.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen
Verse" - Symbol der westlichen Literatur?
Wem die Erniedrigung etwas zu lernen zu hoch erscheint, wird
für immer in der Unehre der Unwissenheit bleiben. (Prophet
Muhammad (s.))
Hoffnungsvoller Ausblick
Obwohl die aktuelle Lage für den gegenseitigen Respekt der
verschiedenen Kulturen und Religionen auf der Welt sehr
pessimistisch erscheint, gibt es dennoch Hoffnung: "Ich weiß es nicht, aber ich meine, wir
dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, die Hoffnung darauf, daß
sich die Tendenzen in Richtung Frieden und Toleranz doch noch
durchsetzen. ... Solche Toleranz ermöglicht es, daß sich
Menschen unterschiedlicher Religion und Überzeugung für den
Frieden und für die grundlegenden Rechte der Menschen
zusammenfinden. Toleranz bedeutet ja nicht die Aufgabe der
eigenen Überzeugung und schon gar nicht das Dulden von
Feindseligkeit. Toleranz bedeutet, die Glaubensentscheidung
der anderen zu achten und ihre religiösen Gefühle zu
respektieren - auch im Gebrauch der Meinungsfreiheit." Das
sagte Willy Brandt als Alterspräsident in der konstituierenden
Sitzung des 11. Deutschen Bundestages am 18. Februar 1987 kurz
nach der damaligen Rudi Carell-Affaire.
Die verantwortlichen
Politiker, Verleger, Autoren und vor allem die Medien haben
die westlichen Staaten in der Rushdie-Affaire in eine
Sackgasse manövriert. Wenn die Politiker das Buch aufgrund
bestehender Gesetze und aufgrund des Einsatzes für die
Menschenwürde verbieten würden, hätten sie die geballten
Proteste der Medien zu fürchten. Nahezu kein Politiker des
Westens geht heute das Risiko ein, sich gegen die Medien zu
stellen. Die Medien sind damit zu einem nicht legitimierten
Entscheidungsträger der Politik geworden. Andererseits ist die
deutsche Ausgabe zum kaum kalkulierbaren Verlust für die
deutsche Export-Wirtschaft geworden. Langfristig können damit
alle bundesdeutschen Optionen in islamischen Ländern auf dem
Spiel stehen. Vor allem, wenn davon ausgegangen wird, daß der
Despotismus, insbesondere der Feudalstrukturen in vielen
islamischen Ländern früher oder später von islamischen
Bewegungen weggefegt wird. Wie also auch weiterhin verfahren
wird, in allen Fällen müssen die Politiker die Konsequenzen
ihres unbedachten anfänglichen Hervorpreschens bereuen. So
gesehen scheint es für sie keinen Ausweg aus dem Dilemma zu
geben.
Aber es gäbe auch eine Lösung: Die Besitzer der
deutschen Rechte an Rushdies Buch, wer immer das auch sei,
nimmt den durch den Kauf der deutschen Rechte entstandenen
Schaden hin und verzichtet freiwillig aus menschlicher
Vernunft darauf, das Buch weiterhin zu verbreiten. Die im Iran
verdienenden deutschen Wirtschaftsunternehmen könnten den
Verlust mittragen. Die Verfechter der hemmungslosen Freiheit
sollten sich einmal überlegen, wessen Freiheit sie eigentlich
schützen wollen. Auf der einen Seite sind die Millionen von
Menschen, die überall auf der Welt gegen Rushdies Buch
unaufhörlich protestieren, auf der anderen Seite stehen
lediglich einige sogenannte Intellektuelle des Westens.
Demonstrationen der westlichen Bevölkerungen für Rushdie sind
nicht bekannt. Mit jedem verkauften Exemplar werden Millionen
von Menschen beschimpft und beleidigt. Wird das Buch dagegen
verboten, wird lediglich ein Autor in seiner Freiheit,
Menschen auch weiterhin zu beleidigen, eingeschränkt.
