28. Brief – Als Antwort auf Muawiya
Als
Antwort auf Muawiya, von dem Scharif (Radhi) sagte, das dies
eines der schönsten Schriftstücke sei
Im Folgenden habe ich deinen Brief
erhalten, in dem du an die Tatsache erinnerst, dass Allah
Muhammad (s.) für Seine Religion auserwählt hat und ihm durch
seine Gefährten half, die ihn unterstützten. Das Schicksal
hielt für uns Seltsames über die bereit, da du anfingst, uns
von der Prüfung Allahs Des Erhabenen für uns und Seiner Huld
gegenüber uns in Gestalt Seines Propheten zu berichten, und
damit warst du wie jemand, der Datteln nach Hadschar trägt,
oder wie jemand, der seinen Lehrer im Bogenschießen zum Kampf
herausfordert. Du hast behauptet, dass dieser und jener der
Hervorragendste unter den Menschen im Islam ist, und du hast
etwas erwähnt, von dem du fern bist, wenn es Tatsache ist, und
wenn es fehlerhaft ist, dann wird dich sein Makel nicht
tangieren. Und was hast du damit zu tun, wer der
Ausgezeichnete ist und wer der Unterlegene, sowie wer der
Regierende und wer der Regierte ist? Und was haben die
Amnestie-Freigelassenen [tulaqa]
und die Söhne der Amnestie-Freigelassenen mit der
Unterscheidung zu tun zwischen den ersten Auswanderern und der
Bestimmung ihres Grades und der Kennzeichnung ihres Niveaus?
Niemals! Das Zischen wie das eines Pfeils war nicht von (einem
echten Pfeil), und derjenige schickte sich an, darüber zu
urteilen, worüber gegen ihn das Urteil gefällt wird! Oh
Mensch, bleibst du nicht besser in deinen Grenzen, und kennst
du nicht dein geringes Fassungsvermögen? Solltest du nicht
dort zurückbleiben, wohin das Schicksal dich zurückgestellt
hat? Was gehen dich die Niederlage des Besiegten an und der
Sieg des Siegers?
Du bist wahrlich ein notorischer Wanderer
im Irrtum und der Gradheit (des Weges) abgeneigt. Siehst du
nicht – ohne dass ich dir Nachricht gebe, sondern (nur) von
der Huld Allahs erzähle – dass Leute von den Auswanderern [muhadschirin]
und Helfern [ansar] auf dem Wege Allahs Des Erhabenen Märtyrer
wurden, und jeder (von ihnen) einen Vorzug genießt. Doch als
einer unserer Märtyrer den Märtyrertod erreichte, wurde er „–
Fürst der Märtyrer [sayyid-u-schuhada]
genannt. Der Gesandte Allahs (s.) zeichnete ihn aus, in dem er
siebzig Größenpreisungen [takbir]
während des Totengebets für ihn verlas.
Und siehst du nicht, dass manchen Leuten
die Hände abgeschnitten wurden (, als sie sich) auf dem Wege
Allahs (aufopferten) – und jeder von ihnen genießt einen
Vorzug (deswegen), doch als mit einem von uns gemacht wurde,
was mit einem von ihnen geschah, nannte man ihn „Der mit den
beiden Flügeln ins Paradies fliegt“
und „der mit den beiden Flügeln“ [dhul dschanahain]“. Wenn
Allah nicht das Selbst (Lob) aus (Gründen der) Reinigung des
Menschen verboten hätte, dann hätte ein Sprecher
die gesamten Vorzüge erwähnt, die die Herzen der Gläubigen
kennen, und die die Ohren der Zuhörer nicht mehr vergessen
werden.
