Gebrüder Özoguz

Wir sind (keine) “fundamentalistische Islamisten“ in Deutschland

Eine andere Perspektive

Dr. Yavuz Özoguz und Dr. Gürhan Özoguz

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Im Namen des Erhabenen

Vorwort

Seit nunmehr acht Jahren schreibt jede Zeitung über Muslime, äußert sich jeder “gemachte“ Möchtegernexperte über den Islam, und jeder Sender berichtet ausführlich über die Schreckgespenster, welche sie “Islamisten“ getauft haben. Das Erstaunliche bei der ganzen Diskussion und “Berichterstattung“ ist: Jeder spricht über diese ungewöhnlichen Menschen, die zudem angeblich in Scharen deutsche Städte gefährden sollen, aber nur wenige sprechen mit ihnen! Dadurch wird sehr viel gemutmaßt, viele Missverständnisse werden aufgebaut, und viel Unheil wurde und wird angerichtet. Und je mehr die Menschen übereinander und nicht miteinander sprechen, desto schwerer erscheint eine Verständigung, und ein kritischer Dialog wird sogar extrem schwer.

Zwei durch die deutschen Medien zu “fundamentalistischen Islamisten“ gemachte und unter deutschsprachigen Muslimen in Deutschland und Österreich sehr bekannte Brüder deutscher Staatsangehörigkeit wollen diesen Teufelskreis durchbrechen und wenden sich von sich aus an deutschsprachige Nichtmuslime wie Muslime gleichermaßen in der Hoffnung, dass durch eine bisher in der deutschsprachigen Buchwelt unbekannten Deutlichkeit und Offenheit betroffene Muslime selbst mit dazu beitragen können, Missverständnisse abzubauen. Bei der Erstauflage des sozusagen Vorläuferbuches haben erstmals deutsche zu “fundamentalistischen Islamisten“ gebrandmarkte Bürger ihre Lage vor und nach dem 11. September 2001 in Deutschland selbst geschildert!

Inzwischen ist sehr viel mehr passiert und Muslime in Deutschland müssen teilweise Dinge ertragen, von denen viele Bürger nichts erfahren. Die Autoren des vorliegenden Buches sitzen als Betreiber der berühmten Internetplattform “Muslim-Markt“, als Leiter der “Enzyklopädie des Islam (eslam.de)“ und inzwischen auch als Verleger am Schmelztiegel der Information über Muslime in Deutschland und wollen den Leser daran Teil haben lassen.

Bei den Autoren handelt sich um die Gebrüder Özoguz:

Dr. Mehmet Yavuz Özoguz ist 1959 in Istanbul geboren, mit einem Jahr nach Deutschland gekommen, hat in Hamburg bis zum Abitur die Schule besucht, an der TU Clausthal Verfahrenstechnik studiert, an der Universität Bremen mit Auszeichnung in den Ingenieurswissenschaften promoviert und wurde in jungen Jahren in die deutsche Staatsbürgerschaft eingebürgert. Er ist seit 23 Jahren glücklich mit einer deutschstämmigen Muslima (als seine einzige Frau) verheiratet und hat drei Kinder.

Sein Bruder Dr. Ibrahim Gürhan Özoguz, Jahrgang 1963, allerdings in Hamburg geboren, hat nahezu den gleichen Lebensweg mit der gleichen Schule, dem gleichen Studium und der Promotion an der gleichen Universität hinter sich, allerdings um jeweils ca. vier Jahre versetzt. Er ist seit 20 Jahren genau so glücklich verheiratet (auch mit “nur“ einer Frau), auch eingebürgert und hat fünf Kinder.

Beide arbeiten heute in ihrem eigenen gemeinsamen Unternehmen. Während der Jüngere freiwillig in die freie Wirtschaft gewechselt ist, war es bei dem Älteren nicht ganz so freiwillig, war er doch 15 Jahre lang Oberingenieur an einer deutschen Universität, aber auch darüber berichtet das Buch. Beide galten einstmals als Fachleute im Bereich des technischen Umweltschutzes mit dem Spezialgebiet Abwassertechnologie. Inzwischen arbeiten sie aber in anderen Bereichen, u.a. in der Beratung deutscher Unternehmen in der Umstellung auf islam-konforme Produkte und im Bereich der Halal-Zertifizierung, eine Zertifizierung u.a. für Lebensmittel, die Muslime speisen dürfen. Beide betreiben zusammen einen Verlag, in dem bedeutsame Schriften der islamischen Welt, historische wie zeitgenössische, ins deutsche Übertragen werden und beide schreiben auch selbst Bücher.

Alles in allem könnten sie und ihre Familien ganz normale zweisprachig aufgewachsene Bürger des Landes sein, wenn ... ja wenn sie und ihre Familien nicht praktizierende Muslime wären, die sich zudem gesellschaftlich und politisch engagieren. Genau das aber wollen sie in diesem Buch selbst schildern.

Zwar ist jede Lebensgeschichte eines Gottesgeschöpfes ein einmaliges Geschehnis mit ihren ganz spezifischen Merkmalen und Faszinationen. Aber dennoch können sicherlich viele deutschsprachige Muslime in den Geschichten dieser Brüder Elemente ihres eigenen Lebens wiedererkennen, insbesondere, was die Schilderungen seit dem 11. September 2001 angeht, so dass die Geschichten auch als erlebte Beispiele dafür stehen, wie sich das Leben muslimischer Mitbürger im deutschsprachigen Raum im Laufe der Jahre geändert hat. Die persönliche Note von Tatsachenerzählungen soll dem Buch die notwendige “Spannung“ verleihen, die jedem Leser schon nach wenigen Zeilen deutlich werden wird – so Gott will.

Alle an diesem Buch Beteiligten wünschen sich und beten zum Allmächtigen, dass es ein Beitrag zum Verständnis und zum Dialog der Kulturen wird – Inschaallah (so Gott will).

Delmenhorst, den 1.6.2009

Die Ehefrauen der Autoren

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