Die 50 Rechte im Einzelnen (41-45)
41. Das Recht desjenigen, der
aufrichtigen Rat sucht, besteht darin, dass du ihm
aufrichtigen Rat erteilst und dich ihm gegenüber mitfühlend
und freundlich verhältst. Es gibt keine Stärke außer bei Gott.
42. Das Recht dessen, der dir
aufrichtigen Rat erteilt, besteht darin, dass du dich ihm
gegenüber freundlich verhältst und ihm zuhörst. Wenn er dir
den rechten Weg weist, dann preise Gott, und wenn er nicht mit
dir übereinstimmt, dann zeige Mitgefühl und klage ihn deswegen
nicht an. Du glaubst, dass er möglicherweise einen Fehler
gemacht hat, aber du ziehst ihn dafür nicht zur Verantwortung,
es sei denn, er hatte eine Anklage verdient. Danach schenke
dieser Sache keine Aufmerksamkeit mehr. Es gibt keine Stärke
außer bei Gott.
43. Das Recht des Älteren besteht darin,
dass du ihm gegenüber wegen seines Alters Ehrerbietung erweist
und ihn ehrst und würdigst, weil er vor dir in den Islam
eingetreten ist. Vermeide es, ihn in Streitgespräche zu
verwickeln, gehe nicht vor ihm auf dem Weg, eile ihm nicht
voraus und halte ihn nicht für dumm. Sollte er sich dir
gegenüber unvernünftig verhalten, dann nimm es hin und ehre
ihn wegen des Rechts und der Achtung, die ihm zusteht. Es gibt
keine Stärke außer bei Gott.
44. Das Recht des Jüngeren besteht darin,
dass du ihm deine Barmherzigkeit zeigst, indem du ihn bildest
und lehrst, ihm verzeihst, seine Fehler verbirgst, ihn gütig
behandelst und ihm hilfst. Seine Sünden aufgrund seiner Jugend
sollst du bedecken, denn sie sind ein Anlass zur Reue; du
sollst ihn schützend bedecken und dich nicht mit ihm streiten.
Dies ist am ehesten seiner Rechtleitung dienlich.
45. Das Recht des Bittenden besteht
darin, dass du ihm, wenn du dazu bereit bist, entsprechend
seinem Bedürfnis gibst, dass du seine Not stillst, wenn du es
vermagst, dass du für ihn betest wegen dem, was ihn getroffen
hat, und dass du ihm bei seinem Anliegen hilfst. Wenn du seine
Aufrichtigkeit bezweifelst und ihn sowieso verdächtigst und
somit nicht entschlossen bist, ihm etwas zu geben, so kannst
du nicht sicher sein, dass dies vielleicht eine List des
Satans ist, der dich von deinem Anteil wegziehen will und dich
an der Nähe zu deinem Herrn hindern will. Dann verlasse ihn,
indem du ihn bedeckst und wende dich mit guten Worten von ihm
ab. Wenn du dich hinsichtlich seiner Angelegenheit überwindest
und ihm gibst, trotz dessen, was sich dir von ihm gezeigt hat,
so gehört dies fürwahr zu den festen Entschlüssen.