So lass den beiseite, dessen Wurf (das
Ziel) verfehlt. Wir sind die Werkzeuge unseres Herrn, und die
Menschen sind hernach unsere Werkzeuge. Unsere altehrwürdige
Ehre und unsere altbekannte Macht über dein Volk haben uns
nicht daran gehindert, uns mit euch zu mischen, haben
geheiratet und verheiratet, als wärt ihr auf gleicher Ebene
(mit uns), während ihr das nicht seid! Wie kann das auch sein,
wo doch von uns der Prophet kommt und von euch der Lügner (Abu
Dschahl), von uns ist der Löwe Allahs (Hamza, r.) und von euch
kam der Löwe der Bündnisse (der Gegner). Von uns sind die
beiden Herren der jungen Männer im Paradies (Imam Hasan und
Imam Husain, a.), und von euch die jungen Männer des Feuers.
Von uns ist die beste Frau der Welten (Fatima Zahra, a.), und
von euch kommt die Trägerin des Feuers (die Frau Abu Lahabs),
unter vielem, was für uns und gegen euch spricht!
Unser Islam wurde gehört, (unsere Größe
selbst) in der Zeit der Unwissenheit kann nicht geleugnet
werden, und das Buch Allahs umfasst alles, was von uns
abweicht, und das ist die Aussage des Erhabenen und Hohen:
„Und Blutsverwandte sind einander
näher gemäß dem Buche Allahs.“
Und Er, Der Erhabene, sagt auch:
„Sicherlich sind die Ibrahim
Nächststehenden unter den Menschen jene, die ihm folgten, und
dieser Prophet und die Gläubigen. Und wahrlich, Allah ist der
Beschützer der Gläubigen.“
Einmal sind wir wegen der Verwandtschaft
(zum Propheten) die Überlegenen, und zweitens wegen des
Gehorsams. Als die Auswanderer [muhadschirin] am Tage von
Saqifa gegenüber den Helfern [ansar] sich (auf die
Verwandtschaft) mit dem Gesandten Allahs (s.) beriefen,
besiegten sie sie. Wenn die Spaltung dadurch (durch
Verwandtschaft) entstand, so war das Recht auf unserer Seite
unter Ausschluss von euch, und wenn sie durch etwas anderes
entstand, dann gilt die Behauptung der Helfer [ansar].
Du hast behauptet, dass ich gegen jeden
der Kalifen Neid gehegt und gegen jeden von ihnen ungerecht
gehandelt hätte, und selbst wenn das so gewesen wäre, so ist
das kein Verbrechen an dir, so dass es einen Vorwand für dich
darstellen könnte. Dies wäre ein Mangel, der weit von dir
entfernt ist (dass Du ein Recht hättest, dich darüber zu
beschweren).
Und du hast gesagt, dass ich an der Nase
herumgeführt wurde wie ein Kamel, bis ich (Abu Bakr) den
Treueid leistete. Bei dem Ewigen Allah, du wolltest mich
tadeln und hast mich (stattdessen) gelobt, und du wolltest
(mich) bloßstellen und wurdest stattdessen selber
bloßgestellt! Was für ein Makel kann das für einen Muslim
sein, dass er ein Unterdrückter ist, solange er keinen Zweifel
an seiner Religion hegt, noch in seiner sicheren Gewissheit
unsicher geworden ist! Und dieses Argument meinerseits ist an
andere als an dich gerichtet, doch ich habe es dir gegenüber
insoweit angewandt, als es sich auf dich bezogen anbot.