Die
weltweit eleganteste Lösung wäre für alle Beteiligten, wenn
Rushdie dazu gebracht wird, sein Buch zurückzuziehen. Zwar
würde er sich selber damit wahrscheinlich wenig helfen, aber
er könnte damit denjenigen helfen, die ihn heute
ungerechtfertigt verteidigen müssen. Der ständig wachsende
Bevölkerungsanteil der Muslime auf der Welt macht es früher
oder später gerade für die von auswertigen Beziehungen
abhängigen Staaten, wie die Bundesrepublik Deutschland,
notwendig, sich intensiver mit dem Islam auseinanderzusetzen.
Das von Genscher zur Zeit stornierte Kulturabkommen zwischen
der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik
Iran war auf diesem friedensdienlichen Weg ein erster Schritt.
Nur durch das Verständnis und die aufrichtige gegenseitige
Toleranz wird in Zukunft ein friedvolles Leben der
verschiedenen Religionen und Kulturen nebeneinander möglich
sein. So lange die Muslime aber angegriffen werden, so lange
Menschen auf dieser Erde unterdrückt werden, so lange wird es
auch notwendig sein, Maßnahmen gegen derartige Angriffe und
gegen Unterdrückung zu treffen. Spätestens seit der Rushdie-Affaire steht fest, daß nicht die Aggressoren
bestimmen können, wie sich die Angegriffenen zu verteidigen
haben. Die Muslime, das haben sie im letzten Jahrzehnt
bewiesen, scheuen keine Auseinandersetzung mit den Werten des
Westens, doch ist es ihr aufrichtiger Wunsch, diese
Auseinandersetzung auf der Basis eines sachlichen Dialogs zu
führen.
Diese Abhandlung über Rushdie, "Die Satanischen
Verse" und die Hintergründe und Folgen der Massenbeleidigung
soll enden mit einem Vergleich, der möglicherweise bei den
gläubigen Christen als ein Zeichen gedeutet werden und für die
aufrichtigen Wahrheitssuchenden als ein Hinweis dienlich sein
kann: Vor fast zwei Jahrtausenden lebte im heiligsten Gebiet
der Erde ein Mann namens Jesus von Nazareth (a.), Sohn der
Maria (a.). Dieser heilige Mann lud die Menschen zu Gottes Weg
ein und forderte sie auf, Buße zu tun und sich zu distanzieren
von den vergangenen Sünden. Diese klare Lehre, die Jesus
vermittelte, versetzte die damaligen Machthaber der Erde in
Furcht und Schrecken. Obwohl Jesus (a.), Sohn der Maria (a.) nur
wenige Anhänger hatte, wurde er von den damaligen Großmächten
verteufelt. Nicht nur er selber wurde bekämpft, auch seine
Nachfolger und Anhänger waren schlimmsten Verfolgungen
ausgesetzt. Sie galten im ganzen Reich der Mächtigen als
extreme Unruhestifter und Aufständische; mit den heutigen
Worten: "Religiöse Fanatiker, Fundamentalisten und
Terroristen". Vor riesigen Ansammlungen von einfachen Menschen
wurden sie den Löwen zum Fraß vorgeworfen, und die jubelnde
Menge war sich nicht bewußt, daß es sich um völlig unschuldige
Menschen handelte. Die Nachrichten und Informationsquellen des
Volkes wurden kontrolliert von den Machthabern der damaligen
Großmächte. Wer kann heute schon mit Sicherheit behaupten, daß
er, hätte er damals gelebt, als sogenannter freier Bürger Roms
nicht auch die Anhänger Jesu für Subjekte gehalten hätte,
welche die sich selbst zivilisiert nennende Welt nicht dulden
kann?
