Ibrahim Hadi

Friede sei mit Ibrahim

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Friede sei mit Ibrahim

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Die Gefangenschaft (Erzähler: Amir Monjar)

Eine Woche war vergangen und Ibrahim blieb verschwunden. Eines vormittags ging ich zur Moschee. Jaafar Jangrui war auch dort, völlig niedergeschlagen und verwirrt stand er dort. Niemand konnte diese unglaubliche Realität richtig wahrnehmen. Mostafa kam ebenfalls zu uns und wir redeten über Ibrahim. Plötzlich trat Herr Juschkar zu uns und fragte: „Kennt ihr jemanden namens Ibrahim Hadi?!“ Sofort schwiegen alle und schauten sich gegenseitig verwundert an. „Was ist passiert? Warum fragen Sie?!“ Der arme Mann war ganz erschreckt und sagte: „Nichts Besonderes, der Bruder meiner Frau ist schon seit einigen Monaten verschwunden. Jede Nacht um 12 Uhr höre ich mir den Radiosender von Baghdad an. Der irakische Staat verkündet spät abends die Namen der iranischen Gefangenen!“ Gestern Nacht hörte ich auch Radio, plötzlich unterbrach der Moderator die Sendung und Musik wurde ausgestrahlt. Dabei verkündete er mit Freude: „Bei diesem Einsatz ist Ibrahim Hadi, einer der iranischen Kommandeure der Westfront, in unsere Gefangenschaft geraten.“

Wir waren überaus glücklich, dass Ibrahim am Leben war und wussten vor Freude gar nicht was wir tun sollten, alle waren völlig durcheinander. Schließlich gingen wir zu Hadj Ali Sadeghi. Er schrieb einen Brief an das Rote Kreuz.

***

Kurze Zeit später kam folgende Antwort. Ich bin Ibrahim Hadi, 15 Jahre alt und bin von Najafabad in Isfahan an die Front gesandt worden. Ich glaube ihr habt mich, wie die Iraker, mit einem Kommandeur des Westen des Landes verwechselt!“ Obwohl wir die Antwort auf unseren Brief erhalten hatten, warteten viele seiner Freunde bis zur Freilassung der Kriegsgefangenen auf Ibrahims Rückkehr.

Jedes Mal, wenn in einer religiösen Sitzung Ibrahims Name genannt wurde, sangen sie Trauerlieder für Hazrate Zahra (a.) und weinten dabei.

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