Dann hast du meinen Fall und Uthmans
erwähnt, und dir steht eine Antwort darauf zu aufgrund deiner
Verwandtschaft mit ihm. So wer von uns war nun ihm gegenüber
feindlicher gesonnen, und hatte sich mehr seiner Ermordung
verschrieben? Wer bot ihm seine Hilfe an, doch er ließ ihn
sich setzen und wies ihn an, aufzuhören damit, oder den er um
Hilfe bat und dieser sich von ihm abwandte und ihm den Tod
brachte, bis das sein Schicksal ihn ereilte? Nein, bei Allah:
„Allah kennt diejenigen unter euch,
die (die Menschen) behindern; und diejenigen, die zu ihren
Brüdern sprechen: ´Kommt her zu uns´; und sie lassen sich nur
wenig auf Kampf ein.“
Ich pflegte mich nicht dafür zu
entschuldigen, dass ich ihn immer wegen seiner Neuerungen
tadelte, und wenn mein Hinweis und Rechtleitung an ihn eine
Sünde war, so ist manch Getadelter sündlos,
„Und der (einzige) Nutzen für den
Ratgeber ist der Argwohn (wegen Bösem). Ich wollte nur
Besserung, soweit ich kann“,
„und mein Erfolg liegt nur bei Allah,
auf Ihn vertraue ich, und an Ihn wende ich mich.“
Und du hast erwähnt, dass es für mich und
meine Gefährten von deiner Seite aus nur das Schwert gibt, und
du hast (damit) selbst (einen Weinenden) zum Lachen gebracht.
Wann hast du die Banu Abdulmuttalib gesehen, dass sie von
ihren Feinden zurückwichen und durch die Schwerter
eingeschüchtert wurden?
„Warte ein wenig, bis Hamal in die
Schlacht kommt“, dann wird der dich
verfolgen, den du verfolgst, und der, den du weit entfernt
wähntest, wird sich dir nähern.
Und ich eile zu dir mit einer großen
Streitmacht von den Auswanderern [muhadschirin] und den
Helfern [ansar] und denen, die ihnen im Guten folgten. Ihre
Ansammlung ist gewaltig, den Staub (unter den Hufen ihrer
Pferde) weithin verbreitend, angetan mit ihren Totengewändern,
und das Zusammentreffen mit ihrem Herrn ist das
Zusammentreffen, das ihnen am liebsten ist, begleitet von den
Nachkommen der Kämpfer von Badr und den Schwertern der Banu
Haschim, und du hast bereits gesehen, wie sie auf deinen
Bruder, deine Onkel (mütterlicherseits), deinen Großvater und
deine (anderen)Verwandten (schlugen).
„Und das ist nicht fern von den
Frevlern.“
Dieser Brief
des Befehlshabers der Gläubigen (a.) ist die Antwort auf
Muawiyas Brief, den er nach Kufa schickte durch Abu Umama
al-Bahili, und er enthält auch Antworten auf einige andere
Aspekte, die Muawiya in seinem anderen Brief erwähnt hatte,
den er durch Abu Muslim al-Chawlani sandte.
Im Brief, der
von Abu Umama überbracht wurde, hatte Muawiya die Berufung des
Propheten (s.) und dessen Aufstieg zur Position der
Offenbarung erwähnt und schrieb in so einer Art, als ob es
etwas Unbekanntes gewesen wäre oder etwas, was der
Befehlshaber der Gläubigen (a.) nicht verstanden und somit
Informationsbedarf gehabt hätte. Das ist wie ein Fremder, der
das Haus für Leute auf der Landkarte zeichnet, der in diesem
Haus wohnt und ihnen Dinge mitteilt, die sie längst wissen.
Deswegen verglich ihn der Befehlshaber der Gläubigen (a.) mit
einem Mann, der Datteln nach Hadschar brachte, ein Ort, der
seinerseits für das üppige Wachstum seiner Datteln berühmt
war.
Das ist ein
Sprichwort, das man anwendet, wenn jemand einer anderen Person
etwas sagt, was sie viel besser weiß. Der Ursprung dieses
Sprichworts besteht darin, dass ein Mann aus Hadschar, das
nahe an Bahrain am Persischen Golf liegt, nach Basra ging, um
zu kaufen und zu verkaufen. Nachdem er seinen Verkauf beendet
hatte, schaute er sich auf dem Markt um, um seine Einkäufe zu
machen, und sah, dass es nichts Billigeres als Datteln gab. Er
entschloss sich daher, Datteln zu kaufen, und als er Hadschar
erreichte mit seiner Ladung von Datteln und der Preis für
Datteln dort niedrig war, hatte er keine Alternative, als die
Datteln zu lagern, bis der Preis wieder steigen würde. Aber er
fiel weiterhin Tag für Tag, und alle Datteln verfaulten und
ließen ihm nichts außer ihren Kernen.
