Nahdsch-ul-Balagha
Pfad der Eloquenz - Nahdsch-ul-Balagha

Aussprache: nah-dschul-balagha
arabisch:
نهج البلاغة
persisch:
نهج البلاغة
englisch: Peak of Eloquence

Mehr zum Thema siehe: Nahdsch-ul-Balagha

51. Predigt – Das Verweigern von Wasser

(Diese Predigt wurde gehalten) als die Gefährten Muawiyas seine (a.) Gefährten am Ufer des Euphrat bei Siffin besiegten und ihnen das Wasser verweigerten.

Sie baten euch um Häppchen[1] des Kampfes, so verharrt entweder in Demütigung und auf dem letzten Platz oder stillt den Durst eurer Schwerter nach Blut (der Angreifer) und euren nach Wasser. Denn der (wahre) Tod liegt in eurem Leben als Unterworfene, und das (wahre) Leben liegt in eurem Tod als Siegreiche. Nein, wahrlich, Muawiya hat eine kleine Gruppe von Abweichlern, die er über die wahren Fakten im Dunkeln ließ, bis sie die Kehlen (der Menschen) dem Tod aussetzten.

Erläuterung

Der Befehlshaber der Gläubigen (a.) hatte Siffin noch nicht erreicht, als Muawiya vierzigtausend Mann am Ufer des Flusses Euphrat postiert hatte, um den Weg zum Wasser abzuschneiden, so dass niemand außer den Syrern das Wasser erreichen konnte. Als die Streitmacht des Befehlshabers der Gläubigen (a.) sich dort niederließ, sahen sie, dass es keinen Zugang zum Trinkwasser für sie gab außer dem versperrten. Der Befehlshaber der Gläubigen (a.) entsandte Sa´sa´a ibn Suhan al-Abdi zu Muawiya mit der Bitte, die Kontrolle über das Wasser aufzuheben. Muawiya weigerte sich. Die Armee des Befehlshabers der Gläubigen (a.) war von starkem Durst gequält. Als der Befehlshaber der Gläubigen (a.) diesen Zustand sah, sagte er: „Steht auf und sichert das Wasser mittels Schwertschlägen“, und so zogen diese durstigen Männer ihre Schwerter, bestückten ihre Bogen mit Pfeilen und die auseinander getriebenen Männer Muawiyas flohen geradewegs in den Fluss hinein. Die Armee Imam Alis (a.) schlug die bestehenden Wachen zurück und besetzte selbst den Trinkplatz.

Nun wollten die Männer des Befehlshabers der Gläubigen (a.) ebenfalls Muawiya den Zugang zum Wasser versperren und dessen Männern die gleiche Behandlung zuteil werden lassen. Aber der Befehlshaber der Gläubigen (a.) sagte: „Wollt ihr die gleiche brutale Maßnahme ergreifen, die diese Syrer ergriffen hatten? Enthaltet niemals irgendjemandem Wasser vor. Wer trinken will, möge trinken und wer immer weggehen will, soll weggehen.“ Folglich wurde trotz der Besetzung des Flussufers durch die Armee des Befehlshabers der Gläubigen (a.) niemand am Zugang zum Wasser gehindert, und jeder bekam die volle Freiheit, Wasser zu holen.

[1] Wörtlich: Bissen

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