Gründe für die Ausbreitung des Christentums
Zwei Arten Religionen gibt es
- „Offenbarte“ und „Natürliche“. Heute leiden beide an solchen
Gebrechen, das fast alle ihre Manifestationen nicht nur
aufgehört haben zu wachsen, sondern am Erlöschen sind.
Abgesehen vom Islam ist das Christentum die einzige Ausnahme,
denn es expandiert fortwährend mit gewaltigen Anstrengungen
auf weltweiter Basis, und so kommt es überall zur
Konfrontation mit dem beinahe ebenso weit verbreiteten Islam.
Das Zusammentreffen
verschiedener Faktoren begünstigt die Ausbreitung des
Christentums. Das Weltklima ist günstig; volksnahes Denken
lässt sich durch geschickte Propaganda in jede gewünschte
Richtung lenken. Dies rührt sowohl von den angeborenen
Beeinflussbarkeit der Menschen her wie von den
unterschwelligen Wirkungen moderner Werbetechniken. Die
soziale Wiedergeburt der letzten Jahrhunderte hat diese
Techniken zu einer Frage von Leben und Tod gemacht. In dieser
Krise haben christliche Führer eine weltweite Kampagne
gestartet mit dem vollen Gewicht der verschiedenen
christlichen Körperschaften hinter sich, am das Christentum in
jedermanns Reichweite zu bringen.
Während nun ganze Wellen
christlichen Propaganda diese zivilisierten Völker überfluten,
setzt das Gieren nach dem Glanz des Materialismus dem Denken
der Menschen Grenzen und beraubt sie der Fähigkeit, der
moralischen und spirituellen Fragen auf den Grund zu gehen.
Die Menschen werden so fasziniert von den Symptomen
materiellen Wohlstandes, dass sie sich abwenden vom Streben
nach Wahrheit und von der Sache nach den Schätzen des Geistes.
Alle die aufgezählten
Faktoren vereint haben dem Christentum geholfen, die Welt mit
den irrationalen Lehren zu überschwemmen, die so unausrottbar
in westlichen Köpfen und Geistern eingewurzelt sind.
Man kann nicht sagen, dass
unsere eigenen islamischen Propagandaanstrengungen besonders
energisch oder wirksam gewesen waren. Wir sind so ungeschult
in den elementaren Voraussetzungen erfolgreicher Werbung, dass
wir nichts zu bieten haben. Aber die strahlende Kraft der
heiligen Lehren des Islam könnte wohl dahin gebracht werden,
die schreienden Bedürfnisse des Menschen zu befriedigen, wenn
wir uns änderten.
Jahrhunderte lang hat der
Islam keinerlei bemerkenswerte Anstrengungen in der Einladung
zum Glauben unternommen. Nachdem er erstmalig aus der
arabischen Heimat revolutionär hervorgebracht wurde, haben es
die islamischen Landbesitzer und Minister vorgezogen, den
Status quo für ihre eigene Bequemlichkeit zu erhalten.
Unterdessen spaltete das Schisma die muslimische Einheit. Als
Folge verlor der Islam seine politische Vormacht im
Weltgeschehen, und seine verschiedenen Bereiche wurden Stück
für Stück ein Opfer des westlichen Imperialismus.