Der Islam und die Stellung der Frau
Die lautstarken Befürworter
der Frauenemanzipation im Westen haben keine Ahnung, was für
einen revolutionären Sprung nach vorn der Islam für die
Stellung der Frau vollbracht hat. Als der Islam auf der
Bildfläche erschien, gehörten die Frauen bloß zur beweglichen
Habe der Männer - kaum besser als Haustiere. Und doch hat der
Westen trotz all seiner prahlerischen Freiheit dem, was der
Islam den Frauen brachte, nichts hinzugefügt außer Freiheit
für vermehrte Verderbtheit und Zügellosigkeit. Der Islam
verbietet Liederlichkeit, Laxheit, Vulgarität, Entwürdigung
und Demoralisierung. Damit die Höherentwicklung der Frauen
gemindert wird?
Der Islam sieht sowohl Mann
wie Frau als gottgeschaffen an, damit sie sich zur ganzen Höhe
vollkommenen Menschseins entwickeln. Das steht in scharfem
Gegensatz zu Versionen des Himmlischen Buches, an denen Juden
und Christen herumgedoktert und mit der Lesart veröffentlicht
haben: „Auf 1000 Männer kommt ein von Gott Geliebter; aber
unter allen Frauen der Welt findet sich nicht eine, die sich
der Gnade und Gunst Gottes erfreut.“ (Mein Zitat stammt
aus „Islamische und arabische Kultur“. S. 519. einem
autoritativen Werk, dem man gebührenden Respekt zollen muss).
Der Islam verkündet, das es
in den Augen Gottes keinen Unterschied zwischen Mann und Frau
gibt. Jeder hat eine kostbare Seele. In Seinen Augen ist
alles, was Menschen unter ihresgleichen auszeichnet, das sie
sich durch sittlichen Wert, Frömmigkeit, Ehrfurcht, geistige
und sittliche Eigenschaften hervortun. Es steht sowohl
Männern wie Frauen frei, diese Art Auszeichnung zu erreichen.
Am Tag des Jüngsten Gerichts wird jede Seele ohne Rücksicht
auf ihr Geschlecht nach den Früchten ihres Tuns gewogen, und
zwar nach den oben genannten Kriterien. Wie es in Sure XXVII:
NahI - “Biene“ sinngemäß geschrieben steht: „immer gläubig
ist und geziemende Taten vollbringt, Mann oder Frau, dem
verfüge Ich als ihre Bestimmung ein Leben voller Genüge,
welches der betreffenden Seele einen höheren Lohn gewinnen
wird als die guten Taten, die sie vollbracht hat.“ Man
vergleiche Sure XXVIII: Qasas - „Die Erzählung“. V. 84:
„Wer auch immer Gutes tut, dem wiegt der Lohn mehr als die
Tat.“
Beim Islam ergänzen Männer
und Frauen einander. Wie in Sure III: Aal-i-Imran - „Imrans
Familie“, V. 195, geschrieben steht: „Der Herr hat ihr
Gebet erhört und geantwortet: ,Niemals werde Ich es dulden,
das die Arbeit irgendeines von euch, Mann oder Frau, verloren
geht. Ihr ergänzt einander.“
Viele Frauen besitzen so
viele persönliche Vorzüge und so viel Verstand, das sie
stattliche Höhen an wahrem Menschsein und Glück erreichen.
Viele Männer fallen leider in die tiefsten Tiefen, weil sie
sich über die Vernunft lustig machen und ihren Leidenschaften
hörig werden.
Es wird berichtet, das bei
einer Gelegenheit der zweite Kalif, Omar, von der Kanzel in
Gegenwart einer großen Menschenmenge sagte: „Ich werde
jeden Mann bestrafen, der seiner Braut 500 Darhams oder mehr
als Aussteuer gibt. Er wird die gleiche Summe, womit die
Aussteuer die Mahr-asSunna (traditionelle Aussteuer)
übersteigt, dem Schatzamt geben müssen.“ Da schrie eine
Frau am Fuße der Kanzel laut auf und tat ihren Widerspruch zu
Omars Erklärung kund: „Was du da aussprichst. widerspricht
Gottes Gesetz, denn sagt nicht die Sure IV: Nisa’a - „Die
Frauen“, Vers 20: ,Aber wenn du beschließt. eine Frau anstelle
einer anderen zu nehmen - selbst wenn du der Frau, von der du
dich trennst, ein ganzes Talent Gold als Heiratsanteil
gegeben hast, darfst du nicht das kleinste bisschen davon
zurückbehalten’? Wie kannst du dann im Widerspruch zum Gesetz
Gottes, wonach es ja erlaubt ist, ihr mehr als den
gesetzlichen Heiratsanteil zu geben. einen solchen Rückzieher
machen?“ Omar sagte, er könne diese Verdächtigung nicht
bestreiten und zog seine Absicht mit den Worten zurück:
„Hier hat ein Mann geirrt und eine Frau die Wahrheit
gesprochen.“
Man vergleiche damit die
tragische Unterdrückung und Rechtlosigkeit der Frau im
vor-islamischen Arabien. Was für eine hohe Würde hat der Islam
dem weiblichen Geschlecht übertragen, wenn eine Frau in aller
Öffentlichkeit ihre Stimme erheben darf, um einen Kalifen
zurechtzuweisen und ihn dazu zu bringen, etwas zu widerrufen,
was er selbst eben erst Öffentlich geäußert hatte! Der Islam
nahm den Männern das Recht, Frauen einfach zu besitzen. Er
führte die Gleichheit der Geschlechter ein, wobei er die
Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Wesensart wohl
beachtete.