Kurzum,
nachdem er den Aufstieg des Propheten zum Prophetentum erwähnt
hatte, berichtete Muawiya über die Auszeichnungen und
Verdienste der drei Kalifen aus seiner Sicht und schrieb:
„Der
Hervorragendste unter den Gefährten und der Hochrangigste in
den Augen der Muslime war der erste Kalif, der alle Muslime
unter einer Stimme versammelte, ihre Uneinigkeit beseitigte
und diejenigen bekämpfte, die den Islam vergaßen. Nach ihm ist
es der zweite Kalif, der Siege errang, Städte gründete und die
Ungläubigen demütigte. Dann kommt der dritte Kalif, der ein
Opfer von Ungerechtigkeit wurde. Er propagierte die Religion
und verbreitete das Wort Allahs weithin.“
Mit diesem
zusammenhanglosen Gerede bezweckte Muawiya, die Gefühle des
Befehlshabers der Gläubigen (a.) zu verletzen und so seinen
Zorn zu erregen, damit er durch seine Zunge oder seine Feder
herabsetzende Worte über die (drei) Kalifen äußerte, auf dass
er dann unter Ausnutzung dieser Aussagen die Iraker und Syrer
gegen ihn aufhetzen konnte. Tatsächlich hatte er schon den
Gedanken unter diese Leute gebracht, dass der Befehlshaber der
Gläubigen (a.) die Leute gegen Uthman aufgehetzt habe, Talha
und Zubair habe ermorden lassen, dass er Aischa aus ihrem Haus
vertrieben und das Blut tausender Muslime vergossen habe. Da
sie keine Ahnung von den tatsächlichen Gegebenheiten hatten,
waren sie von diesen jeglicher Grundlage entbehrenden
Behauptungen überzeugt, und um ihre Gegnerschaft gegenüber dem
Befehlshaber der Gläubigen (a.) noch anzustacheln, hielt er es
für ratsam, sie glauben zu machen, dass der Befehlshaber der
Gläubigen (a.) die Errungenschaften der drei Kalifen nicht
anerkannte und Feindschaft und Bosheit gegen sie hegte. Dafür
wollte er das Schreiben des Befehlshabers der Gläubigen (a.)
als Beweis verwenden sowie zum Aufstacheln der Iraker, da
deren Mehrheit von der von den drei Kalifen geschaffenen
Umgebung und ihrer Größe sehr beeindruckt waren. Doch der
Befehlshaber der Gläubigen (a.) durchschaute seine Absicht und
gab ihm solch eine Antwort, die einen Knoten in Muawiyas Zunge
verursachte und er nicht wagen konnte, den Brief
irgendjemandem zu zeigen. So stellte der Befehlshaber der
Gläubigen (a.) Muawiyas Niedertracht heraus, indem er auf
dessen Feindschaft gegenüber dem Islam Bezug nahm und auf
seine Unterwerfung unter den Islam durch Zwang und ihm riet,
in seinen Grenzen zu bleiben und ihn davor warnte, die
Auswanderer [muhadschirin] in Stufen einzuteilen, die ihm in
jeder Hinsicht überlegen waren, da sie die Vorreiter der
Auswanderung [hidschra] aus Mekka nach Medina waren. Wogegen
Muawiya selbst nur zu denen gehörte, deren Leben verschont
worden war am Tag des Falls von Mekka und nicht im
Entferntesten mit den Auswanderern [muhadschirun] zu tun
hatte. Folglich hatte der Befehlshaber der Gläubigen (a.) in
dieser Angelegenheit Muawiyas Stellung mit einem falschen
Pfeil unter wahren Pfeilen verglichen. Dieses Sprichwort wird
gebraucht, wenn jemand sich mit Personen brüstet, mit denen er
gar nichts zu tun hat. Was Muawiyas Aussage angeht, dass
irgendeiner der Hervorragendste sei, so benutzte der
Befehlshaber der Gläubigen (a.) den Satz „du hast behauptet“,
um zu zeigen, dass es Muawiyas persönliche Meinung war und
nicht im Entferntesten der Realität entsprach, weil dieses
Wort „du hast behauptet“ [za´amta] angewandt wird, wenn
eine falsche oder unrealistische Aussage getätigt wird.
