Mohammed
Mohammed - Roman eines Propheten (Klabund)

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1917 n.Chr.

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Es wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass der Autor Historisches mit Märchen vermischt hat, so dass der Inhalt nicht authentisch ist. Er hilft aber das Verständnis der Zeit über Islam nachzuvollziehen.

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Uhud

Mohammed beschloß, Mekka und das Heiligtum zu erobern. Denn er hatte vernommen von Anschlägen, die Otba und Iblis gegen ihn und Medina planten, und gedachte ihnen zuvorzukommen.

Er raffte in Eile ein Fähnlein, etwa fünfhundert Mann, zusammen und schlug die Straße nach Mekka ein.

Auf der Mitte des Weges aber traten ihm Otba und Iblis mit einem Heer von zweitausend Mann entgegen.

Mohammed schwenkte die grüne Fahne und rief:

»Wer heute fällt, wird in das Paradies eingehn!«

Brüllend stürzten sie sich dem Feinde entgegen.

Iblis auf seinem Rappen kreischte belustigt:

»Er ist wahnsinnig geworden!«

Jauchzend gab Hind, Otbas Tochter, das Zeichen zum Angriff:

»Tapfer, tapfer, ihr Söhne Abd Eddars! Fahrt ihnen wie Tiger an die Gurgeln, Kureischiten! Sucht Mohammed, ihren Führer und Verführer, der Lat und Uzza, eure Götter, beschimpft und besudelt hat! Lat und Uzza sind mit euch! Zeigt euch ihrer nicht unwürdig. Iblis auf schwarzem Rappen wird euch führen! Schleudert ihnen die Lanzen mit Widerhaken in den Bauch, daß die Gedärme wie Schlangen aus ihrer Höhle hervorbrechen! Gedenket eurer Mütter, Frauen und Töchter, die euch folgen! Gedenket, wie sie, wenn ihr unterliegt, geschändet dem Feinde anheimfallen! Stürmt vorwärts, ihr Söhne Abd Eddars! Kehrt einer dem Feinde den Rücken, so sollen geliebte Arme ihn nimmer umschlingen! Kein weiches Polster wird ihm von seiner Geliebten bereitet sein! Sie wird sich verachtungsvoll von ihm wenden und ihren Leib den Helden schenken! Tötet, tötet!« jubelte Hind.

Die Gläubigen wurden umzingelt und, so wild und verzweifelt sie kämpften, zur Flucht gezwungen..

Gabriel sandte Mohammed den Schimmel, auf dem er, das Haupt mit Asche bestreut, die Fahne um seinen Leib geschlungen, an der Spitze seiner Getreuen entfloh.

Iblis, auf seinem Rappen, reckte ihm die verdorrte Faust nach.

Hind, die Tochter Otbas, die sich Iblis auf dem Schlachtfeld zwischen den Leichen brünstig zu eigen gab, verstümmelte mit den Frauen der Kureischiten die gefallenen Moslems. Sie schnitten ihnen Ohren, Nasen und die Zeichen ihrer Männlichkeit ab. Aus den Ohren und Nasen verfertigten sie Fuß- und Halsbänder, die sie beim Einzug in Mekka trugen.

Die Kureischiten verfolgten Mohammed bis vor die Mauern von Medina, gegen das sie vergeblich anrannten.

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