Der Quran im Islam
Der einzige Weg zur Rechtleitung
des Menschen führt über die Offenbarung
Aus den bisherigen Erörterungen ging
hervor, dass der Mensch wie die anderen Arten in der Schöpfung
in seinem Leben einem Ziele zustrebt, dem Ziele der
Glückseligkeit. Da er sich entsprechend seiner körperlichen
Verfassung und seiner natürlichen Bedürfnisse dem
gesellschaftlichen Leben nicht entzieht, ist sein Glück im
Glück der Gesellschaft begründet und umgekehrt. Wie dem auch
sei, er ist ein Teil einer gesellschaftlichen Einheit und
sucht sein Glück und sein erfolgreiches Ende im Glück der
Gesellschaft. Und es wurde auch deutlich, dass nur das
allgemeine Gesetz das Glück der Gesellschaft und des
Individuums auf gerechte Weise gewährleisten kann. Es wurde
zudem noch klar, dass der Mensch wie die anderen Arten nur
durch den Weg der Schöpfung zu seinem Glück findet, dass sein
Glück im gesellschaftlichen Leben begründet ist und dass er
durch die Schöpfung zum allgemeinen Gesetz geleitet wird. Es
wurde ebenfalls deutlich, dass die menschliche Vernunft nicht
notwendigerweise zur Gesetzgebung anhält, denn sie verlangt
nicht immer die Errichtung der gerechten Solidargemeinschaft.
Aus diesen Prämissen können wir folgern,
dass außer der rationalen Wahrnehmung auch eine andere
menschliche Wahrnehmung existiert, durch welche die
Rechtleitung der Schöpfung erfolgt. Die nichtrationale
Wahrnehmung mit den genannten Merkmalen, die wir bei den
Menschen ausmachen können, ist jene Wahrnehmung, von der die
Propheten und die Gesandten Gottes gesprochen, sie als
himmlische Offenbarung bezeichnet und Beweise für die
Richtigkeit ihrer Behauptung und Berufung erbracht haben. Der
erhabene Gott sagt:
„Die Menschen waren (ursprünglich)
eine einzige Gemeinschaft. Dann (nachdem sie uneins geworden
waren) ließ Gott die Propheten als Verkünder froher Botschaft
und als Warner auftreten. Und er sandte mit ihnen die Schrift
mit der Wahrheit herab, um dadurch zwischen den Menschen über
das, worüber sie uneins waren, zu entscheiden.“ (2:213)
Und er sagt noch:
„Wir haben dir Offenbarungen
eingegeben, ebenso wie früher dem Noah und den Propheten nach
ihm“ usw., bis es dann heißt: „Gesandte, die als
Verkünder froher Botschaft und als Warner kamen, damit die
Menschen, nachdem sie aufgetreten waren, keinen Beweisgrund
gegen Gott haben sollten.“ (4:163 und 4:165)
Wie zu sehen ist, stellt der erste Vers
fest, dass der Weg der göttlichen Offenbarung und des Berufens
von Propheten der einzige Weg ist, der zur Lösung von
Konflikten beschritten werden muss. Der zweite Vers bezeichnet
die Offenbarung und die Berufung als den ausschließlichen
Beweisgrund. Daraus folgt notwendigerweise, dass die Vernunft
als Wegweiser und Beweisgrund nicht ausreicht. Mit anderen
Worten, wenn die Propheten nicht berufen und die göttlichen
Gebote nicht verkündet worden wären, und wenn unter den
Menschen Unrecht und Verderbtheit geherrscht hätten, wären die
Menschen vor Gott nicht verantwortlich, sobald sie Vernunft
angenommen und die Verwerflichkeit des Unrechts und der
Verderbtheit begriffen hätten.