Nachdem er
diese Behauptung über den Hervorragendsten widerlegt hatte,
wandte sich der Befehlshaber der Gläubigen (a.) jenen
Eigenschaften und Auszeichnungen der Banu Haschim zu, die den
hohen Grad ihrer Errungenschaften auffallend darlegen. Daher
erreichten diejenigen, die in Verteidigungskämpfen teilnahmen
und den Märtyrertod erlangten, hohe Stellungen. Doch die
Auszeichnung von Hamza, die er aufgrund seiner hohen
Leistungen erlangte, wurde vorher niemand anderem zuteil. Der
Prophet (s.) gab ihm den Titel des “Herren der Märtyrer“ und
sprach vierzehn mal das Totengebet für ihn, wobei die Anzahl
der Größenpreisungen [takbir] auf siebzig anstieg. Genauso
verhält es sich mit einer anderen Auszeichnung. Manchen
Kämpfern wurden während diverser Schlachten die Hände im Laufe
der Schlacht abgeschnitten. Zum Beispiel wurden in der
Schlacht von Badr die Hände von Chusaib ibn Isaf al-Ansari und
von Muadh ibn Dschabal abgeschnitten sowie in der Schlacht von
Uhud die von Amr ibn al-Dschamuh as-Salami und Ubaid (Atik)
ibn at-Tayyihan, dem Bruder von Abu Haitham at-Tayyihan. Aber
als die Hände von Dschafar ibn Abu Talib in der Schlacht von
Mutah abgeschnitten wurden, zeichnete der Prophet ihn
besonders aus, indem er ihn „der ins Paradies fliegt“
und „der mit den beiden Flügeln“ nannte.
Nachdem Imam
Ali (a.) die besonderen Verdienste der Banu Haschim erwähnte,
wandte er sich seinen eigenen Errungenschaften zu, von denen
die Geschichtsschreibung und die Überlieferungen voll sind,
und die weder von Zweifeln noch Missbilligung angetastet
werden können. Deswegen haben Überlieferer wie Ahmad ibn
Hanbal
und andere festgestellt:
„Die Anzahl
der Überlieferungen, die durch verlässliche Quellen
überliefert wurden hinsichtlich der herausragenden Stellung
von Ali ibn Abu Talib, wurde über niemanden der anderen
Gefährten des Propheten berichtet.“
Eine wichtige
Auszeichnung unter diesen besonderen Auszeichnungen der
Ahl-ul-Bait ist die, auf die der Befehlshaber der Gläubigen
hinwies in diesen Worten: „Wir sind die Werkzeuge unseres
Herrn, und die Menschen sind hernach unsere Werkzeuge.“
Dies ist die höchste Auszeichnung, deren Erhabenheit nicht
einmal von der erhabensten Persönlichkeit erreicht werden
kann, und neben der jede andere Auszeichnung gering wirkt. Ibn
Abu al-Hadid schreibt in Anerkennung der Größe und
Überlegenheit dieses Satzes:
„Der
Befehlshaber der Gläubigen will damit vermitteln: ´Wir sind
nicht irgendeiner Person verpflichtet, da Allah uns alle
Segnungen hat zuteil werden lassen, wobei es keinen Mittler
gibt zwischen Allah und uns, während alle anderen Menschen
unter unserer Verpflichtung und Schutz stehen, da wir die
Mittler sind zwischen ihnen und Allah, dem Erhabenen, dies ist
in der Tat eine hohe Stellung.´ Die äußere Bedeutung ist die,
die die Worte zeigen, aber der wahre Sinn dahinter ist der,
dass die Ahl-ul-Bait die gehorsamen Diener Allahs sind, und
die Menschen ihre gehorsamen Anhänger sein müssen.“
Da diese
Leute die ersten Empfänger der Gnaden von Allah und die Quelle
