel, Hose und langes Kopftuch sind eine andere Art, wobei diese zweite Form geeignet ist für berufliche Tätigkeiten, da sie der Frau die Möglichkeit gibt, sich bedeckt bekleidet aktiv in ihrem Beruf betätigen zu können. Warum sollten jene sonst wohl wünschen, dass die Frauen halb entblößt, geschminkt, kokett und faszinierend an ihrem Arbeitsplatz erscheinen? Ist denn die Arbeit der Frau von Interesse oder ihr erregender Anblick?

Meine Schwestern, bedenken sie: Ihre Bekleidung ist ein Zeichen dafür, dass Sie nicht länger bereit sind, ihre weibliche Anziehungs­kraft als würzende Zutat ihrer Tätigkeit, ihrem Können und ihren Fertigkeiten beizufügen, um die Männerwelt zu erfreuen! Wollen sie, dass ihre Tätigkeit, ihre Fähigkeiten und ihr Können, ihre Kunst, ihre Anschauung, ihre Bildung, ihre Ehrfurcht vor Gott, ihre Freundlichkeit, ihre Menschlichkeit und ihre Liebe zu Gott, eben jene hohen menschlichen Werte der Würde, Größe, Edelmut, von ihrem tatsächlichen Wert gekennzeichnet sind, dann erlauben sie nicht länger bevormundet und bemitleidet zu werden, etwa in der Weise: „Warum seid ihr nicht frei?“ Damit wird gefragt, warum sie sich nicht ohne ihre Bekleidung diesen sich dem äußeren Anschein nach mitfühlenden Vormunden zur Schau stellen!

Antworten sie ihnen: „Meine und deine wirkliche Freiheit beruht darin, dass mein Auftreten in der Gesellschaft von keinerlei geschlechtlichem Akzent gekennzeichnet ist“. Die Bekleidung der Frau ist der eine Faktor, ein noch bedeutenderer ist die Art ihres Auftretens, ihres Verhaltens, welches auch seitens des Heiligen Qur´an stark betont wird. Dein Blick, die Art deines Sprechens, deine Verhaltensweise und so weiter, alles muss rein und erhaben sein.

„Es möge verhütet sein, dass deine Familie deinetwegen zu den Unglücklichsten der Menschen werden!“

Imam Ali (a.)

[1] vgl. Heiliger Qur´an 2:279

[2] In England sind spezielle Uniformen für Muslimas mit Kopftuch bereits eine Selbstverständlichkeit

[3] Ayatollah Sayyid Mohammed Husaini Beheschti war ein großer Gelehrter und Vorsitzender des Wächterrates in der Anfangszeit der Islamischen Republik Iran. Als Ajatollah und Sayyid genoss großes Ansehen in der Bevölkerung. In Deutschland ist er bekannt, da er vor der Islamischen Revolution im Iran Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg war.

[4] Der Tschador ist eine spezielle iranische Variante des Hidschab, eine schwarze Umhüllung über die eigentliche Bekleidung, die leicht an- und ablegbar ist.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de