Dschihad
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„Jihad“ - nicht „Heiliger Krieg“

Hudschat-ul-Islam Muhammad Mohagheghi

Islamisches Echo in Europa

Siebte Folge

Islamisches Zentrum Hamburg

 

Inhaltsverzeichnis

Historische Dimension

Die Entwicklung der Gesellschaft im geschichtlichen Ablauf ist kein materialistisches Phänomen. Nicht alle Bewegungen im Dasein können einer rein stofflichen Erklärung unterzogen werden.

Gesellschaft und Geschichte- wie auch die Natur und der Mensch - folgen höheren, geistigen Gesetzen. So sind alle Vorgänge eingebunden in einen allumfassenden, göttlichen Plan. Nichts passiert, was nicht einen tieferen Sinn hätte, weil alle Geschehnisse im Grunde auf ein Ziel - nämlich Gott - ausgerichtet sind. Die Gesellschaft ist wie der Mensch eine lebendige Einheit. Sie besitzt Leben und Tod, Vervollkommnung und Niedergang. Die Gesellschaft unterliegt einer ständigen Veränderung im Rahmen der göttlichen Normen.

Wenn aber eine Gesellschaft diesen Rahmen sprengt und damit die allesdurchdringenden göttlichen Gesetzmäßigkeiten überschreitet, ist ihr Niedergang unaufhaltsam:

»Jedem Volk ist eine Frist gesetzt; und wenn seine Frist abgelaufen ist, dann kann es sie keine Stunde hinauszögern noch vorziehen.« (Sure 7, 34)

Durch die Auswanderung sollen die Menschen zu dieser Einsicht gelangen: Wenn der Auswanderer offen ist für die Faktoren, die zum Aufstieg oder Fall anderer Kulturen geführt haben, kann er diese Erkenntnis zum Wohle seiner eigenen Gesellschaft nutzen. Der Muslim ist ständig herausgefordert, gesellschaftliche Zwänge zu überwinden und sich nur einer Norm - nämlich Gott-zu unterwerfen. Die Gläubigen dürfen sich nicht zu Gefangenen einer islamfeindlichen Ordnung machen. Sie sind aufgerufen, ihre Gesellschaft in Richtung der göttlichen Werte voranzubringen. Werden sie daran gehindert und bleibt ihnen keine andere Möglichkeit, sollen sie anderenorts versuchen, diese Verpflichtung zu erfüllen. Auswanderung, so interessant und Bewußtseinserweiternd sie auch sein mag, ist immer mit Unannehmlichkeiten verbunden. Diese Schwierigkeiten jedoch werden von den Auswanderern bewußt auf sich genommen: kraft ihres unerschütterlichen Glaubens an Gott geben die »Muhajirun« ihr Eigentum und vertrautes Leben auf. Ihr Bemühen bleibt nicht ohne Antwort: »Die Armen unter den Auswanderern, die aus ihrer Heimat vertrieben und von ihrem Besitz getrennt worden sind und nur auf die Gnade Gottes und auf Sein Wohlgefallen hoffen und Allah und Seinem Gesandten beistehen, das sind die Wahrhaftigen.« (Sure 59, 8)

»Glaube versetzt Berge!« Dies ist eine Tatsache, die der Auswanderer auf dem Wege Gottes verdeutlicht. Sein Glaube ist stärker als alle seine Bindungen an Heimat, Zuhause, Familie, Reichtum und Bequemlichkeit. Für Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden ist er bereit, alles aufzugeben. Er schöpft Energie aus seinem Glauben, der ihn zum unerschrockenen Kampf gegen alle unheilbringenden Elemente antreibt.

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