Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen Verse" - Symbol der westlichen Literatur?

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1989 n.Chr.

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Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen Verse" - Symbol der westlichen Literatur?

Wem die Erniedrigung etwas zu lernen zu hoch erscheint, wird für immer in der Unehre der Unwissenheit bleiben. (Prophet Muhammad (s.))

Hoffnungsvoller Ausblick

Obwohl die aktuelle Lage für den gegenseitigen Respekt der verschiedenen Kulturen und Religionen auf der Welt sehr pessimistisch erscheint, gibt es dennoch Hoffnung: "Ich weiß es nicht, aber ich meine, wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, die Hoffnung darauf, daß sich die Tendenzen in Richtung Frieden und Toleranz doch noch durchsetzen. ... Solche Toleranz ermöglicht es, daß sich Menschen unterschiedlicher Religion und Überzeugung für den Frieden und für die grundlegenden Rechte der Menschen zusammenfinden. Toleranz bedeutet ja nicht die Aufgabe der eigenen Überzeugung und schon gar nicht das Dulden von Feindseligkeit. Toleranz bedeutet, die Glaubensentscheidung der anderen zu achten und ihre religiösen Gefühle zu respektieren - auch im Gebrauch der Meinungsfreiheit." Das sagte Willy Brandt als Alterspräsident in der konstituierenden Sitzung des 11. Deutschen Bundestages am 18. Februar 1987 kurz nach der damaligen Rudi Carell-Affaire.

Die verantwortlichen Politiker, Verleger, Autoren und vor allem die Medien haben die westlichen Staaten in der Rushdie-Affaire in eine Sackgasse manövriert. Wenn die Politiker das Buch aufgrund bestehender Gesetze und aufgrund des Einsatzes für die Menschenwürde verbieten würden, hätten sie die geballten Proteste der Medien zu fürchten. Nahezu kein Politiker des Westens geht heute das Risiko ein, sich gegen die Medien zu stellen. Die Medien sind damit zu einem nicht legitimierten Entscheidungsträger der Politik geworden. Andererseits ist die deutsche Ausgabe zum kaum kalkulierbaren Verlust für die deutsche Export-Wirtschaft geworden. Langfristig können damit alle bundesdeutschen Optionen in islamischen Ländern auf dem Spiel stehen. Vor allem, wenn davon ausgegangen wird, daß der Despotismus, insbesondere der Feudalstrukturen in vielen islamischen Ländern früher oder später von islamischen Bewegungen weggefegt wird. Wie also auch weiterhin verfahren wird, in allen Fällen müssen die Politiker die Konsequenzen ihres unbedachten anfänglichen Hervorpreschens bereuen. So gesehen scheint es für sie keinen Ausweg aus dem Dilemma zu geben.

Aber es gäbe auch eine Lösung: Die Besitzer der deutschen Rechte an Rushdies Buch, wer immer das auch sei, nimmt den durch den Kauf der deutschen Rechte entstandenen Schaden hin und verzichtet freiwillig aus menschlicher Vernunft darauf, das Buch weiterhin zu verbreiten. Die im Iran verdienenden deutschen Wirtschaftsunternehmen könnten den Verlust mittragen. Die Verfechter der hemmungslosen Freiheit sollten sich einmal überlegen, wessen Freiheit sie eigentlich schützen wollen. Auf der einen Seite sind die Millionen von Menschen, die überall auf der Welt gegen Rushdies Buch unaufhörlich protestieren, auf der anderen Seite stehen lediglich einige sogenannte Intellektuelle des Westens. Demonstrationen der westlichen Bevölkerungen für Rushdie sind nicht bekannt. Mit jedem verkauften Exemplar werden Millionen von Menschen beschimpft und beleidigt. Wird das Buch dagegen verboten, wird lediglich ein Autor in seiner Freiheit, Menschen auch weiterhin zu beleidigen, eingeschränkt.

Die weltweit eleganteste Lösung wäre für alle Beteiligten, wenn Rushdie dazu gebracht wird, sein Buch zurückzuziehen. Zwar würde er sich selber damit wahrscheinlich wenig helfen, aber er könnte damit denjenigen helfen, die ihn heute ungerechtfertigt verteidigen müssen. Der ständig wachsende Bevölkerungsanteil der Muslime auf der Welt macht es früher oder später gerade für die von auswertigen Beziehungen abhängigen Staaten, wie die Bundesrepublik Deutschland, notwendig, sich intensiver mit dem Islam auseinanderzusetzen.

Das von Genscher zur Zeit stornierte Kulturabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik Iran war auf diesem friedensdienlichen Weg ein erster Schritt. Nur durch das Verständnis und die aufrichtige gegenseitige Toleranz wird in Zukunft ein friedvolles Leben der verschiedenen Religionen und Kulturen nebeneinander möglich sein. So lange die Muslime aber angegriffen werden, so lange Menschen auf dieser Erde unterdrückt werden, so lange wird es auch notwendig sein, Maßnahmen gegen derartige Angriffe und gegen Unterdrückung zu treffen. Spätestens seit der Rushdie-Affaire steht fest, daß nicht die Aggressoren bestimmen können, wie sich die Angegriffenen zu verteidigen haben. Die Muslime, das haben sie im letzten Jahrzehnt bewiesen, scheuen keine Auseinandersetzung mit den Werten des Westens, doch ist es ihr aufrichtiger Wunsch, diese Auseinandersetzung auf der Basis eines sachlichen Dialogs zu führen.

