Unsere Wirtschaft

Unsere Wirtschaft / Iqtisaduna

Muhammad Baqir al-Sadr

Trennung der Eigentumstheorie vom Tauschwert

Der zweite Punkt, worin sich die islamische und die marxistische Verteilungstheorie voneinander unterschieden, ist der folgende: Der Marxismus, der jedem Einzelnen das Eigentumsrecht an dem Tauschwert, zu dem er einem Gut verhilft, zugesteht, glaubt – weil er das Eigentum mit dem Tauschwert verknüpft – dass dem Eigentümer der materiellen Hilfsmittel und -kräfte der Produktion ein Anteil an den produzierten Gütern gebührt, da jene Potentiale und Mittel in dem Maße an der Schaffung des Wertes einer produzierten Ware beteiligt seien, wie sie während des Produktionsvorganges abgenutzt werden. Daher soll dem Eigentümer des abgenutzten Gerätes so viel von der produzierten Ware, bei deren Produktion das Gerät abgenutzt wurde, gehören, wie dem Anteil des Gerätes an der Schaffung des Wertes von jenem Gut entspricht.

Dagegen trennt der Islam, wie wir wissen, das Eigentum vom Tauschwert, und selbst wenn wir als Erkenntnis voraussetzen, dass ein Produktionsgerät in dem Maße an der Schaffung des produzierten Wertes Anteil hat, wie es sich beim Produktionsvorgang verbraucht, so bedeutet das nicht notwendigerweise, dass dem Eigentümer des Gerätes ein Eigentumsrecht an den produzierten Gütern gewährt werden müsste, denn das Gerät wird in der islamischen Verteilungstheorie immer nur als ein dem Menschen bei der produktiven Tätigkeit dienendes Hilfsmittel angesehen, und allein auf dieser Grundlage beruhen die Rechte seines Besitzers. All das ergibt sich aus der Trennung von Eigentum und Tauschwert, denn die materiellen Potentiale, die an der Produktion Anteil haben, erhalten – aufgrund dieser Trennung – ihre Vergütung immer von dem arbeitenden Menschen, in ihrer Eigenschaft als ihm dienende Hilfsmittel, und nicht in Form eines Anteils von den produzierten Gütern selbst, weil sie an der Schaffung von deren Tauschwert beteiligt waren.

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