der Wohltaten für den Rest der Menschheit sind, kann niemand
von den Menschen mit ihnen verglichen werden, noch kann
irgendjemand als ihnen gleichwertig betrachtet werden aufgrund
des sozialen Kontaktes mit ihnen, erst recht nicht jene
Personen, die in direktem Gegensatz standen zu den
Errungenschaften und Charakteristiken dieser Leute und gegen
Wahrheit und Recht zu jeder Gelegenheit opponierten. Der
Befehlshaber der Gläubigen (a.) zeigt beide Seiten des Bildes
Muawiya und sagt in einem anderen Brief:
„Der Prophet
war von uns, während dein Vater Abu Sufyan der Eifrigste war
in der Gegnerschaft zu ihm. Hamza war von uns, und der Prophet
gab ihm den Titel „Löwe Allahs“, während dein Onkel
mütterlicherseits Utba ibn Rabi´a stolz war, der „Löwe der
Verschwörer“ (gegen den Propheten) zu sein.“
Als in der
Schlacht von Badr Hamza und Utba ibn Rabi´a sich
gegenüberstanden, sagte Hamza: „Ich bin Hamza, der Sohn von
Abdulmuttalib, und ich bin der Löwe Allahs und der Löwe Seines
Propheten“, woraufhin Utba sagte: „Ich bin der Löwe der
Verschwörer (gegen den Propheten).“ In einer anderen
Version wurde das Wort “Assad-ul-Ahlaf“ überliefert.
Das bedeutet, dass er der Anführer der alliierten Parteien
war. Die Geschichte der Verschwörung ist Folgende: Als die
Banu Abd Manaf eine herausragende Stellung unter den
arabischen Stämmen erlangten, waren sie der Ansicht, dass sie
die Ämter rund um die Kaaba von den Banu Abd Dar zu übernehmen
und sie von diesen Ämtern zu entheben. In diesem Zusammenhang
verbanden sich die Banu Abd Manaf mit den Stämmen der Banu
Assad ibn Abduluzza, Banu Taim, Banu Zuhrah und Banu al-Harith,
und schlossen ein Abkommen mit ihnen. Um ihr Bündnis zu
bekräftigen, tauchten sie ihre Hände in Parfüm und schworen,
dass sie einander unterstützen würden. Deswegen wurden diese
Stämme „Die Stämme der verschworenen keuschen Parteien“
genannt. Auf der anderen Seite schworen die Banu Abd Dar, Banu
Machzum, Banu Sahm und Banu Adi ebenfalls, dass sie den Banu
Abd Manaf und deren Verbündeten Widerstand leisten würden.
Diese Stämme wurden die „Verbündeten“ genannt. Utba
hielt sich für den Anführer der verbündeten Parteien. Einige
Kommentatoren meinten, dass das Wort “Assad-ul-Ahlaf“
auf Abu Sufyan hinwies, weil er verschiedene Stämme gegen den
Propheten schwören ließ in der Grabenschlacht, während andere
Kommentatoren es auf Assad ibn Abduluzza bezogen, aber diese
Interpretation hat kein Gewicht, weil der Befehlshaber der
Gläubigen (a.) hier Muawiya anspricht, und diese
Interpretation trifft nicht auf Muawiya zu, da die Banu Abd
Manaf eine Partei dieser Allianz waren.
Dann sagt der
Befehlshaber der Gläubigen (a.): „Von uns sind die beiden
Herren der jungen Männer im Paradies“, wobei er Bezug nahm
auf die Aussage des Propheten: „Hasan und Husain sind die
Herren der jungen Männer im Paradies“, während die jungen
Männer der anderen Seite in der Hölle sind. Dies bezieht sich
auf die Söhne von Uqba ibn Abu Mu´ayt, über den der Prophet
sagte: „Für euch und eure Söhne ist die Hölle bestimmt“.
