Der verkannte Wohltäter
Imam Ali Zain-ul-Abidin (a.) 713-658
n.Chr ist der älteste Sohn Imam Husains (a.) und damit Urenkel
des Propheten Muhammad (s.). Seine Mutter war Schahrbanu. Er
ist der vierte Imam der Zwölf Imame. Einer seiner vielen Titel
ist Imam Sadschad (der sich Niederwerfende), weil er
stundenlang in seine Niederwerfungen vertieft war. Sein
weiterer Beiname war Abu-l-Hasan. Er hatte die Tragödie von
Aschura in Kerbela schwer krank überlebt. Sein Wirken im
Spenden an Arme bestand oft darin, dass er ihnen gab, ohne
dass die Beschenkten merkten, von wem sie es erhalten haben.
Viele Beschenkte merkten erst mit seiner Ermordung, wer sie
des Nachts heimlich beschenkt hatte, eine Praxis, die alle
Imame realisiert haben.
Ali Ben Hussein hat einen
Armen Neffen, dem er keinen
Groschen geben will am Tag,
Wie er auch ihn bitten mag.
Aber heimlich in der Nacht
Hat er’s ihm ins Haus gebracht.
Jener nahm’s mit Dankbegier,
Sprechend: Gott vergelt’ es dir;
Doch dem Ali Ben Hussein
Lass’ es Gott nicht wohlgedeih’n!
Als der Oheim nun gestorben,
Hat der Neffe Kund’ erworben,
Wer mit Gaben ihn erfreut,
Und den schlimmen Wunsch bereut.
Aber in der Nacht erschien
Ben Hussein und tröstet’ ihn:
Alles was dem Fremden du
Gutes wünschtest, kam mir zu;
Gott, dem es war wohl bekannt,
Dass du unrecht mich benannt,
Hat mein Recht mir zugewandt.