Der Muslim-Markt schafft den Durchbruch
Bis zur
Gründung der Internet-Plattform Muslim-Markt im Jahr 1999
waren mein Bruder und ich schon bundesweit unter Muslimen und
den Behörden bekannt. So hatten wir gemeinsam mit anderen
Mitgliedern z.B. im Islamischen Weg e.V. erstmals islamische
Liederkassetten in deutscher Sprache mit acht eigenen
gedichteten und komponierten Liedern zu sehr unterschiedlichen
Themen veröffentlicht, wobei uns unsere alten Musikkenntnisse
zugute kamen und ein ehemaliger Chorsänger im Verein uns
halbwegs singen beibrachte. Die Idee wurde später von anderen
aufgegriffen und in professionellen Studios viel besser
umgesetzt, als wir es jemals mit unseren Computersynthesizern
konnten. Durch Auftritte auf dem evangelischen Kirchentag, auf
der Frankfurter Buchmesse und vielen anderen Gelegenheiten
hatten wir sehr viele Kontakte knüpfen können. Und sicherlich
war den Behörden auch aufgefallen, dass die Mitglieder des
Islamischen Weg e.V. in der näheren Umgebung vielen
benachteiligten Jugendlichen Islamunterricht in deutscher
Sprache gaben, auch damit diese die deutsche Sprache besser
lernten. Beispielsweise gaben türkische Mitglieder des Vereins
kurdischen Jugendlichen Unterrichten, eine türkisch-kurdische
Friedens-Konstellation; die unter dem Dach des Islam
selbstverständlich ist.
Doch
erst mit der Gründung und recht schnellen Etablierung des
Muslim-Markt erreichte unser Bekanntheitsgrad ein Ausmaß, dass
auch die “großen Medien“ uns nicht mehr vernachlässigen
konnten. Allerdings wurde uns schon sehr früh deutlich, dass
auch der Muslim-Markt sich nicht aus dem Weltgeschehen
ausklinken konnte, und das wollten wir auch nicht. So leiten
wir oft kritische und “unübliche“ Nachrichten für Muslime
teils kommentiert an unsere Abonnenten weiter, was uns im Jahr
2001, aber noch mehrere Monate vor dem 11. September, einen
e-Mailwechsel mit dem Baden-Württembergischen
Verfassungsschutz einbrachte.