Sitzung für Hazrate Zahra (a.) (Erzähler: Freunde des
Märtyrers)
Wir waren zur Sitzung der „Zakerin“ (diejenigen, die für
die 14 Fehlerfreien Lieder singen) gegangen. Sie fand in der „Hadj
Abulfatah“-Moschee statt. In dieser Sitzung wurden Gedichte
über die Vorzüglichkeit und Tugend Hazrate Zahras (a.)
gelesen, die Ibrahim geschrieben hatte. Zum Schluss begann
auch Hadj Ali Rezwani Tauerlieder zu singen.
Ibrahim war völlig außer sich! Er schloss sein Gedichtsheft
und weinte laut. Über dieses Verhalten von Ibrahim war ich
sehr erstaunt. Nach der Sitzung machten wir uns auf den Weg
nach Hause. Unterwegs sagte er: „Wenn man an einer Sitzung für
Hazrate Zahra (a.) teilnimmt, muss man ihre Anwesenheit
fühlen, denn die Sitzung gehört ihr.“
***
Eines Abends gingen wir zur „Iydo-Alzahra“. Ich dachte mir,
dass Ibrahim, der Hazrat Zahra (a.) sehr liebte, sich freuen
würde. Der Maddah dieser Sitzung benutzte aber für die Freunde
Hazrate Zahras (a.) schlechte Worte! Kurze Zeit später gab mir
Ibrahim ein Signal und wir verließen den Ort. Unterwegs sagte
ich: „Ich glaube, dass Sie sehr ärgerlich sind?“ Ibrahim, der
nicht so gelassen wie sonst war, wandte sich mir zu und sagte,
während er heftig seine Hand schüttelte: „In solchen Sitzungen
findet man keine Spur von Gott. Geh immer dahin, wo man von
Gott und von AhlulAlbait redet“. Er wiederholte den Satz
mehrmals. Als ich im Nachhinein die Theologen über solche
Sitzungen und die Notwendigkeit der Bewahrung der Wahda der
moslemichen Gemeinschaft befragt hatte, erkannte ich mehr und
mehr Ibrahims Genauigkeit.
Bei dem Fatahol Almobin Einsatz, als Ibrahim verletzt
wurde, haben wir ihn sofort nach Dezful gefahren und brachten
ihn zum Militärlazarett. Viele Kriegsverletzte waren dort
hospitalisiert. Der Saal war extrem voll und die Verletzten
stöhnten und schrieen. Niemand konnte Ruhe finden. Als wir
endlich einen freien Platz finden konnten, legten wir Ibrahim
auf den Boden. Die Krankenpfleger verbanden seine Hals- und
Beinverletzung. In jener Situation verloren alle ihre Nerven,
da das Geschreie und Gestöhne der Verletzten großen Lärm
erzeugte. Auf einmal begann Ibrahim mit klarer Stimme zu
singen!
Er las ein schönes Gedicht für die Beschreibung von Hazrate
Zahra (a.), deren heiliger Name ja auch der Code des Einsatzes
war. Für ein paar Minuten herrschte eine außergewöhnliche
Stille! Keiner der Verletzten stöhnte mehr! Als wäre alles in
Ordnung! In jeder Richtung, in die man schaute, sah man Ruhe!
Tränen flossen aus den Augen der Verletzten und
Krankenpflegern, alle hatten ihre Frieden gefunden!
Ibrahim beendete seinen Gesang. Einer der Ärztinnen, die
älter als die anderen war und auch kein richtiges Hijab trug,
trat vor. Sie war völlig begeistert und sagte leise: „Du bist
wie mein eigener Sohn! Man sollte sich für euch opfern!“, und
dann setzte sie sich zu ihm und küsste seinen Kopf! Ibrahims
Gesicht war sehenswert, seine Ohren wurden rot, schnell zog er
aus Scham die Decke über seinen Kopf!
Ibrahim sagte immer: „Nach dem Vertrauen auf Gott, ist die
Mittlerschaft der Fehlerfreien vor allem Hazrat Zahra (a.)
Lösung aller Probleme“.
***
Wir besuchten Ibrahim im Krankenhaus Najmie in Teheran. Als
wir alle zusammen saßen bat Ibrahim um Erlaubnis für Hazrat
Zahra (a.) singen zu dürfen. Zwei der Ärzte kamen und schauten
sich Ibrahim von weitem an. Erstaunt fragte ich: „Ist etwas
passiert?“ Sie antworteten: „Nein, wir waren im Flugzeug bei
ihm. Ständig wurde er bewusstlos und wieder wach.
Zwischendurch sang er mit seiner schönen Stimme Lieder über
Hazrat Zahra (a.).