Dann sagt der Befehlshaber der Gläubigen (a.), dass unter
ihnen die Herrin aller Frauen der Welten ist, nämlich Fatima
Zahra (a.), während in der anderen Partei sich die Trägerin
des Feuers befindet, was sich auf Umm Dschamil bezieht, die
Schwester Abu Sufyans. Diese Frau pflegte auf den Weg des
Propheten (s.) Dornen zu streuen. Sie wurde im Qur´an erwähnt
zusammen mit Abu Lahab.
Es wird
überliefert vom Befehlshaber der Gläubigen, Umar ibn Chattab,
Hudhaifa ibn Yaman, Abu Said al-Chudri, Abu Huraira usw., dass
der Heilige Prophet (s.) sagte:
„Wahrlich,
Fatima ist die Herrin der Frauen im Paradies, und Hasan und
Husain sind die beiden Herren der jungen Männer im Paradies.
Aber ihr Vater (Ali) ist höher als sie.“
Es wird von
Imran ibn al-Husain und Abu Thalaba al-Chuschni überliefert,
dass der Heilige Prophet (s.) zu Fatima (a.) sagte:
„Oh mein
Töchterchen, bist du nicht zufrieden damit, dass du die Herrin
aller Frauen der Welten bist?“, und sie sagte: „Oh Vater, was
ist dann mit Mariam, der Tochter Imrans?“, und er sagte: „Sie
war die Herrin der Frauen ihres Zeitalters, und du bist die
Herrin der Frauen deines Zeitalters. Wahrlich, bei Allah, ich
habe dich mit dem Höchsten aller Männer in dieser Welt und im
Jenseits vermählt. Nur ein Heuchler kann ihn hassen.“
Auch Aischa
berichtete, dass der Heilige Prophet (s.) sagte:
„Oh Fatima,
bist du nicht damit zufrieden, dass du die Herrin der Frauen
der Welten bist (oder) die Herrin der Frauen dieser Umma oder
unter den Frauen der Gläubigen?“
Die Aussage
„Und der (einzige) Nutzen für den Ratgeber ist der Argwohn
(wegen Bösem). Ich wollte nur Besserung, soweit ich kann“,
bedeutet, dass eine Person, die in ihren Ratschlägen an
anderen zu weit geht, verdächtigt wird, dass sie ihre
persönlichen Ziele dabei verfolgt, wenn sie das macht, selbst
wenn ihr Rat eine gute Grundlage oder auf aufrichtiger Absicht
und Selbstlosigkeit basieren sollte. Dieser Einzeiler wird als
Sprichwort gebraucht bei derlei Gelegenheiten. Das ganze
Sprichwort lautet folgendermaßen: „Wie oft wird dir ein
guter Rat gegeben, aber manchmal ist der einzige Nutzen für
den Ratgeber der Argwohn (vor Bösem).“
Die Aussage:
„Warte ein wenig, bis Hamal in die Schlacht kommt“ ist
ein Gedichtvers über Hamal ibn Badr, und der ganze Zweizeiler
lautet: „Warte ein wenig, bis Hamal in die Schlacht kommt,
wie schön ist der Tod, wenn er kommt.“ Die Geschichte
dahinter sieht so aus, dass Malik ibn Zuhair gegenüber Hamal
ibn Badr mit Krieg drohte, und der als Antwort diesen
Zweizeiler rezitierte, dann griff er Malik an und tötete ihn.
Als Maliks Bruder das sah, tötete er Hamal und seinen Bruder
Hudhaifa aus Rache. Dann beschrieb er dies in folgendem
zweizeiligem Gedicht: „Ich beruhigte mein Herz, indem ich
Hamal ibn Badr tötete, und mein Schwert beruhigte mich, indem
es Hudhaifa tötete.“