Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen Verse" - Symbol der westlichen Literatur?

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1989 n.Chr.

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Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen Verse" - Symbol der westlichen Literatur?

Sie möchten Allah betrügen und diejenigen die gläubig sind, doch sie betrügen nur sich selbst; allein sie begreifen es nicht (Heiliger Quran 2:9)

Die Würde des Menschen und die Todesstrafe

Fälschlicherweise wird die Würde des Menschen oft mit dem Leben des Menschen gleichgesetzt. So wird behauptet, daß die Todesstrafe gegen die Würde des Menschen sei. Dabei hat die westliche Welt zumindest in diesem Punkt keine einheitliche Meinung. Umso mehr verwundert es, daß europäische Regierungen die Todesstrafe im Islam immer wieder anprangern, aber die Todesstrafe in den USA beispielsweise, wenn überhaupt, erheblich leiser kritisieren. Wie noch zu sehen sein wird, ist die Todesstrafe eindeutig Bestandteil islamischen Rechts. Jedoch bedeutet selbst die Todesstrafe keine Entwürdigung des Menschen, sondern ist lediglich die von Gott bestimmte Folge einer schweren Straftat. Auch ein zum Tode Verurteilter genießt das Recht auf Unantastbarkeit seiner menschlichen Würde. So sind von der Prophetenzeit Beispiele bekannt, wo Menschen vom Propheten Muhammad (s. davon abgehalten wurden, zum Tode Verurteilte zu beschimpfen.

Es ist bedeutsam zu verstehen, daß im Islam eine völlig andere Denkanschauung bezüglich Straftaten, Strafen und Verurteilungen herrscht als in einer Gesellschaft mit sogenannter Pressefreiheit, wo anscheinend jeder Angeklagte von den Medien vorverurteilt und beschimpft werden kann, bevor irgend ein gerichtliches Urteil über ihn gesprochen wird. Im Islam stellt die Würde des Menschen einen höheren Wert dar als sein Leben und ist auch nach seinem Tod schützenswert. Verbrechen gegen die Würde des Menschen wie üble Nachrede und Rufmord werden deshalb schwerer beurteilt als ein Angriff auf den Körper eines Menschen.

Im Heiligen Quran heißt es gleich an mehreren Stellen: "'fitna" ist ärger als Totschlag" (z.B. 2:218). Das arabische Wort 'fitna' wird nach Langenscheidt übersetzt mit: Versuchung, Bezauberung, Zwietracht. Der deutsche Quran-Übersetzer Max Henning übersetzt obigen Vers folgendermaßen: "Verführung ist schlimmer als Totschlag!" Gleich danach steht im Heiligen Quran: "Und sie werden nicht eher aufhören euch zu bekämpfen, als bis sie euch von eurem Glauben abtrünnig machten, so sie dies vermögen." Der Vers prophezeit die Angriffe der Ungläubigen auf die Würde jedes Gläubigen und wertet die damit erzeugte Zwietracht schlimmer als Totschlag.

Die Muslime werten ihre Würde höher als ihr irdisches Leben. Weil aber darüberhinaus jeder Muslim die Würde seines Propheten viel höher einschätzt als seine eigene Würde, ist auch ein Angriff darauf viel schlimmer. Die Aussage: "Töte mich, aber beleidige nicht meinen Glauben", mag aus westlicher Sicht unverständlich erscheinen, spiegelt aber die innere Einstellung eines gläubigen Muslims wider. Prof. Ghafur Ahmad, Generalsekretär einer der islamischen Oppositions-Parteien in Pakistan sagte dazu: "Wichtiger, als ein Menschenleben zu schützen, ist es eine Religion zu schützen" (ZDF Spezial 23.2.89).

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