Im 19. Jahrhundert
entschieden Kirchenführer in Frankreich nach langen
Diskussionen: „Die Frau ist ein menschliches Wesen, aber
geschaffen. dem Manne zu dienen.“ Erst seit kurzem haben
europäische Frauen das Recht auf eigenen Besitz. In England
wurden die Frauen erst etwa ab 1850 bei den Volkszählungen
aufgeführt. 1882 gewährte ein britisches Gesetz, beispiellos
in der Geschichte des Landes, den Frauen zum ersten Mal das
Recht zu bestimmen, wie sie ihren eigenen Verdienst ausgeben
wollten, statt ihn gleich ihren Männern auszuhändigen. Bis
dahin war sogar die Kleidung der Frau Eigentum ihrer Männer
gewesen. Heinrich VIII. hatte zu seiner Zeit den Frauen sogar
verboten, die Bibel zu lesen, als die ersten englischen
Übersetzungen erschienen.
Vor vierzehn Jahrhunderten
hatte der Islam die völlige finanzielle Unabhängigkeit der
Frauen festgelegt, also ihr Recht Eigentum zu besitzen und
darüber zu verfügen, ohne das ein Mann ihnen dreinredete; auch
Geschäfte, Handel und sämtliche Transaktionen zu betreiben,
die von Gewinn und Verlust ihrerseits handelten, notarielle
Schenkungen einbegriffen. ohne sich mit irgend jemand darüber
abzustimmen. Wie in der Sure IV: Nisa’a - „Die Frauen“, V. 33,
sinngemäß geschrieben steht: „Begehre in keiner Weise
Gaben, die Gott anscheinend einigen freizügiger als anderen
verliehen hat. Was auch immer ein Mann verdient, gehört ihm.
Was auch immer eine Frau verdient, gehört ihr. Bitte Gott um
das Geschenk seiner Vorsehung, denn Er kennt alle Dinge.“
Außer Eigentumsrechten hat
der Islam den Frauen auch eine eigene Würde, Rechte und
Freiheiten verliehen. Dies trifft nicht weniger aufs Heiraten
zu. Die Heirat ist der wichtigste, ihre Feinfühligkeit am
meisten betreffende Schnitt im Leben einer Frau. Der Islam
tat alles. um sie darin sicherzustellen und es ihr zu
ermöglichen, die finanzielle wie auch alle anderen Seiten der
Situation abzuwägen, bevor sie eine Ehe einging.
Dies also sind die Rechte und
Vorrechte, welche die europäischen Frauen ihren Männern
abtrotzten, nachdem sie energischen Druck auf die
Gesellschaft, worin sie lebten, ausgeübt hatten, und sie
erreichten das erst vor relativ kurzer Zeit. Der Islam hat
das schon von vielen Jahrhunderten freiwillig allen Frauen
verliehen, ohne das es vorher Druck oder Revolten gegeben
hätte. Überhaupt gibt es keinen Augenblick im Leben einer
Frau, kein Problem, dem sie gegenüberstehen könnte, wofür der
Islam nicht wohltätig und weise vorgesorgt hätte.
Es ist schon richtig, das
heute viel zu viele Frauen im Osten zu einem unbefriedigenden
Leben verurteilt sind. Aber das kommt nicht von den
Vorschriften des Islam. Schuld daran ist die Vernachlässigung
religiöser Vorschriften in politischer, sozialer und
finanzieller Hinsicht.
