.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen
Verse" - Symbol der westlichen Literatur?
Und wenn dein Herr Seinen Willen erzwungen hätte, wahrlich,
Er hätte die Menschen alle zu einer einzigen Gemeinde gemacht,
doch sie wollten nicht ablassen, uneins zu sein. (Heiliger Quran 11/118)
Die Verurteilung des Buches durch die
Islamische Konferenz (OIC)
Die OIC (Organisation Islamische
Konferenz) ist nicht die Vertretung der muslimischen
Bevölkerungen in den islamischen Ländern, sondern ein Zusammenschluß der Regierungen der Staaten mit überwiegend
muslimischer Bevölkerung. Das wiederum bedeutet, daß sich
diese Organisation zum größten Teil aus Königen und Prinzen
und anderen Despoten zusammensetzt, welche nur durch die
politische und militärische Stützung durch die westlichen
Staaten ihre Gewaltherrschaft aufrecht erhalten können.
Es war
klar, daß der Fall Rushdie bei der Sitzung der Organisation
der Islamischen Konferenz Mitte März 1989 behandelt werden
mußte. Obwohl sich die Diener des Westens, allen voran das
saudische Königshaus dagegen wehrten, konnten sie nicht
verhindern, daß das Buch "Die Satanischen Verse" auf die
Tagesordnung kam und als blasphemisches Werk verurteilt wurde.
Außer der Regierung der Islamischen Republik Iran vertreten
keine islamischen Regierungen, sondern fast ausschließlich vom
Westen oder Osten gestützte Diktatoren sowie islamfeindliche
laizistische Regime die Staaten der islamischen Länder in
dieser Organisation. Dennoch konnte die Verurteilung des
Buches und des Autors nicht abgewendet werden. Keiner der
unislamischen Regierungschefs hätte eine Ablehnung der
Verurteilung des Buches vor seiner eigenen muslimischen
Bevölkerung unbeschadet überstanden. Der sogenannte
Fundamentalismus lehrt die Könige und Prinzen das Fürchten;
dazu Scholl-Latour: "Was wir Fundamentalismus nennen,
bezeichnen die Massen als wahren Islam" (Presseclub ARD
26.2.89).
Während die Briten gerade ein Dutzend Staaten dazu
bewegen konnten, die Fatwa Imam Khomeinis zu verurteilen, fand
der Iran 45 Staaten, um das Buch Rushdies öffentlich zu
verurteilen, darunter zahlreiche ehemalige britische Kolonien;
auch wenn diese Verurteilung oft aus Opportunismus oder aus
Angst vor den eigenen muslimischen Bevölkerungen geschah.