Gott und die Welt

Gott und die Welt

 Ayatollah Beheschti

Der strafende Gott

Die Zeichen der Güte und der Barmherzigkeit Gottes sind überall und in vielfacher Form sichtbar. Der Mensch nimmt wie alle anderen Wesen an dieser unermesslichen Gnade Gottes teil und hat als einziger das Privileg, anhand seiner Erkenntnis vom Guten und Bösen sein Leben selbst zu gestalten. Eben diese Tatsache wird im Existentialismus aufgegriffen, der die bewusst gemachte menschliche Daseinswirkung als “Existenz“ analysiert. Die Überzeugung, dass der Mensch sich aufgrund seiner Entscheidungskraft weiterentwickelt, ist nur möglich, wenn er zumindest für einen Teil dessen, was er denkt, sagt oder tut, die Konsequenzen vorausahnen kann. Wenn er also davon ausgehen kann, dass gute Taten Erfreuliches und böse Taten Unerfreuliches nach sich ziehen. Die Angst, die “erfreulichen Folgen“ aus der Hand zu geben und durch eine böse Tat Unheil auf sich zu laden, schafft aus dem Menschen ein Wesen, das aufgrund seiner Taten den Segen Gottes empfangen darf. Eben diese Angst ist als göttliche Gnade zu verstehen, die nur für alle Undankbaren göttliche Strafen zur Folge hat. Für jene, die ungerecht und hochmütig sind, heißt es:

„Esset von den guten Dingen, die Wir Euch gegeben haben, doch überschreitet nicht das Maß dabei, damit Mein Zorn nicht auf euch niederfahre; denn der, auf den Mein Zorn niederfährt, soll stürzen“ (Heiliger Qur´an 20:81, siehe auch 73:13, 8:52).

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