Ibrahim Hadi

Friede sei mit Ibrahim

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Friede sei mit Ibrahim

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Die Aufrichtigkeit (Erzähler: Abbas Hadi)

Gemeinsam mit Ibrahim trieben wir regelmäßig Sport. Er sagte: „Immer wenn ich zum Sport gehe oder an Sportmeisterschaften teilnahm, machte ich vorher die rituelle Waschung (Wudhu). Und vor jedem Ringen betete ich zwei Rakaat.“ „Welches Gebet?“, fragte ich. „Zwei Mostahab (Empfohlenes) Rakaat! Ich bat Gott, daß er mich im Kampf vor einer schlechten Reaktion meinerseits schützt!“ Ibrahim näherte sich nie einer Sünde. Deshalb war er ein Vorbild für alle seine Freunde. Auch da, wo über Sünden gesprochen wurde, wechselte er sofort das Thema.

Jedes Mal, wenn er sah, wie seine Freunde Ghaibat (Schlecht hinter dem Rücken anderer reden) machten, sagte er immer: „Sage Salawat (Das Segnungs-Bittgebet [salawat] ist eine Segensformel, die Muslime immer aussprechen, wenn Sie den Namen des Propheten Muhammad (a.) hören oder selbst aussprechen)!“ Oder er versuchte auf irgendeine Weise die Diskussion in eine andere Richtung zu leiten.

Nie redete er schlecht von jemandem, außer mit der Absicht die Person zu korrigieren. Er zog nie enge Sachen mit kurzen Ärmeln an und er beschäftigte sich immer mit harter Arbeit. Und wenn wir ihn nach dem Grund fragten, sagte er: „Für das Nafs sind solche Arbeiten nötig.“

Märtyrer Jaafar Jangrawi erzählte einst: Nach einer religiösen Sitzung saßen wir alle zusammen und redeten miteinander. Ibrahim saß allein in einem anderen Zimmer und war in sich gekehrt! Als alle gegangen waren ging ich zu Ibrahim. Er hatte meine Anwesenheit noch nicht bemerkt. Ich sah überrascht wie er sich alle paar Sekunden einmal mit einer Nadel in sein Gesicht oder auf seine Augenlider stach! Ich fragte erstaunt: „Was machst du denn da?“ Ibrahim, der meine Anwesenheit erst jetzt richtig wahrnahm, sprang auf und sagte: „Nichts, nichts, nichts wichtiges!“ Ich sagte: „Das geht nicht Ibrahim, du musst mir verraten, weswegen du dir mit einer Nadel ins Gesicht gestochen hast.“ Er zögerte ein wenig und sagte dann: „Das verdient das Auge, das in Richtung fremder Frauen schaut.“

In jener Zeit hatte ich nicht verstanden, warum Ibrahim das tat und was für eine Bedeutung seine Worte hatten, aber als ich die Lebensgeschichte großer religiöser Persönlichkeiten gelesen hatte, verstand ich, dass sie sich bestraften, um sich vor der Beschmutzung durch Sünden zu schützen.

Zu den weiteren besonderen Eigenschaften Ibrahims gehörte auch eine gewisse Entfernung von fremden Frauen. Wenn er mit einer fremden Frau sprach schaute er auf den Boden. Seine Freunde sagten immer: „Ibrahim ist gegen fremde Frauen allergisch!“ Und wie schön einmal Imam Bagher (a.) sagte: „Einer von den Pfeilen des Satans ist das Sprechen mit fremden Frauen.“

***

Ibrahim legte auch viel Wert auf das Verteilen von Essen. Ständig lud er seine Freunde zu sich nach Hause ein und bewirtete sie. Als er verletzt war und zu Hause bleiben musste, besorgte er das Essen und bewirtete diejenigen, die zu ihm kamen. Er genoss es sehr. Zu seinen Freunden sagte er: „Wir sind die Mittel, das hier ist euer Risgh (Lebensunterhalt). Das Risgh der Gläubigen ist gesegnet und...“

In den religiösen Sitzungen war er genauso. Wenn er sah, dass der Gastgeber der Sitzung bei der Bewirtung Probleme hatte, ohne das Geringste zu sagen, besorgte er das Essen für sämtliche Besucher und Teilnehmer. Er meinte immer, dass bei einer Sitzung für Imam Hossein (a.) es an nichts mangeln dürfe.

Nach dem Essen gingen wir zusammen entweder zum Heiligtum Hazrate Abdolazim oder zum Behescht Zahra Friedhof. Die Basijis und die Religiösen werden diese schöne Zeit nie vergessen, auch wenn sie nicht lange andauerte!

Ich sagte einmal zu Ibrahim: „Woher hast du das ganze Geld?! Du bekommst vom Bildungsamt monatlich gerade mal zwei Tausend Toman Gehalt, aber du gibst das Doppelte für andere aus! Er schaute mich an und sagte: „Gott sorgt für das Risgh. Bei diesen Programmen bin ich nur ein Mittel. Ich habe mir von Gott gewünscht, mich nie ohne Geld zu lassen und er bereitete mir von einer Seite aus die Gelegenheit Gutes zu tun, mit der ich nicht rechnete.“

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