Armut ist ein wichtiger Grund
für die schlimmen Verhältnisse, unter denen Frauen im Osten
zu leben haben. Einige wenige sind zu reich, aber die Mehrheit
viel zu arm, sind Opfer von Hunger und Elend. Die sich daraus
ergebende Schwäche hat ihre Kraft erlahmen lassen, aufzustehen
und eine Änderung ihrer Lebensverhältnisse zu verlangen,
nämlich der Familien und der Kinder wegen. Und dann haben die
Frauen in einer solchen Lage nicht die Macht, sich ihrer
gesetzlichen Rechte zu bedienen und gegen ihre Männer wegen
Gewalttätigkeit und Tyrannei ihres Verhaltens von Gericht zu
gehen. Frauen fürchten die Schwierigkeiten, ohne einen Mann
als Gefährten in einer Welt der Männer zu leben. Dieselben
wirtschaftlichen Nöte verursachen ein Absinken in der Moral
und der Zuneigung zueinander. Gewalt und Unrecht treten an die
Stelle moralischer Werte.
Obwohl die Länder des Islam
mit am schlimmsten unter diesem Unheil von heute leiden, hat
nicht eigentlich der Islam, sondern die bewusste
Vernachlässigung seiner Glaubensgrundsätze durch die Muslime
und ihre Führerschaft uns diese Tragödie beschert. Denn im
Islam besitzen wir die stärksten Gegenkräfte gegen Armut und
Unrecht; er verlangt. das der Reichtum unter die Menschen
jeglicher Klasse gerecht verteilt werde und erklärt
ausdrücklich, es sei unbillig, wenn Menschen in nackter Not
leben müssen, also in seelischer Bedrängnis, und das bei
Frauen und Kindern.
Haben wir nicht genug
weitsichtige und kluge Männer, um dieser Missstände Herr zu
werden? Um den Verbitterung zu begegnen, die sich daraus
ergibt? Um die gesunden Maßstäbe des Islam wieder in Kraft zu
setzen? Um den Respekt vor den Geboten den Frömmigkeit und den
Verehrung Gottes, der Achtung vor den Menschen
wiederherzustellen? Sollte nicht der gleiche Islam, der einst
die Frau aus demütigender Abhängigkeit rettete, sie wieder
aufrichten, indem er eine neue Gesellschaft gründet?
Wie ist die Lage im Westen?
Die Frauen sind Opfer schamlosester Leidenschaften geworden,
denen sich die Männer unter dem Einfluss subversiven
Propaganda aller Arten hingegeben haben, wobei die
Massenmedien, voran das Kino und Fernsehen und die Plakate,
die die Bretterzäune unserer großen Städte verschandeln, eine
so verhängnisvolle Rolle spielen.
Heutzutage entstammen der
gute Ruf und die Würde einer Frau nicht wie ehedem ihrem
Schatz an moralischen Vorzügen, ihrer Erziehung und Bildung.
Zu oft bleiben fromme und gebildete Frauen Mauerblümchen.
Respekt und Ansehen sind zu sehr mit der Bezeichnung „artiste“
(Sängerin bzw. Tänzerin) verknüpft, die sich manche Frauen
zulegen. Sie haben keine nützliche Funktion in der
Gesellschaft. Sie helfen den Männern nicht weiter. Das Wort „artiste“
scheint mir eine Menge Fragezeichen zuzudecken: mangelnde
Enthaltsamkeit und Ausschweifungen, also das genaue Gegenteil
jener Vortrefflichkeit und Reinheit, worauf die Ehre der
Frauen einst beruhte. Wie viele verdienen sich einen
schimpflichen Lebensunterhalt als Modelle?
Ein amerikanischer Soziologe
schreibt, eine moderne Stripteasetänzerin könne sich eine
Million Dollar im Jahr verdienen; ein Bursche, der einen
anderen mit den Faust Knockout schlagen kann, bekommt 1/2
Million und ein Mann, der ein ganzes Leben im Dienste seiner
Mitmenschen verbracht hat, findet, wenn er weißhaarig geworden
ist, kaum genug, um zu existieren.
Professor Albert Connolly
schreibt: „1919 kämpften Englands Frauen um das Recht. ins
Parlament gewählt zu werden, und bei diesem Kampf gingen sie
ins Gefängnis, litten körperlich in furchtloser Verteidigung
ihres Geschlechtes. Wie werden ihre Enkelinnen die Rechte an,
die diese mutigen weiblichen Pioniere für sie errungen haben?
Und wie würden ihre Großmutter über sie denken? Vielleicht
drehen sie sich tatsächlich im Grabe herum, wenn sie sehen,
wie die Freiheiten, die sie erkämpft haben, in schamlose
Permissivität verkehrt worden sind. Dieses letzte halbe
Jahrhundert hat uns gelehrt, das die Befreiung der Frau nicht
genügt. Bei allen Opfern, welche die Frauen für ihre Sache
bringen, scheinen sie ihre Augen zu verschließen vor dem, was
früher galt: der sittlichen Würde und der Hingabe für ein
neues Menschenbild, was in früheren Zeiten dem Namen „Frau und
Mutter“ Ehre eingetragen hat.“ (Zitiert aus The
Enlightened Thinkers “Magazine”, Nr. 829).