Ayna Tazhabun (Erzähler: Frau Rasuli und...)
In der Zeit des heiligen Verteidigungskrieges reiste ich
mit meinem Mann an die Front. Er war Mitglied des Schahid
Adarzgu-Teams und ich Hilfskraft in einem Krankenhaus in
Gilangharb. Zum ersten Mal sah ich dort Ibrahim Hadi. An
diesem Tag wurden einige Märtyrer zum Krankenhaus gebracht,
Ibrahim Hadi kam dazu und sagte: „Ihr Frauen, tretet nicht
vor! Die Körper dieser Schohada hier sind völlig zerfallen und
müssen identifiziert werden.
Im Nachhinein hörte ich einige Male seinen himmlischen
Gesang. Er hatte eine sehr schöne Stimme und immer wenn er Doa
machte, änderte sich die Stimmung aller. Ich hatte gesehen wie
die Basijis ihn liebten und wie viele der Soldaten immer seine
Nähe suchten. Ende des Jahres 1360 reisten sie alle nach
Südiran und ich kehrte nach Teheran zurück. Jahre später, als
wir durch die 17. Schahriwar-Straße fuhren, sah ich plötzlich
Ibrahim Hadis Bild auf der Wand eines Gebäudes! Ich wusste
nicht, dass er Märtyrer geworden war und man seinen Leichnam
bis jetzt nicht gefunden hatte ! Von der Zeit an, betete ich
für Ibrahim und für die anderen Märtyrer.
Bis mir im Jahr 1388 und in der Zeit der Intrigen in einer
Nacht etwas außergewöhnliches passierte. Im Schlaf sah ich wie
Herr Ibrahim mit einem strahlend schönen Gesicht auf einem
grünen Hügel stand! Hinter ihm waren auch sehr schöne Bäume zu
sehen. Dann bemerkte ich, dass zwei von seinen Freunden, die
ich auch kannte, unten am Hügel sich aus einem Sumpf
herauskämpfen wollten! Egal was sie machten und was sie alles
versuchten, sie wurden immer tiefer in den Sumpf
hineingezogen. Ibrahim schaute in ihre Richtung, rief sie und
las dann diese Verse: „Ayna Tazhabun (Wohin geht ihr)?!“ Aber
sie achteten nicht drauf!
Am nächsten Tag machte ich mir viele Gedanken über diesen
Traum. Was könnte er für eine Bedeutung haben?! Mein Sohn kam
von der Universität nach Hause. Voller Freude kam er zu mir
und sagte: „Mutter, ich habe dir ein Geschenk mitgebracht!“
Dann holte er ein Buch aus seiner Tasche und sagte: „Hier,
ein Buch über Ibrahim Hadi ist gedruckt worden.“
Als ich die Titelseite des Buches sah, wurde ich blass!
Mein Sohn schaute mich erschrocken an und sagte: „Mutter,
was ist mit dir? Ich habe gedacht, du wirst dich freuen?!“ Ich
ging in seine Richtung und sagte: „Zeig mir das Buch.“ Das war
genau die Szene, die ich gestern im Traum gesehen hatte! Herr
Ibrahim genau mit derselben Haltung! Dann begann ich, das Buch
zu lesen. Als ich verstand, dass es ein wahrer Traum gewesen
war, rief ich über meinen Mann einen der damaligen Basijis an
und fragte nach den zwei Personen, die ich im Traum gesehen
hatte.
Nachdem ich nachgeforscht hatte, stellte ich fest, dass
gerade diese beiden Personen, trotz all ihrer Opfer an der
Front, Verräter geworden waren und die Führer die gegen die
Revolution arbeiteten unterstützten!
Zwar ist ein Traum kein religiöser rechtsmäßiger Beleg für
etwas, aber ich fühlte mich verpflichtet, mit ihnen Kontakt
aufzunehmen und ihnen den Traum zu erzählen.
Ich danke Gott, der Traum zeigte Wirkung. Ibrahim konnte
wieder einmal seine Freunde rechtleiten.