Diese Abhandlung über Rushdie, "Die Satanischen Verse" und die Hintergründe und Folgen der Massenbeleidigung soll enden mit einem Vergleich, der möglicherweise bei den gläubigen Christen als ein Zeichen gedeutet werden und für die aufrichtigen Wahrheitssuchenden als ein Hinweis dienlich sein kann: Vor fast zwei Jahrtausenden lebte im heiligsten Gebiet der Erde ein Mann namens Jesus von Nazareth (a.), Sohn der Maria (a.). Dieser heilige Mann lud die Menschen zu Gottes Weg ein und forderte sie auf, Buße zu tun und sich zu distanzieren von den vergangenen Sünden. Diese klare Lehre, die Jesus vermittelte, versetzte die damaligen Machthaber der Erde in Furcht und Schrecken. Obwohl Jesus (a.), Sohn der Maria (a.) nur wenige Anhänger hatte, wurde er von den damaligen Großmächten verteufelt. Nicht nur er selber wurde bekämpft, auch seine Nachfolger und Anhänger waren schlimmsten Verfolgungen ausgesetzt. Sie galten im ganzen Reich der Mächtigen als extreme Unruhestifter und Aufständische; mit den heutigen Worten: "Religiöse Fanatiker, Fundamentalisten und Terroristen". Vor riesigen Ansammlungen von einfachen Menschen wurden sie den Löwen zum Fraß vorgeworfen, und die jubelnde Menge war sich nicht bewußt, daß es sich um völlig unschuldige Menschen handelte. Die Nachrichten und Informationsquellen des Volkes wurden kontrolliert von den Machthabern der damaligen Großmächte. Wer kann heute schon mit Sicherheit behaupten, daß er, hätte er damals gelebt, als sogenannter freier Bürger Roms nicht auch die Anhänger Jesu für Subjekte gehalten hätte, welche die sich selbst zivilisiert nennende Welt nicht dulden kann?

Auch damals gab es unzählige Dichter, die im Namen der Freiheit, im Namen der freien Bürger Roms alles mögliche erdichteten, um der Lehre Jesu zu schaden. Damals wie heute wurden Götzen angebetet. Der größte Götze der heutigen Zeit steht in New York und heißt Lady Liberty. Die sogenannte Freiheitsstatue steht genau wie früher für die Freiheit der Großmacht und ihrer Verbündeten, sich alles herausnehmen zu können, andere Menschen zu unterdrücken. Die dogmatischen Verfechter dieser Freiheit haben nie den Grundsatz berücksichtigt, welcher heißt: "Die Freiheit des Einzelnen hört dort auf, wo die Freiheit des Anderen beginnt." Für sie galt immer der Grundsatz: "Unsere Freiheit ist so groß, wie unsere wirtschaftliche und politische Macht."

Jesus (a.), Sohn der Maria (a.) hat im heiligen Quran den Namen Ruhullah (Geist Gottes). Ein Mann mit seinem Namen brach in unserem Jahrhundert auf, die unterdrückten Menschen der armen Welt von den Fesseln der Verschwender zu befreien. Genau wie vor zwei Jahrtausenden wurde dieser Mensch mit allen nur erdenklichen Methoden von den Großmächten der Zeit bekämpft. Seine Anhänger wurden in die Arena der Massenmedien geworfen und ihre Menschlichkeit wurde von den Journalisten zerstückelt. Dichter aller Welt fanden sich zusammen, um die Lehre aller Propheten, die dieser Mann weitergab, zu bekämpfen. Der bekannteste dieser Dichter heißt Salman Rushdie. Als Ruhullah von Nazareth (a.) die Menschen vorerst verlassen mußte, hatte er nur wenige Anhänger. Sie mußten sich in der Öffentlichkeit meist verstellen, um den Fortbestand der Gemeinde zu gewährleisten. Es war schon schwer jemanden zu finden, der wahrhaftige Auskunft über Jesus (a.) geben konnte. Die aufrichtigen Menschen, die sich nach der Wahrheit sehnten, mußten lange suchen.

Als Ruhullah von Khomein die Menschen verließ, hatte er sehr viele Anhänger für den letzten Gesandten Gottes Muhammad und die Lehre aller Propheten gewonnen (Gott segne Muhammad und die Reinen seines Hauses, Gott segne Jesus und seine Mutter Maria und schenke Imam Khomeini Seinen Frieden). Mit diesem Vergleich ist nicht beabsichtigt, Imam Khomeini mit dem Heiligen Propheten Jesus (a.) auf die gleiche Stufe zu stellen, sondern lediglich eine Parallele zwischen den geschichtlichen Umständen und den gegensätzlichen Positionen der Menschen damals wie heute zu ziehen.

Heute haben es die Menschen trotz Diktat der Massenmedien erheblich leichter, die Geschehnisse auch von der Seite der Gläubigen zu erfahren, wenn sie danach streben. In fast jedem Land der Erde gibt es zahlreiche Menschen, die versuchen der Linie des Imam und damit dem eigentlichen Islam zu folgen. Es gibt einen Sender, die Stimme der Islamischen Republik Iran, der täglich mehrsprachig, unter anderem auch in Deutsch, sendet. Nicht zuletzt ist es heute auch viel leichter zu reisen, um sich persönlich vor Ort ein Bild zu machen. Alle aufrichtigen Menschen sind aufgefordert, sich die Mühe zu machen, soweit möglich das Leben und Wirken von Imam Ruhullah Al-Musawi Al-Khomeini zu studieren und die Ereignisse in der islamischen Welt von islamischen Quellen zu erfahren, bevor sie sich ein Urteil erlauben. Möge Gott der Erhabene, der Gütige und Barmherzige, jeden Menschen bei seiner aufrichtigen Suche nach Wahrheit recht leiten.

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