Dschihad
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„Jihad“ - nicht „Heiliger Krieg“

Hudschat-ul-Islam Muhammad Mohagheghi

Islamisches Echo in Europa

Siebte Folge

Islamisches Zentrum Hamburg

 

Inhaltsverzeichnis

Friedliche zwischenmenschliche Beziehungen

Innerhalb der islamischen Gemeinschaft regelt Frieden die Beziehungen der Muslime, doch ist Frieden auch die Grundlage der Beziehung der islamischen Gemeinschaft zu anderen nicht-islamischen Gesellschaften.

Die Mitglieder der islamischen Gesellschaft sind entweder Muslime oder Nichtmuslime. Die Beziehungen der Muslime untereinander stellt der Islam auf die Grundlage der Brüderlichkeit und des Glaubens.

Die Beziehung der Muslime zu Nichtmuslimen basiert auf Menschlichkeit und auf der Verbundenheit der großen Menschenfamilie. So werden die Rechte der Nichtmuslime innerhalb der islamischen Gemeinschaft respektiert.

Der einzige Maßstab, den Gott an die Menschen anlegt und der die Menschen voneinander unterscheidet, liegt in der »Ehrfurcht vor Gott« (arabisch»Taqwa«}- alle anderen Privilegien des Menschen sind hinfällig: »0 ihr Menschen, Wir schufen euch aus Mann und Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, auf daß ihr euch gegenseitig erkennt! Wahrlich, der Angesehenste von euch vor Gott ist der Gottesfürchtigste!« (Sure 49, 13)

Auf welche Weise der Islam die Beziehungen der Menschen in einer islamischen Gemeinschaft regelt, kommt ebenfalls in dem bekannten Schreiben Imam Alis an Malik al-Ashtar, der sein Gouverneur in Ägypten werden sollte, aber auf dem Weg dorthin ermordet wurde, zum Ausdruck:

»Schließe das Volk in dein Herz und empfinde ihm gegenüber aufrichtige Freundschaft und Liebe. Möge Gott dich bewahren, wie ein Raubtier auf Beute zu lauern. Bedenke, daß das Volk aus zwei Gruppen besteht: die einen sind deine Brüder im Glauben, die anderen sind Menschen wie du!« (Nahjul-Balagha, Brief 53) Zum Schütze der zwischenmenschlichen Beziehungen muß sich eine islamische Gemeinschaft gegenüber Kräften, die die Beziehungen ihrer Mitglieder stören oder beseitigen wollen, zur Wehr setzen. Diese Verteidigungshaltung ist jedoch nur ein Aspekt des umfassenden Begriffes Jihad und hat nichts mit Kriegstreiberei oder Aggression zu tun.

Wenn der Frieden bedroht ist, tritt Jihad in Aktion. Der Islam respektiert andere Systeme solange die Herrschenden dieser Systeme die legitimen Rechte der Völker auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden nicht verletzen. Geschieht dies jedoch, sind die Muslime aufgerufen, die Entrechteten und Unterdrückten in ihrem Kampf gegen ihre Unterdrücker zu unterstützen bis Unterdrückung und Verfolgung aufhört.

Der Islam tritt immer für die Beseitigung von Gewalt, Unterdrückung und Aggression ein - rechtfertigt aber niemals Aggression und »Heiligen Krieg!«

Wiederum drückt diese Tatsache am klarsten der Quran aus: » 0 ihr Gläubigen, tretet ein für Gott, bezeugt die Gerechtigkeit und laßt euch nie durch die Feindschaft eines Volkes dazu treiben, ungerecht zu sein: denn dies ist der Gottesfurcht am Nächsten! Und habt Ehrfurcht vor Gott, denn Gott weiß gewiß alles, was ihr tut!« (Sure 5, 8)

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