Nawab Safawi
Daraus entnehmen wir viele wichtige Fakten, von denen u.a.
sind: Erstens: jeder Sunnit und jeder Schiit betrachtet den
anderen als Muslim. Zweitens: Begegnung, gegenseitiges
Verständnis und Überwindung der Unterschiede zwischen ihnen
ist möglich und dringend erforderlich und eine Verantwortung
der im Glauben aufgetragenen, bewussten Islamischen Bewegung.
Drittens: der ermordete Imam Hasan al Banna unternahm große
Anstrengungen, um dieses Ziel zu erreichen. Dr. Ishaq Musa
al-Husaini sagte in seinem Buch 'al-Ikh-wan al-mualimun' eine
der bedeutendsten islamischen Bewegungen der Moderne, dass
einige Schiiten, die in Ägypten studierten, sich dieser Gruppe
'angeschlossen haben. Es ist auch bekannt, dass sich in den
Reihen des Ikhwan al-Muslimun im Irak viele Schiiten befinden.
Als Nawab Safawi in Syrien zu Besuch weilte, traf er Dr.
Mustafa al- Siba'ai, den Generalbeobachter des Ikhwan
al-Muslimun. Als dieser sich Safawi gegenüber beklagte, dass
manche schiitische Jugendliche sich den säkularen und
nationalen Bewegungen anschlössen, wandte er sich an sehr
viele Schiiten und Sunniten mit den Worten: "Wer ein echter
Dscha'fari sein will, der sollte sich dem Ikhwan al-Muslimun
anschliessen."
Wer ist Nawab Safawi? Er ist der Führer der Fedajjn Islam
Organisation. Mr. Muhammad All al- Dhanawi zitiert in seinem
Buch 'Kubrah al-harakat al-islamiyah fi al-asr al-hadith- (Die
größte islamische Bewegung der Moderne) 8 Bernard Lewis:
"Trotz ihrer schiitischen Rechtsschule glauben sie In hohem
Maße an die islamische Einheit, ähnlich dem Glauben der
ägyptischen Muslimbrüder, und es gab zwischen ihnen regen
Gedankenaustausch."
al-Banawi fasste einige Grundsätze des Fedajjn Islam mit
den Worten zusammen; "Der Islam ist ein umfassendes
Lebensprogramm. Zweitens, es gibt kein Sektierertum unter
Müsliman, nämlich zwischen Sunniten und Schiiten," Dann
zitiert er die Worte Nawabs: "Lasst uns eng zusammenarbeiten
für den Islam, und lasst uns alles vergessen, außer dem Kampf
um der Würde des Islam willen. Ist nun nicht die Zeit für die
Muslime gekommen, die Teilung von Sunniten und Schiiten zu
verstehen und aufzuhaben?"
In seinem Buch al-mawsua'al-harakah (Enzyklopädie der
Bewegungen) 9 schreibt Fathi Yakin über den Besuch Nawab
Safawis in Kairo und die starke Begeisterung und den warmen
Empfang durch den Ikhwan al-Muslimun. Er schreibt dann über
das Todesurteil, das der Schah über ihn verhängte, folgendes:
"Die Reaktion auf dieses ungerechte Urteil war heftig, und
die muslimischen Massen hörten es mit Empörung, denn sie
schätzen die heldenhaften Taten Nawab Safawis und »einen Kampf
sehr hoch ein. Sie verdammten dieses Urteil, demonstrierten
dagegen und sandten Tausende von Telegrammen aus verschiedenen
Teilen der muslimischen Welt, worin sie ein so unfaires Urteil
über diesen gläubigen heldenhaften Mann und Kämpfer öffentlich
brandmarkten. Sein Tod wurde als großer Verlust für unsere
Zeit angesehen." So wurde ein schiitischer Muslim schließlich
als einer der größten Märtyrer des Ikhwan betrachtet. Fathi
Yakin sieht darüber hinaus Nawab und seine Gefährten in ihrem
Martyrium unter denen, die "sich dem Zug der ewigen Märtyrer
angeschlossen haben", und dass "ihr reines Blut zur Fackel
werde, die den Weg der nächsten Generation in Freiheit und
Opfer erleuchten wird."
Genau das ist jetzt geschehen, das Rad der Zeit hat sich
gedreht, und im Iran hat sich eine Islamische Revolution
erhoben. Sie hat den Thron des tyrannischen Schah zertrümmert,
der zum Flüchtling wurde in der Welt. Wie Gott sagt: 'Und
wahrlich. Unser Wort erging zuvor zu Unseren entsandten
Dienern, dass ihnen geholfen werden und dass Unsere Heerschar
für sie obsiegen sollte.'(37:171-3)