.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen
Verse" - Symbol der westlichen Literatur?
Oh, die ihr glaubt, wenn ein Ruchloser euch eine
Nachricht bringt, überprüft sie, damit ihr nicht einem anderen
Volk in Unwissenheit ein Unrecht zufügt und anschließend
(spätestens am Tag des Gerichtes) bereuen müßt, was ihr getan
habt. (Heiliger Qur'an 49/6)
Das Kopfgeld
Aus dem Beispiel
des letzten Abschnitts ist ersichtlich, daß die gleiche
Zahlung für eine ausgeführte Handlung von den einen als
Kopfgeld und von den anderen als Arbeitsentgelt verstanden
werden kann. Wer käme im Westen schließlich auf die Idee, den
Arbeitslohn für eine Abtreibung als Kopfgeld zu bezeichnen?
Bei einer derartigen Betrachtungsweise könnte die Aussetzung
einer Belohnung für die Vollstreckung eines Todesurteils
ebenfalls als Arbeitsentlohnung aufgefaßt werden. Die
besondere Höhe dieses Lohnes ließe sich dann mit den schweren
Konsequenzen erklären, die ein solcher Vollstrecker zu tragen
hätte. So zumindest werden diejenigen argumentieren, welche
die ausgesetzte Belohnung rechtfertigen wollten. Und
schließlich sind in Deutschland Belohnungen als Hilfe zur
Strafverfolgung jedem Zuschauer der Fernsehsendung "Aktenzeichen-XY"
bekannt. Die jeweils ausgesetzten Belohnungen richten sich
dabei meist nach dem Interesse von Geldgebern.
Es ist aber in
diesem Zusammenhang sehr wichtig zu erwähnen, daß weder Imam
Khomeini noch die Regierung der Islamischen Republik Iran
jemals eine Belohnung für die Vollstreckung der Todesstrafe
ausgesetzt haben! Die Schlagzeile "Khomeini setzt Kopfgeld
aus", wie sie in vielen deutschen Zeitungen zu lesen war (z.B. Hmb.Abendbl. 16.2.89), ist die unverschämte Lüge einer
sensationslüsternen Presse, die sich anscheinend jede
Verleumdung erlauben darf, ohne dafür ernsthafte und
wirkungsvolle Konsequenzen fürchten zu müssen. Die durch die
Medien bekanntgewordenen Summen waren vielmehr von einer
Organisation, geleitet von einer unabhängigen Person und
zumeist reichen Kaufleuten aus der Stadt Rafsandjan im Iran,
ausgesetzt worden (Keyhan International 21.2.89).
Bereits
einen Tag nach Bekanntwerden der Belohnung wies der damalige
Staatspräsident der Islamischen Republik Iran und Nachfolger
Imam Khomeinis, Ayatollah Chamene'i, bei der Freitagsansprache
darauf hin, daß die Ausführung eines islamischen
Richterspruchs weder eine derartige Belohnung benötigt, noch
mit dieser zu koppeln sei. Diese Tatsache wurde allerdings von
den westlichen Medien total ignoriert und somit dem durch die
Medien gegen den Iran voreingenommenen Volk im Westen
vorenthalten.
Zwar wurde die Belohnung von Muslimen
ausgesetzt, aber es waren ebenfalls Muslime, und zwar mit viel
höherem islamischen Rang, wie z.B. Ayatollah Chamene'i, welche
eine derartige Belohnung ablehnten. Auch der Kommentator der
halbamtlichen iranischen Zeitung Keyhan (Keyhan International
19.2.89) verurteilte die Aussetzung der Belohnung. Es ist
völlig unverständlich, daß der geballte Unmut über das
Kopfgeld sich gegen Imam Khomeini entlud, obwohl er nichts
damit zu tun hatte.
Dagegen gab es keinerlei offizielle
Proteste gegen einen der Oppositionsführer in Pakistan:
Scheich Rashid hatte persönlich 50000 DM für die Vollstreckung
des Todesurteils gegen Rushdie ausgesetzt (ZDF Spezial
23.2.89). Nicht zuletzt sollte auch nicht vergessen werden,
daß keine offizielle Stimme im Westen Anstoß daran nahm, daß
Rushdie für seine Massenbeleidigung der Muslime und seinen
Rufmord an den Heiligkeiten des Islam ein fürstliches Kopfgeld
erhielt.