Die 50 Rechte im Einzelnen (11-15)
11. Das Recht deines Fastens besteht
darin, dass du weißt, dass es ein Schleier Gottes ist, den Er
als Schutz vor dem Feuer über deine Zunge, deine Ohren, deine
Augen, deinen Bauch und dein Geschlecht gelegt hat, so wie es
in der Überlieferung (Hadith) überliefert ist: „Das Fasten
ist ein Schutz vor dem Feuer.“ Wenn du das Fasten
unterlässt, so hast du die schützende Decke Gottes von dir
gerissen. Es gibt keine Stärke außer bei Gott.
12. Das Recht der Almosenspende besteht
darin, dass du weißt, dass es eine Aufbewahrung bei deinem
Herrn ist und ein hinterlegtes Gut (Unterpfand), für das du
keine Zeugen brauchst, dass es eine Versorgung durch deinen
Herrn ist, wofür du keine Bestätigung brauchst. Wenn du es im
Geheimen hinterlegst, ist es sicherer, als wenn du es
öffentlich tust. Du solltest wissen, dass dies in dieser Welt
Betrübnisse und Krankheiten von dir abhält, und es wird von
dir das Feuer in der nächsten Welt fernhalten. Es gibt keine
Kraft außer durch Gott.
13. Das Recht deines Opfertiers besteht
darin, dass du damit Gott suchst und nicht Seine Geschöpfe. Du
trachtest dadurch nur danach, dich selbst der Barmherzigkeit
Gottes auszuliefern und ebenso deine Seele an dem Tag, da du
Ihm begegnen wirst. Es gibt keine Stärke außer bei Gott.
Dann kommen die Rechte der Führer
14. Das Recht dessen, der dich durch
Vollmacht anleitet, besteht dir gegenüber darin, dass du
weißt, dass Gott dich für ihn zu einer Versuchung gemacht hat.
Gott prüft ihn durch die Autorität, welche Er ihm über dich
gegeben hat. Du solltest dich ihm gegenüber aufrichtig
verhalten und nicht seinen Zorn hervorrufen, denn damit stürzt
du dich mit deinen eigenen Händen ins Verderben und wirst sein
Geselle bei seinen Sünden, wenn er Übles über dich bringt. Es
gibt keine Stärke außer bei Gott.
15. Das Recht desjenigen, der dich durch
Wissen anleitet und erzieht, besteht darin, dass du ihn ehrst,
seinen Unterricht achtest, ihm gut zuhörst und ihm mit Hingabe
folgst. Du solltest nicht deine Stimme vor ihm erheben. Du
solltest nie antworten, wenn jemand ihn fragt, vielmehr soll
er antworten. Während des Unterrichts solltest du gar nicht
sprechen und jedenfalls nicht vor ihm schlecht über jemanden
sprechen. Wenn jemand abfällig über ihn redet, dann solltest
du ihn verteidigen. Du solltest seine Fehler verbergen und
seine Vorzüge bestätigen und verkünden. Du solltest dich in
deiner Freundschaft nicht feindselig ihm gegenüber verhalten.
Wenn du das alles tust, werden die Engel bezeugen, dass du
unmittelbar zu ihm gegangen bist und von ihm um Gottes Willen
Wissen erlangt hast und nicht um der Menschen Willen. Es gibt
keine Stärke außer bei Gott.