Morphismus-Kritik
Dieser
Betrachtungsweise wird vor allem vorgeworfen, dass sie
irreführend sei. Es werden Gott Merkmale zugeschrieben, die
mit Seinem Wesen als Urheber und als notwendige Existenz nicht
zu vereinbaren sind. Zum Beispiel wird behauptet: „Er ist
ein großer Geist im Körper dieser Welt“ (diese Definition
ist auch in den hinduistischen Upanischaden zu finden). Wenn
Er ein Geist im Körper dieser Welt ist, wie kann Er dann
Urheber aller Daseinsformen dieser Welt sein? War Er, bevor Er
alle diese Dinge erschuf, körperlos oder hatte Er einen
anderen Körper?
Wenn Er ohne Körper war, dann ist Er auf
keinen angewiesen und diese von ihm erschaffene Welt würde
Seine “Schöpfung“ sein, nicht Dessen Körper oder Gestalt. Und
wenn Er vorher anderen Körpers war, war er selber der Urheber
jener Gestalt oder nicht, usw.? Wenn der Urheber dieser Welt
eben jene unendliche Existenz ist, dann kann Ihm keine Gestalt
oder Form zugeschrieben werden, denn solche Beschreibungen
sind nichts anderes als Merkmale von Begrenztheiten, die dem
Unendlichen fern sind.