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Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen
Verse" - Symbol der westlichen Literatur?
Sprich: Wenn sich auch die Menschen und die Dschinn
zusammentäten, um einen Quran gleich diesem hervorzubringen,
sie brächten keinen gleichen hervor, selbst wenn sie einander
beistünden. (Heiliger Quran 17/88)
Die "Satanischen Verse"
Der Titel des Buches von Rushdie geht auf eine Legende zurück,
nach der Satan angeblich einige Verse im Heiligen Quran
untergebracht haben soll, was wiederum angeblich erst
anschließend vom Propheten bemerkt und korrigiert worden sei.
Diese Legende behauptet, daß Satan in Gestalt des Erzengels
Gabriel den Propheten des Islam betrogen hätte.
Abgesehen von
der nicht vorhandenen Authentizität und der historischen
Wertlosigkeit dieser Legende, beinhaltet sie auch mehrere
grobe Fehler in Bezug auf den Islam. Die Legende widerspricht
als erstes den klaren Aussagen des Heiligen Quran über dessen
Unveränderbarkeit. Gott selbst sagt im Heiligen Quran: "Wahrlich, Wir, Wir selbst haben diese Ermahnung (den Heiligen Quran) hinabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter
sein". (Heiliger Quran 15/9) Eine der ersten Voraussetzungen
für die Authentizität einer Überlieferung des Propheten ist
islamisch gesehen deren Übereinstimmung mit dem Heiligen Quran. Widerspricht eine Überlieferung dem Inhalt des
Heiligen Quran, so kann sie nicht vom Propheten stammen.
An
einer weiteren Stelle im Heiligen Quran spricht Iblis, der
Teufel nachdem er von Gott verworfen wurde: "Mein Herr, da
Du mich als verloren erklärt hast, wahrlich so will ich ihnen
(den Menschen) auf Erden (die Dinge) ausschmücken, und
wahrlich ich will sie alle irre leiten, bis auf Deine
erwählten Diener unter den Aufrichtigen" (Heiliger Quran
15/39-40) Gott selbst ist es, der diese Aussage des Teufels
bestätigt und ihm somit nicht die Fähigkeit gibt, den
aufrichtigen Diener Gottes irre zu leiten; und sei es nur für
einen Moment.
Der Prophet Muhammad (s.) ist der Seyyid-u-kayinat, der Fürst der gesamten Schöpfung und der
ideale Mensch auf Erden. So ist er durch die Bewahrung seiner
inneren Reinheit in keiner Weise vom Teufel anfechtbar oder
gar betrügbar. Auch für westliche Geschichtsforscher ist aus
nachvollziehbaren Gründen die Unwahrheit der Legende über die
"Satanischen Verse" erkennbar. Es ist nämlich weder die
Überliefererkette vollständig, noch sind die wenigen
Überlieferer als zuverlässig eingestuft. Einige von ihnen
gelten sogar als Feinde des Islam. Die Ausdrucksweise
entspricht nicht der Hohen Sprache des Propheten. Außerdem hat
der Sammler dieser märchenhaften Geschichte nachweislich auch
zahlreiche andere Verfälschungen als Überlieferung gedeutet.
Die Legende der sogenannten Satanischen Verse widerspricht
außerdem auch einer Eigenschaft des Satan. Denn nach der
islamischen Lehre ist es dem Satan gar nicht möglich, die
Gestalt der Erzengel oder der Propheten anzunehmen.
Anderenfalls könnte kein Gläubiger keiner Religion die
Sicherheit haben, daß sein Prophet nicht Satan in anderer
Gestalt wäre, oder daß er nicht vom Satan betrogen wurde. Nur
weil Satan diese Fähigkeit nicht hat, besitzt jeder Mensch die
Fähigkeit, den wahren Propheten vom falschen zu unterscheiden.
Das ist auch ein Grund, warum der Mensch in Bezug auf die
Nichtbefolgung der Propheten von Gott zur Rechenschaft gezogen
wird. Die betrachtete Legende ist eine eindeutige Verfälschung
der reinen Lehre des Islam und ein wiederholter Versuch, die
Fehlerlosigkeit des Heiligen Quran zu unterwandern.
Obwohl
sich derartige Verleumdungen in einige wenige Geschichtsbücher
über den Islam eingeschlichen haben, gibt es weder heute noch
in der Geschichte einen ernstzunehmenden Islamkenner, der
diese Verleumdungen als wahrhaftig bezeichnet hätte. Zwar hat
Rushdie neben all seinen Verleumdungen und Beleidigungen gegen
den Islam auch diese Thematik nicht ausgelassen, um den Islam
zu bekämpfen. Dennoch muß festgestellt werden, daß die
Wiederholung dieser Verleumdung im Roman sicherlich zu den
unwesentlichen Beleidigungen gegen den Islam und die Muslime
im Verhältnis zu seinen wüsten Darstellungen gehört. Deswegen
ist das anfängliche Konzentrieren der Berichterstatter auf
diese Thematik nur eine Ablenkung von den eigentlichen
Beleidigungen gewesen.
Der Titel des Buches ist aus der Sicht
eines Muslim dennoch zutreffend, da der Titel jenes Buches
seinen eigenen Inhalt und dessen Autor beschreibt.