Gedichte im Islam
Gebe dem Stamm Luay

von Abu Talib bei Ibn Hischams Werk über das Prophetenleben

Gebe dem Stamme Luay und dort vor allem den Kab,
von mir über uns mit folgendem Bericht:
Wisst ihr denn nicht, dass wir Muhammad als Gesandten fanden
so wie Moses, von dem das erste aller Bücher spricht?
Und dass euch dieses Schreiben zum Unheil wird gereichen
wie des Kameles Schrei, das mit zerschnittener Sehne niederbricht.
Wacht auf, bevor man euch das Grab in dieser Erde gräbt
und ihr danach mit schwerer Sünde tretet vor Gericht!
Den Vätern folget nicht! Zerreißet nicht die Bande,
die uns knüpften einst die Liebe und des Blutes Pflicht!
Sehnt nicht herbei den endlosen Krieg, denn bitter schmeckt
oft jenen der Krieg, der am meisten war darauf erpicht.
Beim Herren der Kaaba! An die Bedrängnis der Zeit und
die Not verraten wir Muhammad, den Gepriesenen, nicht,
solange noch Hälse und Hände dem Schwerte entgingen,
dessen Eisen vom Berge Qusas leuchtet im Licht,
wenn du siehst, wie auf engem Schlachtfeld, brechen die Speere
und die gierigen Geier sich laben mit schwarzem Gesicht,
wenn Rosse rennen verzweifelt über das Feld
und die Helden Schrein, solange noch einer ficht.
Hat doch Haschim, unser Vater, seine Lenden umgürtet
und Lanze und Schwert seinen Söhnen gemacht einst zur Pflicht.
Der Krieg ermüdet uns nicht, solange nicht wir ihn ermüden,
und niemand hört uns klagen, wenn herein das Unheil bricht.
Wenn den anderen Helden die Herzen entfliehen vor Angst,
verlassen uns der Verstand und die Tapferkeit nicht.

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