159. Drittes Hauptstück. Von der Ehe
Die größten Weiberliebhaber, deren die neuere Geschichte
erwähnt, sind Hassan, der Sohn Alis, und der Chalife Motewekel.
Der erste hatte zweihundert Weiber1,
der letzte viertausend. Abdollah, der Sohn Omars, hatte jede
Nacht drei Weiber als Bettgenossinnen, von denen jede ihm eine
Geschichte erzählen musste. Die erste beim Schlafengehen, die
zweite bei Sonnenaufgang, die dritte um Mitternacht. Die Reue
in Rücksicht auf ihre Dauer ist vierfach. Die Reue eines
ganzen Tages, wenn man das Haus verlässt, ohne gefrühstückt zu
haben; die Reue eines ganzen Jahres, wenn man die Saatzeit
versäumt; die Reue des ganzen Lebens für den, der eine üble
Ehe getroffen; die Reue in diesem und im andern Leben für den,
der sein Seelenheil vernachlässiget. Das arabische Sprichwort
sagt: Wer eine Frau genommen, hat schon die Hälfte seines
Glaubens gerettet; ja, wer eine gute getroffen, wer aber eine
böse, der wird durch sie auch um den Rest seines Glaubens
gebracht. Lokman, dessen Philosophie im Optimismus oder in der
Kunst, allen Dingen ihre gute Seite abzugewinnen bestand, kam
von einer Reise zurück. Er fragte den Ersten, dem er
begegnete, um seines Vaters Befinden. – Er ist tot. – So ist
meine Erbschaft frei. – Und mein Bruder? – Er ist nicht mehr.
– So habe ich meine Schultern frei. – Und meine Tochter? –
Auch die hat das Zeitliche gesegnet. Nun, Gott sei Lob! so ist
meine Ehre außer aller Gefahr.
Fußnote von eslam 1: Es
gehört zu den von den
Umayyaden verbreiteten Verleumdungen gegen die
Ahl-ul-Bait (a.), dass
Imam Hasan (a.) übertrieben viele Frauen gehabt uns sich
immer wieder von ihnen geschieden haben soll.
Imam Hasan (a.) ist weit von solchen Verleumdungen gegen
seine Person entfernt!