Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 311-315
311. Als er (a.) nach Basra kam,
hatte er Anas ibn Malik zu Talha und Zubair geschickt, damit
er die beiden an etwas erinnern sollte, das er vom Gesandten
Allahs (s.) gehört hatte, was sie beide anging, doch er
unterließ es. Als er zurückgekehrt war (zu Imam Ali, a.),
sagte er, er habe diese Sache vergessen, und er (a.) sagte zu
ihm:
Wenn du
lügst, möge Allah dich mit weißen Flecken schlagen, die nicht
(einmal) der Turban verbergen kann.
Sayyid Radhi sagte (dazu): „Das
bedeutet Lepra, und nach einiger Zeit traf Anas diese
Krankheit in seinem Gesicht, und er wurde nicht mehr ohne
einen Schleier gesehen.
Erläuterung
Die Umstände dieser Aussage, wie sie Sayyid Radhi
überlieferte, waren folgende: Zur Zeit der Kamelschlacht
schickte der Befehlshaber der Gläubigen (a.) Anas ibn Malik zu
Talha und Zubair, damit er sie an die Aussage des Propheten
(s.) erinnere: „Ihr werdet Ali bekämpfen und werdet
Übertretungen gegen ihn begehen“. Er kam zurück und sagte,
er habe vergessen, das zu erwähnen. Dann machte der
Befehlshaber der Gläubigen (a.) jene Aussage über ihn.
Andere sagen, dass der Befehlshaber der Gläubigen (a.) diesen
Satz bei der Gelegenheit äußerte, als er wollte, dass Anas die
Aussage des Propheten (s.) bestätigte: „Wessen Schutzherr
ich bin, dessen Schutzherr ist auch Ali. Oh Ali, sei dem ein
Freund, der Ali freundlich gesonnen ist, und sei dem Feind,
der Ali feindlich gesonnen ist.“ Zahlreiche Menschen haben
diese Aussage bezeugt, doch Anas schwieg. Dann sagte der
Befehlshaber der Gläubigen (a.) zu ihm: „Auch du warst bei
Ghadir Chumm anwesend, was lässt dich über diese Situation
schweigen?“, und Anas antwortete: „Ich bin alt geworden
und mein Erinnerungsvermögen ist nicht mehr gut.“
Daraufhin sprach der Befehlshaber der Gläubigen jenen Fluch
aus.
In diesem Zusammenhang schreibt Ibn Qutaiba: „Die Leute haben
berichtet, dass der Befehlshaber der Gläubigen Anas ibn Malik
nach der Aussage des Propheten fragte „Oh Allah, sei dem
ein Freund, der Ali freundlich gesonnen ist, und sei dem ein
Feind, der Ali feindlich gesonnen ist“, und er erwiderte
„Ich bin alt geworden und habe es vergessen.“ Dann
sagte Ali „Wenn du ein Lügner bist, dann möge dich Allah
mit weißen Flecken schlagen (Lepra), welche selbst er Turban
nicht verbergen kann.“
312. Und er (a.) sagte:
Wahrlich,
die Herzen bewegen sich vor- und zurück, und wenn sie sich
vorwärts bewegen, bringt sie das dazu, die freiwilligen
(gottesdienstlichen) Handlungen [nawafil] zu vollbringen, und
wenn sie sich zurückbewegen, beschränkt sie nur auf die
verpflichtenden Handlungen [fara´idh].
313. Und er (a.) sagte:
Im Qur´an
gibt es Kunde über diejenigen, die vor euch waren, Information
über die, die nach euch kommen, und Urteile über das, was
unter euch geschieht.
Erläuterung
Mit “vor euch“ wird auf die Geschichten aus dem Qur´an
hingewiesen, mit “nach euch“ auf den Werdegang der
Angelegenheiten der Muslime, und das ist aus der
Verfahrensweise Allahs [sunnat-ullah] erkennbar an denen, die
vor uns waren. Und “Urteile über das, was unter euch
geschieht“ bezeichnet die Rechtsurteile, die im Heiligen
Qur´an festgelegt sind.
314. Und er (a.) sagte:
Werft den
Stein dorthin zurück, woher er kam, denn nur das Böse kann das
Böse abwehren.
Erläuterung
Dies gilt nur, wenn es keine Möglichkeit gibt, das Böse mit
dem Guten zu bekämpfen, also ein derart verhärtetes Herz
vorliegt, wie ein “Stein“, dass jegliche gütige Maßnahme an
ihm abprallen würde. Es steht aber den Menschen nicht zu,
voreilig derart über andere Menschen zu urteilen.
315. Und er (a.) sagte zu seinem
Sekretär Ubaidullah ibn Abu Rafi:
Tu ein
Stück Watte in dein Tintenfass, halte den Stift deiner Feder
lang, lass Abstand zwischen den Zeilen und schreibe die
Buchstaben eng beieinander, das ist besser für die Schönheit
der Schrift.