Dschihad
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„Jihad“ - nicht „Heiliger Krieg“

Hudschat-ul-Islam Muhammad Mohagheghi

Islamisches Echo in Europa

Siebte Folge

Islamisches Zentrum Hamburg

 

Inhaltsverzeichnis

Erweiterung des Bewusstseinshorizonts

Hijra ist für den Menschen ein Mittel, sich neue Horizonte zu erschließen. Durch die Auswanderung löst sich der Mensch aus seinem begrenzten Lebensbereich und kommt mit anderen Anschauungen, Lebensformen und fremden Kulturen in Verbindung. Oft überwinden ganze Völker dadurch ihre geistige Stagnation und gelangen zu neuen Einsichten.

Es ist ein historisches Phänomen, daß allen großen Zivilisationen der Menschheit Völkerwanderungen vorausgegangen sind. Erst als die Völker bereit waren, den Schritt der Auswanderung zu vollziehen, waren sie in der Lage, eigenständige Hochkulturen zu errichten.

Aus demselben Grund schenkt der Islam dem Reisen große Bedeutung. Wenn ein Mensch andere Länder, Gebräuche und Sitten kennenlernt und darüber reflektiert, wird sich der Horizont seines Bewußtseins erweitern. Durch die Auseinandersetzung mit dem Fremden wird er nicht nur Einsicht über Stärken und Schwächen anderer Völker gewinnen, sondern auch größere Erkenntnis von seinem eigenen Leben.

»Sprich: Bereist die Länder und sehet, wie das Ende der Unheilstifter war!« (Sure 27, 69) »Sind sie denn nicht auf der Erde gereist und haben gesehen, wie diejenigen endeten, die vor ihnen lebten? Jene waren viel mächtiger als sie und hinterließen viel mehr Zeichen auf der Erde. Trotzdem erfaßte sie Gott wegen ihrer Sünden und es gab keinen Beschützer für sie vor Gott!« (Sure 40, 21) Ein Mensch, der aus seinem eng umgrenzten Lebensbereich heraustritt und sich die Geschichte und Kulturen anderer Völker bewußt macht, wird sein eigenes Selbst und das eigentliche Ziel seines Daseins besser verstehen lernen. Die Auswanderer sollen nicht aufhören, Jihad zu führen, und nicht in Passivität erstarren. Hijra und Jihad bilden eine Einheit. Auswanderung im islamischen Sinne ist eine Form des Kampfes gegen Unrecht und Unterdrückung.

Dagegen heißt es im Quran über die Gläubigen, die sich mit der Unterdrückung arrangierten und nicht auswanderten, um sich ihren Glauben zu retten, folgendermaßen:

»Diejenigen Gläubigen, die von den Engeln hinfort genommen werden, nachdem sie sich gegen sich selbst vergingen, werden gefragt werden: >was habt ihr denn erreicht?< Sie werden antworten: >wir waren doch Unterdrückte im Lande!< Sie werden erwidern: »ist die Erde Gottes nicht groß und weit genug gewesen, so daß ihr hättet auswandern können auf ihr!«

Deren Wohnstätte wird die Hölle sein, und schlimm ist die Einkehr dorthin. Ausgenommen davon werden die unterdrückten Frauen, Männer und Kinder sein, die keine Möglichkeit hatten und keinen anderen Ausweg fanden.

Diesen ist Gott nahe dabei zu verzeihen, denn Gott ist der Allverzeihende, Allbarmherzige.« (Sure 4, 97-99) Auswanderung im islamischen Sinn bedeutet also die Schaffung einer geeigneten Grundlage für die Fortsetzung des Jihad. Den Auswanderern, die Hijra so verstehen, verspricht Gott höchste Anerkennung:

»Derjenige aber, der auswandert für die Sache Gottes, findet auf der Erde viele Erleichterungen. Und wer sein Heim verläßt im Streben nach Gott und Seinem Gesandten und dabei vom Tod ereilt wird, dessen Lohn ist bei Gott. Wahrlich, Allah ist Allvergebend, Allbarmherzig!« (Sure 4, 100)

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