Sendschreiben
Sendschreiben über die Rechte

Aussprache: risalat-ul-huquuq
arabisch:
رسالة الحقوق
persisch:
englisch: Treatise on Rights

Mehr zum Thema siehe: Sendschreiben über die Rechte (Risalat al-Huquq)

Die 50 Rechte im Einzelnen (16-20)

16. Das Recht desjenigen, der dich aufgrund seines Vermögens anleitet und erzieht, besteht darin, dass du ihm gehorchen sollst und ihm nicht widerstrebst, es sei denn, dass dein Gehorsam die Unzufriedenheit Gottes nach sich ziehen würde, denn es kann keinen Gehorsam gegenüber einem Geschöpf geben, wenn dies Ungehorsam gegenüber Gott bedeutet. Es gibt keine Macht und keine Stärke außer bei Gott.

Dann kommen die Rechte derjenigen, die deiner Fürsorge bedürfen

17. Das Recht derjenigen, die deiner Fürsorge unterstellt sind und die deiner durch Autorität bedürfen, besteht darin, dass du weißt, dass diese durch ihre Schwäche und deine Stärke deiner Fürsorge bedürfen. Daher ist es für dich verpflichtend, dass du sie gerecht behandelst und für sie wie ein barmherziger Vater bist. Du soltest ihnen ihre Unwissenheit vergeben und sie nicht bestrafen. Ferner solltest du Gott, dem Erhabenen, für die Macht danken, die Er dir über sie verliehen hat. Es gibt keine Stärke außer bei Gott.

18. Das Recht derjenigen die deiner Fürsorge aufgrund deines Wissens bedürfen, besteht darin, dass du wissen solltest, dass Gott, der Erhabene, dich nur aufgrund von Wissen, dass Er dir gab, und durch die Schätze, die Er dir öffnete, zu ihrem Versorger gemacht hat. Wenn du die Menschen gut belehrst und sie nicht schroff behandelst und nicht verärgerst, dann wird Gott deinen Lohn vermehren. Aber wenn du dein Wissen ihnen gegenüber zurückhältst, wenn sie Wissen bei dir suchen, dann ist es das Recht Gottes, dich des Wissens zu berauben und dich von Seiner Majestät abzuschneiden; und es ist Sein Recht, dass Er dich dann von den Herzen der Menschen entfernt.

19. Das Recht deiner Frau, die dir durch die Ehe anvertraut ist, besteht darin, dass du weißt, dass Er sie für dich zu einem Wohnort und einer Ruhestätte, einer Vertrautheit und zu einem Schutz gemacht hat. Beide habt ihr Gott für den jeweiligen Gefährten zu preisen, und ein jeder soll wissen, dass dies eine Gnadengabe Gottes ist. Deshalb ist es eine Pflicht, dass er die Freundschaft mit dieser Gottesgabe gut pflegt, das heißt, dass er sie ehrt und ihr ein guter Gefährte ist. Wenn es auch so ist, dein Recht ihr gegenüber ist viel schwerwiegender und verpflichtender; du musst sie mit Barmherzigkeit und Gnade behandeln, denn sie ist wie eine Abhängige, die du mit Kleidung und Nahrung versorgst. Wenn sie unachtsam sein sollte, dann solltest du ihr vergeben. Es gibt keine Stärke außer bei Gott.

20. Das Recht deines Dieners[1] besteht darin, dass du dir bewusst sein solltest, das dieser ein Geschöpf deines Herrn ist, der Sohn deines Vaters und deiner Mutter, dein Fleisch und Blut. Du verfügst über ihn, du hast ihn aber nicht erschaffen. Gott hat ihn erschaffen. Du hast weder eines von seinen Gliedern erschaffen, noch versorgst du ihn, im Gegenteil, Gott versorgt dich und ihn reichlich. Denn Er hat ihn dir unterstellt, dir anvertraut und ihn bei dir gelassen, dass du ihn mit dem Guten beschützt, das Er dir gab. Behandle ihn deshalb freundlich, wie auch Gott gut zu dir ist. Wenn du ihn aber nicht magst, dann ersetze ihn, aber quäle nicht ein Geschöpf Gottes. Es gibt keine Stärke außer bei Gott.

[1] Im heutigen Sinn würde die Beschreibung unter anderem auf Mitarbeiter oder dienstlich Untergebene übertragbar sein.

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