Die Karikaturkrise war für Deutschland geplant
Es
dürfte kaum jemanden geben, der den sogenannten
Karikaturstreit mit Dänemark Anfang 2006 nicht mitbekommen
hat. Im September 2005 waren in der dänischen Zeitung
“Jyllands-Posten“ zwölf Karikaturen erschienen, die den
Propheten Mohammed unter anderem als Terroristen darstellten.
Diese Karikaturen wurden zum Auslöser für einen
internationalen, kulturell-religiösen Streit zwischen Dänemark
und der gesamten muslimischen Welt. In vielen Ländern wurden
dänische Waren boykottiert, was zu einem enormen Schaden in
der dänischen Wirtschaft führte. Der damalige
UN-Generalsekretär Kofi Annan sagte zu dem Streit, „die
Freiheit der Presse sollte immer so ausgeübt werden, dass auch
der religiöse Glaube und die Grundsätze aller Religionen voll
respektiert werden.“ Wochenlang berichteten viele Medien
über den Konflikt. Was allerdings die Wenigsten wissen: Der
Karikaturstreit war eigentlich für Deutschland geplant!
Bereits in 2004 erhielt ich als Betreiber
des Muslim-Markt ein Buch mit zwölf Karikaturen des Propheten
Muhammad und seinen Frauen. Die Unverschämtheit und der
Entwürdigungsangriff gegen den Propheten Muhammad und seine
ehrwürdigen Ehefrauen hat in dem Buch und den Zeichnungen ein
Maß erreicht, dass die später zum Skandal hochstilisierten
dänischen Karikaturen daneben als harmloses Gekritzel wirken.
Ein Prof. Dr. Armin Geus hatte in einer beigelegten Karte um
eine “Rezension“ gebeten. Ein Dr. Ariel Kamon aus Tel Aviv
hatte das Vorwort im Buch im Juli 2003 unterzeichnet. Kaum
auszudenken, was geschehen wäre, wenn wir oder andere wirklich
eine “Rezension“ veröffentlicht hätten. Uns war bereits bei
der ersten Zusendung sofort klar, dass es hier offenbar darum
ging, Muslime gegen Juden und Muslime gegen Deutschland
aufzuhetzen in einer extrem infamen Art und Weise.
Dementsprechend ignorierten wir die Zusendung. Schon bald
erhielt aber auch der Islamische Weg e.V. ein Exemplar zur
“Rezension“. Später erfuhren wir, dass auch andere Vereine
“Rezensionsexemplare“ zugesandt bekommen haben. Die
potentiellen Aufhetzer waren offenbar mit durchaus
ansehnlichem Etat ausgestattet, dass sie so viele Exemplare
verschenken konnten. Aber alle Muslime in Deutschland
erkannten ihre Verantwortung für das Land und hielten dicht.
Niemand veröffentliche auch nur ein Wort über das Buch. So
wurde der Karikaturstreit von Deutschland fern gehalten, und
es waren die Muslime im Land, die deutschen und
deutschsprachigen Muslime, die dafür gesorgt haben!
In allen Details erzählten wir die
Geschichte unserem Kontaktbeamten Herrn Meyer. Der war
sichtlich beeindruckt und konnte nur feststellen, dass die
Angelegenheit für ihn wohl zu groß war, und er es weiterleiten
würde. Von einem “Ergebnis“ jener Weiterleitung haben wir nie
etwas erfahren.