.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen
Verse" - Symbol der westlichen Literatur?
Sie möchten
Allah betrügen und diejenigen die gläubig sind, doch sie
betrügen nur sich selbst; allein sie begreifen es nicht (Heiliger Quran 2:9)
Die Würde des Menschen und die
Todesstrafe
Fälschlicherweise wird die Würde des Menschen oft
mit dem Leben des Menschen gleichgesetzt. So wird behauptet, daß die Todesstrafe gegen die Würde des Menschen sei. Dabei
hat die westliche Welt zumindest in diesem Punkt keine
einheitliche Meinung. Umso mehr verwundert es, daß europäische
Regierungen die Todesstrafe im Islam immer wieder anprangern,
aber die Todesstrafe in den USA beispielsweise, wenn
überhaupt, erheblich leiser kritisieren. Wie noch zu sehen
sein wird, ist die Todesstrafe eindeutig Bestandteil
islamischen Rechts. Jedoch bedeutet selbst die Todesstrafe
keine Entwürdigung des Menschen, sondern ist lediglich die von
Gott bestimmte Folge einer schweren Straftat. Auch ein zum
Tode Verurteilter genießt das Recht auf Unantastbarkeit seiner
menschlichen Würde. So sind von der Prophetenzeit Beispiele
bekannt, wo Menschen vom Propheten Muhammad (s. davon
abgehalten wurden, zum Tode Verurteilte zu beschimpfen.
Es ist
bedeutsam zu verstehen, daß im Islam eine völlig andere
Denkanschauung bezüglich Straftaten, Strafen und
Verurteilungen herrscht als in einer Gesellschaft mit
sogenannter Pressefreiheit, wo anscheinend jeder Angeklagte
von den Medien vorverurteilt und beschimpft werden kann, bevor
irgend ein gerichtliches Urteil über ihn gesprochen wird. Im
Islam stellt die Würde des Menschen einen höheren Wert dar als
sein Leben und ist auch nach seinem Tod schützenswert.
Verbrechen gegen die Würde des Menschen wie üble Nachrede und
Rufmord werden deshalb schwerer beurteilt als ein Angriff auf
den Körper eines Menschen.
Im Heiligen Quran heißt es gleich
an mehreren Stellen: "'fitna" ist ärger als Totschlag" (z.B.
2:218). Das arabische Wort 'fitna' wird nach Langenscheidt
übersetzt mit: Versuchung, Bezauberung, Zwietracht. Der
deutsche Quran-Übersetzer Max Henning übersetzt obigen Vers
folgendermaßen: "Verführung ist schlimmer als Totschlag!"
Gleich danach steht im Heiligen Quran: "Und sie werden nicht
eher aufhören euch zu bekämpfen, als bis sie euch von eurem
Glauben abtrünnig machten, so sie dies vermögen." Der Vers
prophezeit die Angriffe der Ungläubigen auf die Würde jedes
Gläubigen und wertet die damit erzeugte Zwietracht schlimmer
als Totschlag.
Die Muslime werten ihre Würde höher als ihr
irdisches Leben. Weil aber darüberhinaus jeder Muslim die
Würde seines Propheten viel höher einschätzt als seine eigene
Würde, ist auch ein Angriff darauf viel schlimmer. Die Aussage:
"Töte mich, aber beleidige nicht meinen Glauben", mag aus
westlicher Sicht unverständlich erscheinen, spiegelt aber die
innere Einstellung eines gläubigen Muslims wider. Prof. Ghafur
Ahmad, Generalsekretär einer der islamischen
Oppositions-Parteien in Pakistan sagte dazu: "Wichtiger, als
ein Menschenleben zu schützen, ist es eine Religion zu
schützen" (ZDF Spezial 23.2.89).