Quran im Islam
Der Quran im Islam

Mehr zum Autor siehe: Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

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Der Quran im Islam

Die Stimme des Gewissens

Die Berufung des Propheten sei nach der erwähnten Erklärung nichts anderes als die Stimme des Gewissens, die den Menschen zu allgemeinen Reformen auffordert. Diese Erklärung widerspricht jedoch dem Sinn der Quranischen Ausführungen. Dort heißt es:

„Ich schwöre bei einem (jeden menschlichen) Wesen und bei dem, der es geformt und ihm die ihm eigene Sündhaftigkeit oder Gottesfurcht eingegeben hat.“ (91:7-8)

Aus diesem Vers geht hervor, dass jeder Mensch durch sein von Gott gegebenes Gewissen seine guten und bösen Taten erkennt und die Stimme des Gewissens jedem Menschen eingegeben worden ist, allerdings mit dem Unterschied, dass manche darauf hören und selig werden und manche sie nicht beachten und sich ins Unglück begeben, wie es dann auch heißt:

„Selig ist, wer es von sich aus rein hält, aber enttäuscht wird in seinen Hoffnungen, wer es verkommen lässt.“ (91:9-10)

Wäre die Berufung nur die Reaktion auf die Stimme des Gewissens, die ja jedem gegeben worden ist, so wäre jeder zum Propheten berufen, während der erhabene Gott dieses Amt nur einigen besonderen Menschen zugedacht hat:

„Und wenn ein Zeichen zu ihnen kommt, sagen sie: ‚Wir werden nicht glauben, solange wir nicht das gleiche erhalten, was die Gesandten Gottes erhalten haben.’ Gott weiß aber sehr wohl, wo er seine Botschaft anbringt.“ (6:124)

Dieser Vers bezieht sich auf die Ungläubigen, die nur unter der Bedingung bereit waren zu glauben, wenn die Berufung allgemein wäre und sie auch daran Anteil hätten. Doch der erhabene Gott lehnt dieses Ansinnen ab und bekräftigt, dass nur bestimmte Personen für die Berufung vorgesehen sind.

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