Quran im Islam
Der Quran im Islam

Mehr zum Autor siehe: Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

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Der Quran im Islam

Der einzige Weg zur Rechtleitung des Menschen führt über die Offenbarung

Aus den bisherigen Erörterungen ging hervor, dass der Mensch wie die anderen Arten in der Schöpfung in seinem Leben einem Ziele zustrebt, dem Ziele der Glückseligkeit. Da er sich entsprechend seiner körperlichen Verfassung und seiner natürlichen Bedürfnisse dem gesellschaftlichen Leben nicht entzieht, ist sein Glück im Glück der Gesellschaft begründet und umgekehrt. Wie dem auch sei, er ist ein Teil einer gesellschaftlichen Einheit und sucht sein Glück und sein erfolgreiches Ende im Glück der Gesellschaft. Und es wurde auch deutlich, dass nur das allgemeine Gesetz das Glück der Gesellschaft und des Individuums auf gerechte Weise gewährleisten kann. Es wurde zudem noch klar, dass der Mensch wie die anderen Arten nur durch den Weg der Schöpfung zu seinem Glück findet, dass sein Glück im gesellschaftlichen Leben begründet ist und dass er durch die Schöpfung zum allgemeinen Gesetz geleitet wird. Es wurde ebenfalls deutlich, dass die menschliche Vernunft nicht notwendigerweise zur Gesetzgebung anhält, denn sie verlangt nicht immer die Errichtung der gerechten Solidargemeinschaft.

Aus diesen Prämissen können wir folgern, dass außer der rationalen Wahrnehmung auch eine andere menschliche Wahrnehmung existiert, durch welche die Rechtleitung der Schöpfung erfolgt. Die nichtrationale Wahrnehmung mit den genannten Merkmalen, die wir bei den Menschen ausmachen können, ist jene Wahrnehmung, von der die Propheten und die Gesandten Gottes gesprochen, sie als himmlische Offenbarung bezeichnet und Beweise für die Richtigkeit ihrer Behauptung und Berufung erbracht haben. Der erhabene Gott sagt:

„Die Menschen waren (ursprünglich) eine einzige Gemeinschaft. Dann (nachdem sie uneins geworden waren) ließ Gott die Propheten als Verkünder froher Botschaft und als Warner auftreten. Und er sandte mit ihnen die Schrift mit der Wahrheit herab, um dadurch zwischen den Menschen über das, worüber sie uneins waren, zu entscheiden.“ (2:213)

Und er sagt noch:

„Wir haben dir Offenbarungen eingegeben, ebenso wie früher dem Noah und den Propheten nach ihm“ usw., bis es dann heißt: „Gesandte, die als Verkünder froher Botschaft und als Warner kamen, damit die Menschen, nachdem sie aufgetreten waren, keinen Beweisgrund gegen Gott haben sollten.“ (4:163 und 4:165)

Wie zu sehen ist, stellt der erste Vers fest, dass der Weg der göttlichen Offenbarung und des Berufens von Propheten der einzige Weg ist, der zur Lösung von Konflikten beschritten werden muss. Der zweite Vers bezeichnet die Offenbarung und die Berufung als den ausschließlichen Beweisgrund. Daraus folgt notwendigerweise, dass die Vernunft als Wegweiser und Beweisgrund nicht ausreicht. Mit anderen Worten, wenn die Propheten nicht berufen und die göttlichen Gebote nicht verkündet worden wären, und wenn unter den Menschen Unrecht und Verderbtheit geherrscht hätten, wären die Menschen vor Gott nicht verantwortlich, sobald sie Vernunft angenommen und die Verwerflichkeit des Unrechts und der Verderbtheit begriffen hätten.

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