Auch damals gab es unzählige Dichter, die im Namen der
Freiheit, im Namen der freien Bürger Roms alles mögliche
erdichteten, um der Lehre Jesu zu schaden. Damals wie heute
wurden Götzen angebetet. Der größte Götze der heutigen Zeit
steht in New York und heißt Lady Liberty. Die sogenannte
Freiheitsstatue steht genau wie früher für die Freiheit der
Großmacht und ihrer Verbündeten, sich alles herausnehmen zu
können, andere Menschen zu unterdrücken. Die dogmatischen
Verfechter dieser Freiheit haben nie den Grundsatz
berücksichtigt, welcher heißt: "Die Freiheit des Einzelnen
hört dort auf, wo die Freiheit des Anderen beginnt." Für sie
galt immer der Grundsatz: "Unsere Freiheit ist so groß, wie
unsere wirtschaftliche und politische Macht."
Jesus (a.), Sohn
der Maria (a.) hat im heiligen Quran den Namen Ruhullah (Geist
Gottes). Ein Mann mit seinem Namen brach in unserem
Jahrhundert auf, die unterdrückten Menschen der armen Welt von
den Fesseln der Verschwender zu befreien. Genau wie vor zwei
Jahrtausenden wurde dieser Mensch mit allen nur erdenklichen
Methoden von den Großmächten der Zeit bekämpft. Seine Anhänger
wurden in die Arena der Massenmedien geworfen und ihre
Menschlichkeit wurde von den Journalisten zerstückelt. Dichter
aller Welt fanden sich zusammen, um die Lehre aller Propheten,
die dieser Mann weitergab, zu bekämpfen. Der bekannteste
dieser Dichter heißt Salman Rushdie. Als Ruhullah von Nazareth
(a.) die Menschen vorerst verlassen mußte, hatte er nur wenige
Anhänger. Sie mußten sich in der Öffentlichkeit meist
verstellen, um den Fortbestand der Gemeinde zu gewährleisten.
Es war schon schwer jemanden zu finden, der wahrhaftige
Auskunft über Jesus (a.) geben konnte. Die aufrichtigen
Menschen, die sich nach der Wahrheit sehnten, mußten lange
suchen.
Als Ruhullah von Khomein die Menschen verließ, hatte
er sehr viele Anhänger für den letzten Gesandten Gottes
Muhammad und die Lehre aller Propheten gewonnen (Gott segne
Muhammad und die Reinen seines Hauses, Gott segne Jesus und
seine Mutter Maria und schenke Imam Khomeini Seinen Frieden).
Mit diesem Vergleich ist nicht beabsichtigt, Imam Khomeini mit
dem Heiligen Propheten Jesus (a.) auf die gleiche Stufe zu
stellen, sondern lediglich eine Parallele zwischen den
geschichtlichen Umständen und den gegensätzlichen Positionen
der Menschen damals wie heute zu ziehen.
Heute haben es die
Menschen trotz Diktat der Massenmedien erheblich leichter, die
Geschehnisse auch von der Seite der Gläubigen zu erfahren,
wenn sie danach streben. In fast jedem Land der Erde gibt es
zahlreiche Menschen, die versuchen der Linie des Imam und
damit dem eigentlichen Islam zu folgen. Es gibt einen Sender,
die Stimme der Islamischen Republik Iran, der täglich
mehrsprachig, unter anderem auch in Deutsch, sendet. Nicht
zuletzt ist es heute auch viel leichter zu reisen, um sich
persönlich vor Ort ein Bild zu machen. Alle aufrichtigen
Menschen sind aufgefordert, sich die Mühe zu machen, soweit
möglich das Leben und Wirken von Imam Ruhullah Al-Musawi
Al-Khomeini zu studieren und die Ereignisse in der islamischen
Welt von islamischen Quellen zu erfahren, bevor sie sich ein
Urteil erlauben. Möge Gott der Erhabene, der Gütige und
Barmherzige, jeden Menschen bei seiner aufrichtigen Suche nach
Wahrheit recht leiten.